Prehabilitation

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Der Begriff Prehabilitation (auch Prähabilitation) steht – analog zur Rehabilitation – für den Aufbau von Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer bereits vor dem Eingriff.[1]

Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Konzept der Prehabilitation besagt, dass Patienten mit einer höheren präoperativen Funktionsfähigkeit einen chirurgischen Eingriff besser tolerieren.[2] Prehabilitation bezeichnet den Prozess, der einer Person helfen soll, sich auf einen Eingriff vorzubereiten, indem die funktionelle Kapazität verbessert wird.[3]

Demnach ergibt sich die Theorie, dass das gewonnene Leistungsniveau nach der Operation – verglichen mit der konventionellen Behandlung – nicht auf dasselbe Niveau abfällt.[4]

Es gibt verschiedene Trainingsprogramme, die dem "Patienten helfen, gestärkt in eine Operation hineinzugehen und sich hinterher auch schneller wieder zu erholen".[1] Die dafür entwickelten Sporteinheiten und -programme stärken unter anderem Muskulatur und Kreislauf. Weiterhin wirkt die Prehabilitation auf die Gelenkfunktion und das Immunsystem.

Die Prehabilitation kann in vielen Fachbereichen Einsatz finden: im internistischen, orthopädischen, chirurgischen oder onkologischen Bereich.

Einflussfaktoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erfolg der Prehabilitation ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dies können die richtige Wiederholungsanzahl der Übungen, die Anzahl an Trainingseinheiten pro Woche und die Übungsauswahl sein. Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss der Edukation.

Einsatzbereich Physiotherapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vielen ist die physiotherapeutische Rehabilitation (Anschlussheilbehandlung – AHB) nach orthopädischen Operationen geläufig.

Es gibt jedoch viele Studien, welche sich mit der präoperativen Leistungssteigerung vor Implantation von Hüft- und Kniegelenksendoprothesen beschäftigen. Dabei stehen vor allem die Reduktion von Schmerzen, Steigerung des Bewegungsumfangs und muskuläre Kräftigung im Vordergrund. Teilweise können Erfolge verzeichnet werden. Die Vergleichbarkeit der Studien ist sehr schwierig, da die Art und Weise der Prehabiliation immer unterschiedlich gestaltet werden kann.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Prehabilitation: „Fit“ werden für eine Operation, auf aerzteblatt.de
  2. Jonathan N. Myers, Holly Fonda: The Impact of Fitness on Surgical Outcomes: The Case for Prehabilitation. In: Current Sports Medicine Reports. Band 15, Nr. 4, 2016, ISSN 1537-890X, S. 282–289, doi:10.1249/JSR.0000000000000274 (lww.com [abgerufen am 19. September 2021]).
  3. Does physiotherapy prehabilitation improve pre-surgical outcomes and influence patient expectations prior to knee and hip joint arthroplasty? In: International Journal of Orthopaedic and Trauma Nursing. Band 30, 1. August 2018, ISSN 1878-1241, S. 14–19, doi:10.1016/j.ijotn.2018.05.004 (sciencedirect.com [abgerufen am 19. September 2021]).
  4. Ann M Swank, Joseph B Kachelman, Wendy Bibeau, Peter M Quesada, John Nyland: Prehabilitation Before Total Knee Arthroplasty Increases Strength and Function in Older Adults With Severe Osteoarthritis. In: Journal of Strength and Conditioning Research. Band 25, Nr. 2, Februar 2011, ISSN 1064-8011, S. 318–325, doi:10.1519/JSC.0b013e318202e431 (lww.com [abgerufen am 19. September 2021]).