Raúl Semmler

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Raúl Joseph Semmler (* 6. Juni 1984 in Jena) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher sowie Drehbuchautor und Klimaaktivist.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach mehrjährigem privatem Gesangsunterricht[2] besuchte Raúl Semmler von 2006 bis 2010 die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und beendete sein Studium mit dem Diplom. Schon während seiner Ausbildung gastierte er am Berliner Maxim-Gorki-Theater und dem Schauspiel Frankfurt. Zwischen 2010 und 2013 war Semmler am Landestheater Tübingen engagiert. In den Folgejahren trat er in Worms bei den dortigen Nibelungenfestspielen und den Bad Hersfelder Festspielen auf. In der Spielzeit 2016/17 gastierte er am Hamburger Operettenhaus in Thomas Brussigs Musical Hinterm Horizont mit Liedern von Udo Lindenberg.[3]

Rollen Semmlers waren unter anderem die Titelfigur in Romeo und Julia von William Shakespeare, Caliban in Shakespeares Der Sturm oder Hugo in Jean-Paul Sartres Drama Die schmutzigen Hände. In Worms war er Giselher in Dieter Wedels Inszenierung von Hebbels Nibelungen „Born this way“.[3]

2009 stand Semmler als Valentinus in Sönke Wortmanns Historiendrama Die Päpstin vor der Kamera, Gastauftritte hatte er in Serien wie Ein Fall für zwei oder SOKO Leipzig. Daneben ist Semmler als Sprecher in der Werbung, in Imagefilmen und bei Lesungen sowie in Hörspielen tätig.

Nachdem weitere Filmrollen ausblieben, engagiert sich Semmler in den letzten Jahren als Umweltaktivist in dem Bündnis der Letzten Generation. Er ist Sprecher der Klimaaktivisten für Mannheim und die Region[4] und beteiligt sich bundesweit an Straßenblockaden[5][1][4] und Container-Aktionen zur Rettung von Lebensmitteln.[6] Wegen der medienwirksamen Blockade des Werksgeländes von HeidelbergCement wurde Semmler 2022 vom Heidelberger Amtsgericht zu einer Strafe von 3000 Euro verurteilt.[7] Im Dezember 2022 geriet er erneut in die regionalen Schlagzeilen, als er sich mit anderen Aktivisten auf der Mainzer Saarstraße auf dem Asphalt festklebte.[8] Wegen Nichtbegleichens von Geldstrafen wurde er im Mai 2023 zu Ersatzfreiheitsstrafen verurteilt.[9][10] Im September 2023 wurde Semmler wegen zweier Straßenblocken in Mannheim im Mai und Juni 2022 vom Amtsgericht Mannheim zu einer Geldstrafe in Höhe von 150 Tagessätzen verurteilt, wobei eine vom Amtsgericht Erding verhängte rechtskräftige Geldstrafe miteinbezogen wurde.[11]

Raúl Semmler lebt in Mannheim.[2] Er kandidiert bei der Europawahl in Deutschland 2024 auf Listenplatz vier der Wählergruppe Parlament aufmischen – Stimme der Letzten Generation.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sarah Platz: Aktivisten kleben sich auf A100 "Wir wollen die größtmögliche Störung". n-tv, 12. Februar 2022;.
  2. a b @1@2Vorlage:Toter Link/www.theapolis.deProfil bei theapolis.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven), abgerufen am 7. Mai 2017
  3. a b Raúl Semmler bei schauspielervideos.de
  4. a b Kai Plösser: Für den Klimaschutz: Die "Letzte Generation" blockiert Luisenring in Mannheim. Mannheimer Morgen, 23. Mai 2022;.
  5. Sitzenbleiben für das Klima, Süddeutsche Zeitung
  6. Aus der Mülltonne auf den Teller Rhein-Neckar-Zeitung 9. Januar 2022
  7. Amtsgericht Heidelberg: Umweltschutz-Aktivist Raúl Semmler verurteilt, Mannheimer Morgen 17 November 2022
  8. Karin Dauscher: Aktivisten blockieren Straße in Mainz, Die Rheinpfalz vom 9. Dezember 2022, abgerufen am 2. Januar 2023
  9. Laura Meinfelder: Serien-Kleber Semmler (38) muss in den Knast. In: Bild – Regional – Mecklenburg-Vorpommern. 31. Mai 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
  10. Nach Gefängnisaufenthalt: Raul Semmler zurück bei der "Letzten Generation" in Heidelberg, Rhein-Neckar Fernsehen, 7. Juni 2023
  11. Urteil um "Letzte Generation"-Aktivist Semmler in Mannheim gefällt, Mannheimer Morgen, 12. September 2023