Quecksilber(II)-fluorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Strukturformel von Quecksilber(II)-fluorid
_ Hg2+ 0 _ F
Allgemeines
Name Quecksilber(II)-fluorid
Andere Namen

Quecksilberdifluorid

Verhältnisformel HgF2[1]
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7783-39-3
EG-Nummer 231-994-6
ECHA-InfoCard 100.029.085
PubChem 82209
Wikidata Q172914
Eigenschaften
Molare Masse 238,61 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

8,95 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

645 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

Hydrolyse in Wasser[3]

  • löslich in Flusssäure und verdünnter Salpetersäure[4]
  • etwas löslich in Ethanol[5]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[6]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300+310+330​‐​373​‐​410
P: 273​‐​260​‐​280​‐​301+310​‐​302+350​‐​304+340[6]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Quecksilber(II)-fluorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Quecksilbers aus der Gruppe der Fluoride.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quecksilber(II)-fluorid kann durch Reaktion von Quecksilber(II)-chlorid mit Fluor gewonnen werden.[3]

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Quecksilber(II)-oxid mit Fluorwasserstoff[3]

oder durch Fluorierung von Quecksilber(I)-fluorid.[3]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quecksilber(II)-fluorid ist ein weißer, lichtempfindlicher[4] und sehr feuchtigkeitsempfindlicher Feststoff, der von Wasser sofort unter Gelbfärbung hydrolysiert wird. Er besitzt eine kubische Kristallstruktur vom Fluorit-Typ[3] (Raumgruppe Fm3m (Raumgruppen-Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225)[4].

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quecksilber(II)-fluorid kann als selektives Fluorierungsmittel verwendet werden.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Properties of the Elements and Inorganic Compounds, S. 4-76.
  2. a b c d Datenblatt Mercury(II) fluoride, 95% bei Alfa Aesar, abgerufen am 28. September 2013 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 252.
  4. a b c Roger Blachnik (Hrsg.): Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Begründet von Jean d’Ans, Ellen Lax. 4., neubearbeitete und revidierte Auflage. Band 3: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-60035-3, S. 484 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. Taylor & Francis, 2011, ISBN 1-4398-1462-7, S. 273 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b Eintrag zu Mercury(II) fluoride, 95% bei Thermo Fisher Scientific, abgerufen am 8. Februar 2024.
  7. Mohammed H. Habibi, Thomas E. Mallouk: Photochemical selective fluorination of organic molecules using mercury (II) fluoride. In: Journal of Fluorine Chemistry. 51, 1991, S. 291–294, doi:10.1016/S0022-1139(00)80299-7.