Quatiguá

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Município de Quatiguá
Quatiguá
Quatiguá (Brasilien)
Quatiguá (Brasilien)
Koordinaten 23° 34′ S, 49° 55′ WKoordinaten: 23° 34′ S, 49° 55′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 26. Oktober 1947Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Londrina
Região imediata Santo Antônio da Platina
Mesoregion Norte Pioneiro Paranaense
Mikroregion Wenceslau Braz
Höhe 682 m
Klima warm gemäßigt (Cfa)
Fläche 113 km²
Einwohner 7504 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 66,4 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4120705
Politik
Stadtpräfekt Adelita Parmezan de Moraes (2021–2024)
Partei PTB
HDI 0,714 (hoch) (2010)
Karte

Quatiguá ist ein brasilianisches Munizip im Nordosten des Bundesstaats Paraná. Es hat 7504 Einwohner (2021), die sich Quatiguaenser nennen. Seine Fläche beträgt 113 km². Es liegt 682 Meter über dem Meeresspiegel.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name "Quatiguá" kommt von dem Tupi-Begriff Catinguá, dem Namen einer in der Gegend vorkommenden Pflanze, deren Rinde zum Färben von Stoffen verwendet wird.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besiedlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Einwohner von Quatiguá kamen 1903 aus Minas Gerais und São Paulo. Zu Beginn seiner Besiedlung gehörte der Ort zum Munizip São José da Boa Vista und war unter den Namen Chapada und Jaboticabal bekannt.[1]

Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1910er Jahren wurde die Paranapanema-Zweigbahn geplant. Die Bewohner von Quatiguá arbeiteten mit der Eisenbahngesellschaft zusammen. Sie spendeten Land und beteiligten sich mit Hilfsarbeiten, bis der Bahnhof von Quatiguá am 21. September 1922 eingeweiht werden konnte.

Revolution von 1930[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Revolution von 1930 machte Quatiguá zum Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen den aus Rio Grande do Sul stammenden revolutionären Truppen und den Regierungskräften aus São Paulo. Beteiligt waren Hunderte von Soldaten, die von Artillerie unterstützt wurden. Die Aufständischen waren erfahrene Soldaten, einige von ihnen hatten bereits an Aufständen in den 1920er Jahren in Rio Grande do Sul teilgenommen und andere hatten im Contestado-Aufstand gekämpft. Viele ihrer Kommandeure waren 1925 bis 1927 im Prestes-Zug im Umfeld der Leutnantsaufstände mitgezogen. Im Jahr 1932 gab es einen neuen Schreck. Es wurden Revolutionäre aus Rio Grande do Sul in Quatiguá einquartiert, aber es kam zu keinen Kämpfen, weil die Regierungstruppen nicht bis Quatiguá vorstießen.

Die Einwohner von Quatiguá errichteten auf dem Platz Expedicionário Eurides do Nascimento einen Obelisken, damit diese Ereignisse nie vergessen werden.

Erhebung zum Munizip[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quatiguá wurde durch das Staatsgesetz Nr. 2 vom 10. Oktober 1947 aus Joaquim Távora.ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 26. Oktober 1947 als Munizip installiert.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fläche und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quatiguá liegt auf dem Segundo Planalto Paranaense (der Zweiten oder Ponta-Grossa-Hochebene von Paraná). Seine Fläche beträgt 113 km².[2] Es liegt auf einer Höhe von 682 Metern.[3]

Vegetation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Biom von Quatiguá ist Mata Atlântica.[2]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Quatiguá herrscht warms, gemäßigtes Klima. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge (1238 mm pro Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 20,6 °C.[4]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quatiguá liegt im Einzugsgebiet des Rio das Cinzas. Sein linker Nebenfluss Ribeirão da Barra Grande bildet die nordwestliche Grenze des Munizips, der Rio Jacaré fließt auf der östlichen Grenze ebenfalls in Richtung Rio das Cinzas.

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quatiguá liegt an der PR-092 von Jaguariaíva nach Andirá und zum Paranapanema am Kraftwerk Canoas II.

Nachbarmunizipien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joaquim Távora
Guapirama Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Tomazina Siqueira Campos

Stadtverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeisterin: Adelita Parmezan de Moraes, PTB (2021–2024)

Vizebürgermeister: Josué de Pádua Melo, PROS (2021–2024)[5]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Stadt Land
1950 4.755 26 % 74 %
1960 5.461 36 % 64 %
1970 6.096 38 % 62 %
1980 5.312 57 % 43 %
1991 5.766 78 % 22 %
2000 6.742 88 % 12 %
2010 7.045 90 % 10 %
2021 7.504

Quelle: IBGE (2011)[6]

Ethnische Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe* 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 86,6 % 87,7 % 78,7 % weiß bezeichnet
Schwarze 0,6 % 1,7 % 0,8 % schwarz bezeichnet
Gelbe 1,1 % 0,8 % 0,6 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 11,6 % 9,7 % 19,9 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,0 % 0,1 % 0,0 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,1 % 0,0 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[7]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Quatiguá – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c História Quatiguá PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 24. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. a b Panorama Quatiguá. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 24. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 24. Januar 2022.
  4. Klima Quatiguá: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 24. Januar 2022.
  5. Prefeito e vereadores de Quatiguá tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 24. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
  7. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  8. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Quatiguá und Cor ou raça).