Procida

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Procida
Blick auf Terra Murata, die höchste Erhebung der Insel
Blick auf Terra Murata, die höchste Erhebung der Insel
Gewässer Tyrrhenisches Meer, Golf von Neapel
Geographische Lage 40° 45′ 39″ N, 14° 1′ 4″ OKoordinaten: 40° 45′ 39″ N, 14° 1′ 4″ O
Procida (Kampanien)
Procida (Kampanien)
Fläche 4 km²
Höchste Erhebung 110 m
Einwohner 10.000
2500 Einw./km²
Blick auf den Ortsteil Corricella

Procida (in der Antike Prochyta) ist eine Insel im Golf von Neapel. Sie zählt zu den Phlegräischen Inseln. Procida ist zugleich der Name des Hauptortes auf der Insel und der gleichnamigen Gemeinde Procida (10.160 Einwohner zum 31. Dezember 2022), die auch noch das benachbarte Inselchen Vivara umfasst. Procida ist die am dichtesten besiedelte Mittelmeerinsel.[1] Berühmt ist Procida für die Karfreitagsprozession, zu der auch viele ehemaligen Bewohner auf die Insel zurückkehren. Der Tourismus spielt – im Gegensatz zu Capri und Ischia – nur eine untergeordnete Rolle. Von besonderer Bedeutung ist das Istituto Nautico, die älteste Seefahrerschule Europas. 1830 bis 1988 befand sich ein berüchtigtes Gefängnis im ehemaligen Palast auf Terra Murata.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Procida liegt zwischen Kap Miseno und der Insel Ischia. Sie ist etwa 4 km² groß. Die Küstenlinie ist etwa 16 km lang. Die höchste Erhebung ist Terra Murata (91 m). Mit dem unbewohnten Inselchen Vivara ist Procida über eine Brücke verbunden.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Procida ist wie ihre Schwesterinsel Ischia vulkanischen Ursprungs. Die Insel entstand aus sieben vulkanischen Zentren, die sich vor 20.000 bis 40.000 Jahren gebildet haben und die allmählich zusammenwuchsen. Die sehr unregelmäßige Küstenlinie mit ihren hohen Felswänden und den langen schmalen Stränden von schwarzem Vulkansand ist das Ergebnis dieser vulkanischen Aktivität. Sechs Kraterreste, darunter das Hafenrund der Marina di Chiaolella und das der Corricella, befinden sich auf der Hauptinsel. Den siebten teilt sich die Insel mit dem zur Gemeinde Procida gehörenden halbmondförmigen Inselchen Vivara.[2]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der touristischen Saison (etwa Juni bis Anfang Oktober) betragen die Tages-Maximaltemperaturen zwischen 21 und 26 °C. Im Sommer gibt es pro Monat etwa vier Regentage, das Meer ist von Juni bis Oktober 21 °C warm oder wärmer.

Anreise und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Insel ist nur per Schiff von Neapel, Pozzuoli oder Ischia aus erreichbar. Autofähren („Traghetti“) verkehren von allen drei genannten Orten, die schnelleren, aber teureren Tragflächenboote („Aliscafi“) von Neapel und Ischia. Tragflächenboote fahren ab einem bestimmten Seegang nicht mehr. Die Mitnahme von Fahrzeugen (Autos, Mopeds) ist nur für Einheimische gestattet.

Procida in Literatur und Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Krojer: Auf Procida!, Differenz-Verlag, München 2007 (PDF, 3 MB)
  • Tiziana Assante di Panzillo, Sebastiano Cultrera, Luigi Prudente: Procida. Arturos Insel. Neapel 2001. ISBN 88-7188-550-3
  • Elsa Morante: Arturos Insel, aus dem Italienischen von S. Hurni-Maehler, Wagenbach 2005, ISBN 3-8031-2514-6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Procida – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Amann: Procida. In: Peter Amann: Golf von Neapel: Neapel, Pompeji, Capri, Ischia, die amalfitanische Küste, den Cilento und vieles mehr. Verlagsgruppe Reise Know-How. Bielefeld 2008. ISBN 978-3-8317-1721-7. S. 312–322
  2. Tiziana Assante di Panzillo, Sebastiano Cultrera, Luigi Prudente: Procida. Arturos Insel. Neapel 2001. ISBN 88-7188-550-3. S. 10