Rahel Meyer

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Rahel Meyer (geboren als Rahel Weiß am 11. März 1806 in Danzig; gestorben 5. Februar[1] 1874 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie publizierte unter dem Pseudonym Rahel.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rahel Weiß wurde nach dem Tod ihrer Schwester Friederike mit deren Witwer, dem Bernsteinhändler Zacharias Meyer (1797–1871), verheiratet. Sie widmete sich der Erziehung ihrer zwei Kinder und dem Haushalt und versuchte sich aus eigener Kraft zu bilden. Die Familie zog 1852 aus beruflichen Gründen nach Wien, wo sie auf die Schriftsteller Leopold Kompert und Ludwig August von Frankl traf. Ihr erster Roman Zwei Schwestern erschien 1853. Die biografische Novelle Rachel (Wien, 1859) behandelte das Leben der im Jahr davor gestorbenen französischen Schauspielerin Rachel Félix. Meyer lebte ihre letzten Jahre bei einer ihrer Töchter in Berlin. Im Unterschied zu den von ihr darob kritisierten Salonnièren Henriette Herz, Rahel Varnhagen und Fanny Lewald blieb sie dem Judentum treu, lehnte aber jeden religiösen Zwang ab.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein gemeinsamer Sohn Robert Meyer heiratete am 8. Juli 1874 in Königsberg Johanna Auguste Haasler.[2] Die Tochter des Ehepaars, Anna Meyer (1842–1912), heiratete am 2. Juni 1863 in Berlin[3] den Bankier Marcus, genannt Max Neumann (1823–1901).

Elsa Neumann, die erste Frau, die an der Berliner Universität promoviert wurde, war Rahel Meyers Enkelin;[4] ein weiterer Enkel war der Afrikareisende und Ornithologe Oscar Neumann.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rahel: In Banden frei (1865)
  • Gedichte. Danzig : Ewert, 1826
  • anonym: Zwei Schwestern : ein Roman. Berlin : Veit und Comp., 1853
  • Rahel: Rachel : eine biographische Novelle. Leipzig : Niest, 1859
  • Rahel: Wider die Natur. Roman. Berlin : Otto Janke, 1863
  • Rahel: In Banden frei. Roman. Berlin : Otto Janke, 1865

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Regina Neißer: Rahel Meyer. Ein Gedenkblatt. In: Allgemeine Zeitung des Judenthums Jg. 63, Nr. 19, 12. Mai 1899, S. 223 f. (Digitalisat).
  • Florian Krobb: Meyer, Rahel. In: Andreas B. Kilcher (Hrsg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02457-2, S. 374f.
  • Meyer, Rahel. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 17: Meid–Phil. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. De Gruyter, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-598-22697-7, S. 73–78.
  • Gudrun Loster-Schneider, Gabi Pailer: Lexikon deutschsprachiger Epik und Dramatik von Autorinnen : (1730–1900). Tübingen  : Francke, 2006, ISBN 978-3-7720-8189-7, S. 295–298.
  • Meyer Kayserling: Die Jüdischen Frauen in der Geschichte, Literatur und Kunst. Leipzig, 1878, S. 248–253
  • Eva Lezzi: »Liebe ist meine Religion!« : Eros und Ehe zwischen Juden und Christen in der Literatur des 19. Jahrhunderts. Göttingen : Wallstein, 2013, ISBN 978-3-8353-1317-0, S. 135–140.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In der Literatur wird überwiegend der 8. Februar angegeben, zum korrekten Sterbedatum vgl. die Todesanzeige in Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen Nr. 32, 7. Februar 1874, Morgen-Ausgabe, 3. Beilage (Web-Ressource).
  2. Vgl. die bei FamilySearch ausgewertete Ehestands-Urkunde (Web-Ressource, nach Anmeldung entgeltfrei zugänglich).
  3. Vgl. die bei FamilySearch ausgewertete und dort als Digitalisat abrufbare Ehestands-Urkunde (Web-Ressource, nach Anmeldung entgeltfrei zugänglich).
  4. Regina Neißer: Rahel Meyer. Ein Gedenkblatt. In: Allgemeine Zeitung des Judenthums Jg. 63, Nr. 19, 12. Mai 1899, S. 223 (Web-Ressource).