Praseodymdiiodid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Praseodymdiiodid
_ Pr3+ 0 _ I
Allgemeines
Name Praseodymdiiodid
Verhältnisformel PrI2
Kurzbeschreibung

bronzefarbener Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 65530-47-4
Wikidata Q16855776
Eigenschaften
Molare Masse 394,72 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Schmelzpunkt

758 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Praseodymdiiodid ist eine anorganische chemische Verbindung des Praseodyms aus der Gruppe der Iodide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Praseodymdiiodid kann durch Reduktion von Praseodym(III)-iodid mit Praseodym im Vakuum bei 800 °C bis 900 °C gewonnen werden.[2]

Auch die Darstellung durch Reaktion von Praseodym mit Quecksilber(II)-iodid ist möglich.[2]

Die Verbindung wurde 1961 erstmals von John D. Corbett synthetisiert.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Praseodymdiiodid ist ein undurchsichtig dunkler, in kompakter Form stark glänzender Feststoff von metallähnlichem Aussehen und Charakter. Darin liegt Praseodym dreiwertig entsprechend Pr3+(I)2e vor. Die Verbindung ist äußerst hygroskopisch und kann nur unter sorgfältig getrocknetem Schutzgas oder im Hochvakuum aufbewahrt und gehandhabt werden. An Luft geht er unter Feuchtigkeitsaufnahme in Hydrate über, die aber instabil sind und sich mehr oder weniger rasch unter Wasserstoff-Entwicklung in Oxidiodide verwandeln. Mit Wasser spielen sich diese Vorgänge noch sehr viel schneller ab.[2] Von der Verbindung sind fünf verschiedene Kristallstrukturen bekannt. Unter Normalbedingungen kristallisiert er wie auch Lanthandiiodid und Cerdiiodid im MoSi2-Strukturtyp. Die anderen Modifikationen entsprechen der von (II) 2H-MoS2, (III) 3R-MoS2, (IV) Cadmiumchlorid und (V) einer Spinell-artigen-Typ mit Pr4I8-Einheiten.[5] Die Cadmiumchlorid entsprechende Modifikation besitzt eine trigonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe R3m (Raumgruppen-Nr. 166)Vorlage:Raumgruppe/166 und den Gitterparametern a = 426,5 pm, c = 2247,1 pm. Die Struktur der Modifikation V ist kubisch mit der Raumgruppe F43m (Nr. 216)Vorlage:Raumgruppe/216 und dem Gitterparameter a = 1239,9 pm.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics, 93rd Edition. CRC Press, 2012, ISBN 1-4398-8049-2, S. 84 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c d Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band 1. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 1081.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Gerd Meyer, Dieter Naumann, Lars Wesemann: Inorganic Chemistry in Focus III. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 978-3-527-60909-3, S. 45 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Ralf Alsfasser, Erwin Riedel: Moderne Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2007, ISBN 3-11-019060-5, S. 366 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Niels Gerlitzki, Gerd Meyer, Anja-Verena Mudring, John D. Corbett: Praseodymium diiodide, PrI2, revisited by synthesis, structure determination and theory. In: Journal of Alloys and Compounds. 380, 2004, S. 211–218, doi:10.1016/j.jallcom.2004.03.046.