Prosa-Tristan

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Isolde kredenzt den Zaubertrank
Eros und Thanatos unauflöslich vereint.[1]
Beginn einer schicksalhaften Liebe, die unaufhaltsam zum Tode führt.
Tristan als Ritter der Tafelrunde
Der Gral erscheint den Artusrittern
Miniatur, Handschrift BnF ms. 116[2]

Prosa-Tristan, französisch «Le Roman de Tristan en Prose», bezeichnet ein überdimensionales, altfranzösisches Romanwerk des 13. Jahrhunderts, das in über 80, teils kostbar illuminierten Handschriften mit zahlreichen Varianten und in verschiedenen Versionen überliefert ist.[3]

In dieser Prosaauflösung der Verserzählungen des 12. Jahrhunderts wird „der große europäische Mythos vom Ehebruch[4], „Tristan und Isolde“, in einem erweiterten Kontext und auf vielfach verschlungenem Wege völlig neu erzählt. Die Prosautoren bauten den „Tristan-und-Isolde-Stoff“ durch viele Einschübe aus dem märchenhaften keltischen Sagenkreis der «matière de Bretagne» immens aus, und zwar mit Hilfe von Elementen, welche sie dem altfranzösischen Vulgata-Zyklus (Lancelot-Gral-Zyklus) entnahmen.[5]

Hier werden die berühmten ehebrecherischen Paare Tristan-Isolde und Lancelot-Guenièvre in einem Crossover zusammengeführt und rivalisieren um die Lesergunst des spätmittelalterlichen Publikums. Tristan wird in den Rang eines Artusritters erhoben und reiht sich als Verwandter biblischer Gralshüter in die Zahl derer ein, die auf Gralssuche gehen.[6]

Der bekannte Tristan-und-Isolde-Stoff verschmilzt mit dem beliebten Artus-Stoff zu „einem der größten Ritterromane des 13. Jahrhunderts“. Dieses euphorische Urteil fällt der französische Mediävist Philippe Ménard 1987 im Vorwort seiner altfranzösischen Edition des « Roman de Tristan en prose »:

« Un des plus grands romans de chevalerie du XIIIe siècle, le Tristan en prose, est encore, pour l'essentiel, inédit. »

Einer der größten Ritterromane des 13. Jhd., der Prosa-Tristan, ist im Wesentlichen noch nicht herausgegeben worden.[7]

1997, mit Erscheinen des neunten Bandes im Genfer Verlag Librairie Droz, fand diese Edition nach Kodex 2542, fol. 469v—500v, der ÖNB in Wien nach mehr als zweitausend Seiten ihren Abschluss.

In den Jahren 1997–2007 unternahm Philippe Ménard einen zweiten Anlauf. Sein Team aus renommierten französischen Romanisten editierte eine andere Version des Romanwerkes nach Handschrift Paris, BnF fr. 757, in fünf Bänden auf ca. 3.000 Seiten, erschienen im Pariser Verlag Honoré Champion.[8]

«Roman indigeste»[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen der ungeheuren Länge und der vielsträngigen Digressionen und Interpolationen sprach der norwegische Romanist Oluf Eilert Lǿseth von einem «roman indigeste», von einem „schwer verdaulichen, ungenießbaren Roman“.[9]

Die Autoren benutzen das literarische Verfahren des «entrelacement», der systematischen Verflechtung durch Unterbrechungen und Aufschub. Kein Abenteuer stellt eine in sich abgeschlossene Einheit dar. Einerseits bilden vorgängige Episoden, die vorübergehend außer Acht geblieben sind, fortlaufende Verzweigungen, andererseits werden nachfolgende Episoden, nahe liegend oder weiter entfernt, vorbereitet.[10] Dem Leser fällt es dabei schwer, den Überblick zu wahren.

Die schicksalhafte Liebesbeziehung, das Hauptmotiv der Verserzählungen des 12. Jhd., rückt im Laufe des Prosaromans zugunsten der Überfülle blutiger Heldentaten, welche die Artusritter zu bestehen haben, immer mehr in den Hintergrund. Den ständig streitenden Helden liegt weniger die Gralssuche am Herzen, also das Bemühen um spirituelle Vervollkommnung, als das Wetteifern um den Ruhmestitel, « li mieudres cevaliers du monde »[11] („der beste Ritter der Welt“).

Dieses rein diesseitige Streben mündet in die Katastrophe, in den Zusammenbruch des imaginären Artus-Reiches von „Logres“.[12]

Der Prosatristan stellt nicht mehr die letzten Sinnfragen, sondern befriedigt den Stoffhunger des spätmittelalterlichen Publikums. Hemmungslose Phantastik, bunte Abenteuerlichkeit, Freude am vordergründig Stofflichen, breite, episodenhafte Aufschwellung...

Gottfried Weber und Werner Hoffmann: Gottfried von Straßburg. 1981, S. 50/51. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Da die Romanhelden nur der Gewalt frönen, bleiben sie «li cevalier terrien», „die irdischen Ritter“, bis auf Galahad. Der Sohn Lancelots und der Gralsträgerin Elaine von Corbenic, Tochter des Fischerkönigs, erreicht nach langer Suche Vollkommenheit. Er wird zu einem «cevaliers celestiel», zu einem „himmlischen Ritter“. Ihm allein enthüllt sich das letzte Mysterium des Grals, das ihn unvermittelt in die „Andere Welt“ entrückt.

In dieser immensen „réécriture“, Neuschreibung der Tristan-Verserzählungen und der arturischen Prosaromanzyklen, „in der sich gleichsam alle narrativen Register der höfischen Literatur ein multiples Stelldichein geben“,[13] stehen die «aventure» der fahrenden Artus-Ritter der Tafelrunde und die Gralssuche im Vordergrund. Die Rolle der blonden Isolde verblasst im Laufe der Erzählung, der Titel des Romans beschränkt sich auf Tristan.

Helden des Prosaromans sind der zum Artus-Ritter avancierte Protagonist Tristan, Kahedin, sein treuer Gefährte, der Seneschall Keu, König Artus, der treubrüchige König Marke, Mordred, der verräterische Neffe von König Artus, der mörderische Gawain, sein Bruder Agravain, Lamorak, der Bruder Percevals, Lancelot, der rivalisierende Ehebrecher und Vater des makellosen Galahads, welcher letztendlich als Auserwählter das Mysterium des Grals erschauen wird.

Zwei originale Schöpfungen der Autoren des Prosa-Tristans sind der dunkelhäutige Sarazenen-Ritter Palamedes, der hoffnungslos in Isolde verliebt ist, und Dinadan, subversiver Skeptiker und Spötter, ein Anti-Held. Auch wenn Dinadan Tristan als den besten Ritter der Welt, «li mieudres cevaliers du monde», bewundert, kritisiert er in aller Öffentlichkeit die zu blutiger Streit- und Turnierlust verkommenen Ideale des Rittertums und geht sinnlosen Zweikämpfen aus dem Weg. Als Agravain seine Tapferkeit in Frage stellt und ihn fragt, ob er denn noch ein echter Ritter sei, antwortet Dinadan:

« Je sui uns cevaliers errans, fait Dynadans,  ki cascun jour vois querant sens, ne point n’em puis   a mon oes retenir. »

Ich bin ein fahrender Ritter, erwidert Dinandan, der jeden Tag auf Suche nach dem Sinn der Welt geht, aber ich kann keinen finden, an dem ich mich festhalten könnte.

Edition Philippe Ménard: Le roman de Tristan en prose., Band 4, Librairie Droz Genf 1991, Kapitel XI, § 153.[14]

Dieses Zitat[15] spiegelt die düstere Grundstimmung des Prosa-Tristans wider. Im Gegensatz zum Vulgata-Zyklus geht der Glaube an eine Heilsmythologie langsam verloren. Der Lauf der Weltgeschichte erscheint blind und ohne Ziel zu sein. Ein höherer Sinn ist nicht mehr zu erkennen. Die Artuswelt geht unaufhaltsam ihrem Untergang entgegen.

„The Quest and Achievement of the Holy Grail“
Galahad, „himmlischer Ritter“,
ohne Fehl,
erschaut das Mysterium des Grals.
Wandmalerei Edwin Austin Abbeys, welche die Boston Public Library ziert.
König Marke verletzt den Harfe spielenden Tristan tödlich.
Miniatur aus Handschrift, um 1470, BnF ms. fr. 112, fol. 144r.

Die Rolle des Bösewichts und Verräters («félon») spielt der Ehemann Isoldes, König Marke von Cornwall, welcher die Invasion der Sachsen unterstützt und welcher am Ende König Artus' Reich zerstören wird. Als «un des plus desloial roy du monde», als „einer der treubrüchigsten Könige der Welt“ wird er letztlich nicht in geweihter Erde bestattet.[16]

Das Motiv des Liebestodes hatte der Harfe spielende Dichter Tristan im Lai Chevrefoil der Marie de France in den berühmten Versen 77/78 bereits anklingen lassen:

V 77 ‘Bele amie, si est de nus:
V 78 Ne vus sanz mei, ne mei sanz vus!

V 77 ‘Schöne Freundin, so ist’s mit uns:
V 78 Weder Ihr ohne mich, noch ich ohne Euch!

Im Gegensatz zu den Verserzählungen wird der Liebestod im Prosaroman allerdings brutal realistisch geschildert. König Marke will an den beiden wegen des Ehebruchs Rache nehmen:

« Or dist li contes que un jour estoit entrés mesire Tristans es cambres la roïne et harpoit un lai qu'il avoit fait. »

So erzählt die Geschicht, dass eines Tages Tristan die Kammer der Königin betrat und ihr auf der Harfe ein Lai vorspielte, dass er selbst gedichtet hatte.“

Philippe Ménard (Hrsg.): Le roman de Tristan en prose, Band IX, S. 187/188 Verlag Droz, Genf 1987–1997, ISBN 978-2-600-00190-8.[17]

Der eifersüchtige König hört dies und verletzt seinen Neffen tödlich mit einer von der Fee Morgain vergifteten Lanze. Daraufhin tötet der sterbende Tristan mit Brachialgewalt seine Isolde, die ihm zuvor immer versichert hatte, ohne ihn nicht leben zu können. Sie hätte sonst sicherlich den Freitod gewählt. Liebestrunken zieht der sterbende Tristan seine Geliebte so fest an sich, dass « Iseut la bloie », die blonde Isolde, in dieser tödlichen Umarmung erstickt:

Lors estraint la roïne contre son pis de tant de force com il avoit, si qu'il li fist le cuer partir, et il meïsmes mourut en cel point, si que bras a bras et bouce a bouce morurent li doi amant et demourerent en tel maniere embracié.

Dann drückte er die Königin mit solcher Kraft gegen seine Brust, so dass ihr Herz versagte, und er selbst starb in diesem Moment, so dass die beiden Liebenden Arm in Arm und Mund an Mund verstarben und auf diese Weise umschlungen blieben.

Philippe Ménard (Hrsg.): Le roman de Tristan en prose, Band IX La fin des aventures de Tristan et de Galaad, S. 199 (83,14—18), eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche[18]

Bis ins 16. Jahrhundert war der Prosatristan mit seinen immer neuen Ausweitungen sehr beliebt, was die vielen zwischen 1489 und 1586 erschienenen Druckausgaben belegen.[19]

Teile des Prosatristans dienten Sir Thomas Malory im 15. Jahrhundert als Quelle[20] seiner mittelenglischen Prosa-Kompilation des gesamten Artuszyklus, die von seinem Verleger William Caxton unter dem (fehlerhaften)[21] Titel Le Morte Darthur als Inkunabel ab 1458, mit einem Vorwort Caxtons, gedruckt wurde.[22]

Analysen und Texteditionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon ein erster Blick auf die handschriftliche Überlieferung des Prosatristan und auf die diesbezügliche Forschungsdiskussion zeigt, dass es den ›Prosatristan‹ nicht gibt, sondern eine recht große Zahl verschiedener, sich insbesondere durch ihre ›Interpolationspolitik‹ unterscheidender Versionen...

Dietmar Rieger: Tristans Wandlung. Zum altfranzösischen Prosatristan und seinen „auctores“, 1999, S. 441.[23]

1890 versuchte als erster der norwegische Romanist Oluf Eilert Lǿseth Übersicht in die Handschriftenfülle und in das kaum überschaubare Handlungsgeschehen dieses « roman indigeste », dieses unverdaulichen opus monumentale, zu bringen, als er sein 543 Seiten umfassendes Buch « Le Roman de Tristan en prose. Analyse critique »[24] veröffentlichte. Lǿseth unterteilte darin die verschlungenen, vielsträngigen Handlungsfäden in 619 Abschnitte. Diese Strukturierung des Prosa-Tristans in 619 Paragraphen dient seitdem Philologen und Editoren als Referenz, wenn sie einen Passus in das Geschehen des Prosaromans einordnen wollen. Nach dem Studium aller 34 ihm zugänglichen Handschriften unterscheidet Lǿseth zwei Hauptversionen des Romans. Eine kurze V. I. und eine lange, zyklische V. II.[25]

1925 gab der französische Romanist Eugène Vinaver eine kritische Bibliographie zum Prosatristan heraus: « Etudes sur le Tristan en prose. Les Sources — Les manuscrits — Bibliographie critique ».[26]

1975 unternahm die französische Mediävistin Emmanuèle Baumgartner mit ihrem Buch « Le Tristan en prose. Essai ď interprétation d'un roman médiéval » [27] einen weiteren Anlauf, Licht in die ungeheuere Stofffülle mit den zahlreichen Digressionen zu bringen. Emmanuèle Baumgartner sichtete 78 Handschriften und Fragmente, wobei sie wie schon 1890 Lǿseth zwei Hauptversionen, die kürzere V. I. und die lange zyklische V. II. hersausarbeitete. Außerdem klassifizierte sie noch eine Version V. III. und eine Version V. IV.[28]

1963—1985 war Renée L. Curtis die erste Philologin, die den Mut hatte, eine historisch-kritische Ausgabe wenigstens des ersten Teils des Riesenwerkes in Angriff zu nehmen. Nach mehrjähriger vorausgegangener gewissenhafter stemmatologischer Analyse von 24 Manuskripten, die sie nach dem Kriterium „gemeinsame Fehler“ in fünf „Textfamilien“, a-e, unterteilte, wählte sie als Basis-Handschrift einen sehr alten Kodex der „Familie a“, die Handschrift „C“, Carpentras, ms. 404. Gemäß paläografischen Expertisen datiert sie „C“ in die Mitte des 13. Jhd.[29] Mit ihrer Edition möchte R. L. Curtis dem allgemein vermuteten, nicht erhaltenen Urtext nahekommen.[30] Mit ihren drei Bänden 1963, 1975 und 1985 deckt sie das Geschehen nach den §§ 1–92 Löseths ab.

In den Jahren 1987–1997 setzte der Mediävist Philippe Ménard die Edition des Prosa-Tristans an der Stelle fort, an der Curtis aufgehört hatte. Die Ménard-Edition enthält das Geschehen der §§ 92—571 Löseths. Seine Ausgabe umfasst nach zehnjähriger akribischer Editionstätigkeit neun Bände von insgesamt 2000 Seiten.[7] Dieser von Philologen seit langem ersehnten Edition liegt als Leit-Handschrift der Kodex Wien, ÖNB, Cod. 2542, fol. 469v—500v, zugrunde.[31]

In den Jahren 1997–2007 unternahm Philippe Ménard einen zweiten Anlauf. Sein Team renommierter französischer Romanisten editierte die Version „V.I.“ des Romanwerkes nach Handschrift Paris, BnF fr. 757. Die fünf Bände von insgesamt 3.000 Seiten sind im Pariser Verlag Honoré Champion erschienen.[8]

Eine Besonderheit im Prosa-Tristan bilden 26 kurze lyrischen Einschübe[32], von denen sich 17 selbst als Lais bezeichnen und deren Musiknotation im Wiener Kodex 2542 überliefert ist.[33] Der Romanist Dietmar Rieger glaubt, in einigen dieser lyrischen Einschübe, Spuren eines verlorenen „Ur“-Prosa-Tristans zu sehen:

Diese Lais, meist Liebesmonologe, lagen vermutlich schon im „Archetyp“ des Prosa-Tristans vor.“

Dietmar Rieger: Tristans Wandlung. Zum altfranzösischen Prosatristan und seinen „auctores“, S. 439, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Sowohl die britische Romanistin Renée L. Curtis, Herausgeberin des Ersten Teils des Prosatristans, als auch Emmanuèle Baumgartner, vertreten diese These eines verlorengegangenen „Ur“-Prosa-Tristan, der vor 1240 entstanden sei.[34]

Quellen des Prosatristans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen der Prosaauflösung des Tristan-und-Isolde-Stoffes sind die bruchstückhaft überlieferten Verserzählungen des 12. Jahrhunderts, der Thomas-Tristan“, der Béroul-Tristan und die beiden Gedichte „Folie Tristan“ (Tristan als Narr), in denen jeweils die Legende des Liebespaares aus Cornwall im Mittelpunkt steht, die Geschichte der fatalen Liebe von Tristan und Isolde.

Zudem haben die Verfasser dieses Prosaromans den Tristan-und-Isolde-Stoff „arturisiert“,[35] das heißt, sie haben ihn in die Artussage der Ritter von der Tafelrunde eingebunden. Quellen der Prosaumarbeitungen des Artus-Stoffes sind die höfischen Versomane des Begründers der altfranzösischen Artusepik, des Trouvères Chrétien de Troyes, seine fünf Artusromane (1170–1191), 1. Erec et Enide, 2. Cligès, 3. Der Karrenritter (Lancelot), 4. Iwein oder der Löwenritter, und 5. die unvollendet gebliebene Geschichte vom Gral oder der Roman von Parzival. In diesem letzten Roman, dessen altfranzösischer Titel « Li contes del Graal, Percevaus, li galois » lautet, erfindet Chrétien einen der größten Archetypen der abendländischen Literatur, den Mythos vom « Graal ».[36]

Chrétien eröffnet seinen Parzival mit einer bäuerlichen Metapher:

07 Crestïens seme et fet semance
08 D’un romans que il ancomance,
09 Et si lo seme an sin bon leu
10 Qu’il ne puet estre sanz grant preu.[37]

Kristian sät den Samen
Eines Romans, den er beginnt,
Auf so fruchtbaren Boden,
Dass er sehr gut aufgehen muss

Chrétien de Troyes’ Aussaat literarischer Ideen, des Grals-Mythos und der Artus-Welt, wird in der gesamten abendländischen Literatur viele Blüten hervorbringen.

Die „literarische Saat“ Chrétiens († 1190) ruft wenige Jahre nach seinem Tode vier in Verse gesetzte Fortsetzungen (« continuations ») seines Perceval-Gralsromans hervor:[38]

  • die Erste Fortsetzung, die „Continuation Gauvain“, Anonymus, vor 1200
  • die Zweite Fortsetzung, die „Continuation de Wauchier de Denain“, vor 1210
  • die Dritte Fortsetzung, die „Continuation de Manessier“, um 1225
  • die Vierte Fortsetzung, die „Continuation de Gerbert de Montreuil“, in Versen, um 1235,[39] auch „Gerberts Fortsetzung“ genannt

Dieses überlange Corpus der vier Fortsetzungen umfasst 60.000 Verse.[40]

Der Perlesvaus oder „Li hauz livres du Graal“ („Das Hohe Buch des Grals“), einer der ersten altfranzösischen Prosaromane, ist eine nach 1210 erschienene, weitere Fortsetzung des unvollendet gebliebenen Versroman Chrétien de Troyes'.

Robert de Boron christianisierte, kurz nach Chrétiens Tod, in seinem Versroman „Li Romanz de l’Estoire dou Graal“ oder „Joseph d’Arimathie“ die keltisch-heidnische Gralsmystik Chrétiens, indem er sie mit der Legende um Joseph von Arimathäa verknüpfte, die ihm aus den apokryphen „Acta Pilati“ des Nikodemusevangeliums (EvNik) bekannt war.

Es folgt eine Prosaauflösung Robert de Borons Versjoseph, altfranzösisch „Li Livres dou Graal“. Dieses „Buch vom Gral“ umfasst drei Teile: den Prosa-Joseph, einen Prosa-Merlin und einen Prosa-Perceval, den Didot-Perceval. Diese Trilogie nennt man den Kleinen Gralzyklus, den Bernard Cerquiglini nach der Handschrift von Modena 1981 vollständig herausgegeben hat.[41]

Der Große Gral-Zyklus Vulgata-Zyklus genannt umfasst eine weitere Trilogie: I. den «Lancelot propre», dt. Der eigentliche Lancelot, II. die«Queste del Saint Graal», dt. Die Suche nach dem Heiligen Gral, und III. « La Mort Le Roi Artu », dt. König Artus’ Tod.

Aus diesen vielfältigen Fortsetzungen der von Chrétien „ausgesäten“ Roman-Ideen übernahmen die Autoren des Prosa-Tristans Teile und schrieben sie in immer neuen Variationen um.[42]

Zur Autorenfrage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Romanistik bleibt die Autorenfrage umstritten.[43] Handschriften nennen im Prolog einen „Luce del Gat“ als Verfasser und verweisen zudem noch auf einen „Hélie de Boron“ und Gautier Map als weitere Autoren.[44] Die Frage ist, ob es sich bei der Nennung dieser Namen nicht nur um eine bei mittelalterlichen Kopisten beliebte Manuskriptfiktion handelt, also um ein „Autorverwirrspiel“.[45]

Deutschsprachige Überlieferung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland sind nur übersetzte Bruchstücke eines prosaischen Tristanromans in einem Doppelblatt aus dem 16. Jahrhundert überliefert. Sie sind aufbewahrt in der „Fürstlich Hohenzollernschen Hofbibliothek Sigmaringen“, Hs. 358.[46] Es handelt sich um Fragmente zweier Episoden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibliographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lexika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norris J. Lacy (Hrsg.): The New Arthurian Encyclopedia. Garland Publishing, Inc, New York 1996, ISBN 0-8153-2303-4.
  • Rudolf Simek: Artus-Lexikon. Mythos und Geschichte, Werke und Personen der europäischen Artusdichtung. Reclam, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-15-010858-1.
  • (EN) G.D. West: An Index of Proper names in French Arthurian prose romances, University of Toronto Press, 1978, ISBN 978-0-8020-5388-6.
    • Rezension von Michael J. Routledge, in: The Modern Language Review, vol. 75, no. 2, 1980, S. 393–394. JSTOR, Rezension.

(Teil-)Editionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1886 Teiledition von Joseph Bédier: La mort de Tristan et d'Iseut, d'après le manuscrit fr. 103 de la bibliothèque nationale comparé au poème allemand d'Eilhart d'Oberg. In: Romania, vol. 15, no. 60, 1886, S. 481–510. auf JSTOR.
  • 1932 Teiledition von Alfons Hilka der Folia 64r–68v der Handschrift Paris, BnF, fr. 757: Die Jugendgeschichte Percevals im Prosa-Lancelot und im Prosa-Tristan, in: Zeitschrift für romanische Philologie, Band 52, 1932, S. 513-536 auf Gallica.
  • 1963–1985 Teiledition Renée L. Curtis, nach Handschrift „C“, Carpentras Bibliothèque Inguimbertine, ms. 404. Renée L. Curtis (Hrsg.): Le roman de Tristan en prose, 3 Bände:
  • 1974 Edition von 17 Lais des altfranzösischen Prosa-Tristans:
    • (FR) Tatiana Fotitch, Ruth Steiner: Les lais du roman de Tristan en prose d’après le manuscrit de Vienne 2542. Kritische Ausgabe. Münchener Romanistische Arbeiten, Heft 38, Wilhelm Fink Verlag, München, 1974.
  • 1976 Joël Blanchard: Le Roman de Tristan En Prose: Les Deux Captivites De Tristan. Éditions Klincksieck Paris 1976, ISBN 978-2-252-01903-0. Teiledition nach Handschrift BnF, fr. 772, Sigel „T“ (gemischte Version des Romans „V. III.“).
    • Rezension: A. J. Holden, in: Romania, Band 98, n°391, 1977, S. 412-417: auf Persée.
  • 1987–1997 Édition Philippe Ménard (Hrsg.), Verlag DROZ, nach Kodex 2542 der ÖNB, Sigel „A“ (lange Version des Romans „V. II.“): Le Roman de Tristan en prose, Reihe „TLF“ (textes littéraires français), Librairie Droz, Genf. Neun Bände, mehr als 2000 Seiten:
    • Band 1, Des aventures de Lancelot à la fin de la «Folie Tristan». Édité par Philippe Ménard, TLF 353, Librairie Droz, Genf 1987, ISBN 978-2-600-00190-8, (französisch) eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
    • Band 2, Du bannissement de Tristan du royaume de Cornouailles à la fin du tournois du Château des Pucelles. Édité par Marie-Luce Chênerie et Thierry Delcourt, Librairie Droz, Genf 1990, ISBN 978-2-600-02654-3.
    • Band 3, Du tournoi du Château des Pucelles à l'admission de Tristan à la Table Ronde. Édité par Gilles Roussineau, Librairie Droz Genf 1996, ISBN 978-2-600-00184-7.
    • Band 4, Du départ de Marc vers le royaume de Logres jusqu’à l’épisode du lai « Voir disant ». Édité par Jean-Claude Faucon, TLF 408, Librairie Droz Genf 1991, ISBN 978-2-600-01180-8.
    • Band 5, De l'arrivée des amants à la Joyeuse Garde jusqu'à la fin du tournoi de de Louveserp. Édité par Denis Lalande et Thierry Delcourt, Librairie Droz Genf 1992, ISBN 978-2-600-02681-9, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
    • Band 6, Du séjour des amants à la Joyeuse Garde jusqu’aux premières aventures de la "Queste du Graal". Édité par Emmanuèle Baumgartner , Philippe Ménard et Michelle Szkilnik. Librairie Droz, Genf 1994 , ISBN 978-2-600-02701-4.
    • Band 7, De l’appel d’Yseut jusqu’au départ de Tristan de la Joyeuse Garde. Édité par Danielle Quéruel et Monique Santucci, Librairie Droz, Genf 1994, ISBN 978-2-600-00050-5.
    • Band 8, De la quête de Galaad à la destruction du château de la lépreuse. Édité par Bernard Guidot, Jean Subrenat, TLF Librairie Droz, Genf 1995, ISBN 978-2-600-00108-3
    • Band 9, La fin des aventures de Tristan et de Galaad. Édité par Laurence Harf-Lancner, TLF 474, Librairie Droz, Genf 1997, ISBN 2-600-00190-5. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
      • Rezension: Emmanuèle Baumgartner, in: Cahiers de civilisation médiévale, 42e année (n°167), Juillet-septembre 1999, S. 294-296:auf Persée
  • 1997–2007 Édition Philippe Ménard, Verlag CHAMPION, nach Handschrift BnF fr. 757, Sigel „N“ (Kurzversion des Romans „V. I.“), Verlag Champion, Reihe CFMA (Classiques français du moyen âge), Paris, fünf Bände, ca. 3.000 Seiten:
    • Band 1, Joël Blanchard und Michel Quereuil (Hrsg.), CFMA 123: Des aventures de Lancelot à la fin de la „Folie Tristan“, 1997, 543 Seiten, ISBN 2-85203-625-8.
      • Rezension von Philippe Walter, in: Cahiers de civilisation médiévale, 41e année, supplément annuel 1998. Comptes Rendus. p. 13; auf Persée
    • Band 2, Noëlle Laborderie und Thierry Delcourt (Hrsg.), CFMA 133: De la folie de Lancelot au départ de Tristan pour la Pentecôte du Graal, 1999, 535 Seiten, ISBN 978-2-7453-0082-9.
      • Rezension: Richard Trachsler, in: Cahiers de Civilisation Médiévale, 2002, S. 185-187: auf Persée.
    • Band 3, Jean-Paul Ponceau (Hrsg.), CFMA 135: De l'arrivée des amants à la Joyeuse Garde jusqu'à la fin du tournoi de Louveserp, 2000, 517 Seiten, ISBN 978-2-600-02681-9.
    • Band 4, Monique Léonard und Francine Mora (Hrsg.), CFMA 144: Du départ en aventures de Palamède à l'issue du tournoi de Louveserp jusqu'au combat de Tristan et de Galaad, 2003, 720 Seiten, ISBN 978-2-7453-0746-0.
    • Band 5, Christine Ferlampin-Acher (Hrsg.), CFMA 153: De la rencontre entre Tristan, Palamède et le Chevalier à l'Écu Vermeil à la fin du roman, 2007, 595 Seiten, ISBN 978-2-7453-1526-7.
      • (EN) Rezension: Janina P. Traxler, in: Arthuriana, vol. 19, no. 1, 2009, S. 82–83, auf JSTOR.

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • (FR) Emmanuèle Baumgartner: Le « Tristan en prose ». Essai ď interprétation d'un roman médiéval. Verlag Droz, Genf 1975. In-8°, xiii-351 pages.
  • (FR) Emmanuèle Baumgartner: La harpe et l'épée. Tradition et renouvellement dans le Tristan en prose. Sedes, Paris 1990, ISBN 2-7181-1748-6.
  • (FR) Emmanuèle Baumgartner: Tristan et Iseut: De la légende aux récits en vers, Presses Universitaires de France, Paris 1993, ISBN 978-2-13-045712-1.
  • (FR) Colette-Anne van Cooleput: Aventures quérant et le sens du monde. Aspects de la réception productive des premiers romans du Graal cycliques dans le « Tristan en prose », In: Cahiers de civilisation médiévale, 32e année, Leuven University Presse 1986; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
    • Rezension von Joël Blanchard, in: Cahiers de Civilisation Médiévale Année 1989, 32–125, S. 94–95: auf Persée
  • (EN) Renée L. Curtis: The problems of the authorship of the Prose Tristan., Romania, 79, 1958, p. 314–338. online — auf Persée.
  • (FR) E. Lǿseth: Le Roman de Tristan, Le Roman de Palamède et La compilation de Rusticien de Pise: analyse critique d'après les manuscrits de Paris, Verlag Emile Bouillon, Paris 1890. Volltext online — auf Internet Archive.
  • Dietmar Rieger: Tristans Wandlung. Zum altfranzösischen Prosatristan und seinen „auctores“. In: Tristan und Isolt im Spätmittelalter. Vorträge eines interdisziplinären Symposiums vom 3. bis 8. Juni 1996 an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Herausgeber: Xenja von Ertzdorff und Rudolf Schulz, Verlag Brill Rodopi 1999, ISBN 90-420-0605-6, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  • Denis de Rougemont: L’Amour et l’Occident, 1939, Paris 2001, ISBN 978-2-264-03313-0.
    • Die Liebe und das Abendland. Aus dem Französischen von Friedrich Scholz. Kiepenheuer & Witsch 1966. – Erste vollständige Übersetzung von Friedrich Scholz, mit einem Postskriptum des Autors. Diogenes, Zürich 1987, ISBN 3-257-21462-6. – Übers. von Friedrich Scholz und Irène Kuhn. Frietsch, Gaggenau 2007, ISBN 978-3-937592-16-9.
  • Ernstpeter Ruhe und Richard Schwaderer (Hrsg.): Der altfranzösische Prosaroman: Funktion, Funktionswandel und Ideologie am Beispiel des 'Roman de Tristan en prose. (Kolloquium Würzburg), Verlag Wilhelm Fink 1977, ISBN 978-3-7705-1835-7
  • (FR) Eugène Vinaver: Un chevalier errant à la recherche du sens du monde, in: À la recherche d’une poétique médiévale. Librairie Nizet, Éditions Klincksieck, Paris 1970, ISBN 978-2-7078-0214-9, S. 163–177.
  • Gottfried Weber und Werner Hoffmann: Gottfried von Straßburg, 5., von Werner Hoffmann bearbeitete Auflage, Metzler Stuttgart 1981, ISBN 978-3-476-15015-8, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellenangaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. (FR) Emmanuèle Baumgartner: Tristan et Iseut: De la légende aux récits en vers, S. 5.
  2. BnF ms. 116, fol. 610v Auf Gallica. Handschrift aus dem 15. Jhd.
  3. Le roman de Tristan en prose. Herausgegeben von Philippe Ménard, Verlag Droz Genf 1987, Band 1, S. 8: ISBN 978-2-600-00190-8, französisch eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  4. « La légende de Tristan et Iseult, l’archétype du grand mythe européen de l’adultère ». Denis de Rougemont: L’Amour et l’Occident. 1939, 2001, ISBN 978-2-264-03313-0
  5. Philippe Walter (Hrsg.): Le Livre du Graal. Drei Bände, Bibliothèque de la Pléiade, Gallimard, Paris 2001–2003.
  6. Dietmar Rieger: Tristans Wandlung. Zum altfranzösischen Prosatristan und seinen „auctores“. In: Tristan und Isolt im Spätmittelalter. Vorträge eines interdisziplinären Symposiums vom 3. bis 8. Juni 1996 an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Herausgeber: Xenja von Ertzdorff und Rudolf Schulz, Verlag Brill Rodopi 1999, ISBN 90-420-0605-6, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  7. a b Le roman de Tristan en prose. Herausgegeben von Philippe Ménard, Verlag Droz Genf 1987, Band 1, S. 7: ISBN 978-2-600-00190-8, französisch eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  8. a b Édition Philippe Ménard, nach Handschrift BnF fr. 757, Sigel „N“ (Kurzversion des Romans „V. I.“), Verlag Champion, Reihe CFMA (Classiques français du moyen âge), Paris, fünf Bände, 1997–2007.
  9. Oluf Eilert Lǿseth: Le Roman de Tristan, le Roman de Palamede de Pise : analyse critique d'après les manuscrits. Verlag Emile Bouillon, Paris 1890, S. XII.
  10. Eine Begriffserklärung dieses literaturwissenschaftlichen Fachbegriff «entrelacement» findet sich S. 226, Fußnote Nr. 7, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, in: Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive: Von historischen Akteuren zu literarischen Textkonzepten. Band 4, V&R unipress Göttingen 2017, ISBN 978-3-8471-0736-1.
  11. Graphie der Ménard-Ausgabe
  12. siehe den Artikel „Logres“ in der anglophonen Wikipedia!
  13. Dietmar Rieger: Tristans Wandlung. Zum altfranzösischen Prosatristan und seinen „auctores“. In: Tristan und Isolt im Spätmittelalter. Vorträge eines interdisziplinären Symposiums vom 3. bis 8. Juni 1996 an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Herausgeber: Xenja von Ertzdorff und Rudolf Schulz, Verlag Brill Rodopi 1999, ISBN 90-420-0605-6, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  14. Die Übersetzung aus dem Altfranzösischen stammt vom Hauptautor diese Artikels. Siehe auch: Colette-Anne van Cooleput: Aventures quérant et le sens du monde. 1986, S. 85 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  15. siehe auch: Löseth §258, S. 175 und Eugène Vinaver: Un chevalier errant à la recherche du sens du monde, in: À la recherche d’une poétique médiévale. Librairie Nizet, Éditions Klincksieck, Paris 1970, ISBN 978-2-7078-0214-9, S. 163–177.
  16. Zitat nach: nach BnF, ms. fr. 340, fol. 207b, in: Fanni Bogdanow: The Romance of the Grail: A study of the structure and genesis of a thirteenth-century Arthurian prose romance. Manchester University Press 1966, Appendix II, S. 269, Zeilen 207/208, ISBN 978-0-7190-0167-3.
  17. Alle Übersetzungen aus dem Altfranzösischen ins Deutsche stammen vom Hauptautor dieses Artikels.
  18. Lǿseth § 549, S. 388. Nach der langen Fassung des Romans im vollständigen Manuskript „A“, ÖNB, Cod. 2542
  19. Straßburg-Portal
  20. (FR) Desonay Fernand: Eugène Vinaver. Le roman de Tristan et Iseut dans l'oeuvre de Thomas:Malory. In: Revue belge de philologie et d'histoire, tome 5, fasc. 4, 1926. S. 1023–1025; Rezension – auf Persée
  21. Der altfranzösische Titel des Schlussteils des Prosa-Lancelot-Graal-Zyklus, nach dem Claxton den Titel für Malorys Artus-Kompilation fehlerhaft nachgebildet hat, lautet korrekt «La Mort Le Roi Artu»
  22. Norris J. Lacy (Hrsg.): The New Arthurian Encyclopedia. Garland Publishing, Inc, New York 1996, ISBN 0-8153-2303-4 , p.296.
  23. In: Tristan und Isolt im Spätmittelalter. Vorträge eines interdisziplinären Symposiums vom 3. bis 8. Juni 1996 an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Herausgeber: Xenja von Ertzdorff und Rudolf Schulz, Verlag Brill Rodopi 1999, ISBN 90-420-0605-6, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  24. Oluf Eilert Lǿseth: Le Roman de Tristan, le Roman de Palamède et La compilation de Rusticien de Pise : analyse critique d'après les manuscrits de Paris. Verlag Emile Bouillon, Paris 1890. Volltext online — auf Internet Archive
  25. Löseth, op. cit. S. XII
  26. Rezension von Desonay Fernand. Eugène Vinaver. Etudes sur le Tristan en prose. Les Sources — Les manuscrits — Bibliographie critique. In: Revue belge de philologie et d'histoire, tome 5, fasc. 4, 1926. S. 1022–1023. Rezension auf Persée
  27. (FR) Emmanuèle Baumgartner: « Le Tristan en prose ». Essai ď interprétation d'un roman médiéval. Verlag Droz, Genf 1975. In-8°, xiii-351 pages. Rezension von Françoise Vielliard — auf Persée
  28. Emmanuèle Baumgartner: « Le Tristan en prose », S. 67 und S. 71.
  29. Renée L. Curtis: Le Roman de Tristan en prose, Band 1, Max Hueber Verlag, München 1963, ISBN 978-0-85991-181-8, S. 23, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  30. Renée L. Curtis: Pour une édition définitive du « Tristan en prose ». In: Cahiers de civilisation médiévale, 24e année (n°94), avril-juin 1981. S. 91–99; Volltext online.
  31. Digitalisat des Mikrofilms von Wien, ÖNB, Cod. 2542.
  32. Emmanuèle Baumgartner: Le « Tristan en prose ». Essai ď interprétation d'un roman médiéval. Verlag Droz, Genf 1975, S. 298/300.
  33. Tatiana Fotitch, Ruth Steiner: Les lais du roman de Tristan en prose d’après le manuscrit de Vienne 2542. Kritische Ausgabe. Münchener Romanistische Arbeiten, Heft 38, Wilhelm Fink Verlag, München, 1974, S. 137—178
  34. Rezension von Emmanuèle Baumgartner: Renée L. Curtis. — Le Roman de Tristan en prose, II. 1976. In: Cahiers de civilisation médiévale, 22e année (n°86), April—Juni 1979. S. 191–192, auf: Voltext auf Persée
  35. Renée L. Curtis: Le Roman de Tristan en prose, Band I, Max Hueber Verlag, München 1963, ISBN 978-0-85991-181-8, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  36. Daniel Poirion, Philippe Walter (Hrsg.): Le Livre du Graal, Band 1, Joseph d’Arimathie, Merlin, Les Premiers Faits du roi Arthur. Bibliothèque de la Pléiade, Éditions Gallimard, Paris 2001, ISBN 978-2-07-011342-2, S. IX.
  37. Wikisource: Perceval ou le conte du Graal – Quellen und Volltexte (französisch)
  38. Rudolf Simek: Artus-Lexikon. Mythos und Geschichte, Werke und Personen der europäischen Artusdichtung, S. 118, Artikel: Fortsetzungen des Perceval des Chrétien. Reclam, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-15-010858-1.
  39. Édition Mary Williams — auf Internet Archive.
  40. (FR) Fortsetzung des Perceval in Versen — Les Continuations versifiées du Conte du Graal.
  41. Bernard Cerquiglini (Hrsg.): Robert de Boron: Le roman du Graal. Manuscrit de Modène. Union Générale d'Édition, Reihe 10/18, Paris 1981, ISBN 2-264-00336-7. Rezension: E. Jane Burns. In: Romance Philology. vol. 39, no. 3, 1986, S. 376–378, Volltext auf JSTOR
  42. Dazu schreibt William A. Nitze im Vorwort, S. XV, seiner Edition: Robert de Boron, Le Roman de l’Estoire dou Graal. (CFMA 57) Honoré Champion, Paris 1999, ISBN 978-2-7453-0192-5: « ... un abrégé du cycle , mis sous le seul nom de Robert de Borron, incorporé à la vaste compilation qu’est le Tristan en prose. » (Eine Kurzfassung des Zyklus wurde unter dem alleinigen Namen von Robert de Borron in die riesige Kompilation, den Prosatristan, eingearbeitet.)
  43. Renée L. Curtis: The Problems of the Authorship of the Prose Tristan. In: Romania , 1958, Band 79, No. 315 (3), 1958, S. 314-338: auf JSTOR, Renée L. Curtis: Who wrote the Prose Tristan? A new look at an old problem, in: Neophilologus 67, 35–41 (1983) und Emmanuèle Baumgartner: Luce del Gat et Hélie de Boron. Le chevalier et l'écriture. In: Romania, Band 106 n°423-424, 1985, S. 326-340: auf Persée
  44. Emmanuèle Baumgartner: Le « Tristan en prose ». Essai ď interprétation d'un roman médiéval. Verlag Droz, Genf 1975, S. 90/91.
  45. Dietmar Rieger: Tristans Wandlung. Zum altfranzösischen Prosatristan und seinen „auctores“. In: Tristan und Isolt im Spätmittelalter. Vorträge eines interdisziplinären Symposiums vom 3. bis 8. Juni 1996 an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Herausgeber: Xenja von Ertzdorff und Rudolf Schulz, Verlag Brill Rodopi 1999, ISBN 90-420-0605-6, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  46. Rudolf Voß: Die deutschen Tristan-Romane des Spätmittelalters — Variationen eines problematischen Themas. In: Tristan und Isolt im Spätmittelalter. Vorträge eines interdisziplinären Symposiums vom 3. bis 8. Juni 1996 an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Herausgeber: Xenja von Ertzdorff und Rudolf Schulz, Verlag Brill Rodopi 1999, ISBN 90-420-0605-6, S. 337/338, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche