Rainer Klis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Rainer Klis (* 7. August 1955 in Karl-Marx-Stadt, DDR; † 14. Oktober 2017 in Chemnitz[1][2][3][4][5]) war ein deutscher Schriftsteller und Buchhändler.[6]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rainer Klis war der Sohn eines Ingenieurs und einer Industriekauffrau. Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule absolvierte er eine Schlosserlehre. Er verweigerte den Wehrdienst und übte von 1975 bis 1979 verschiedene Tätigkeiten aus. Von 1979 bis 1982 studierte er am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig.[7][8] Anschließend war er freiberuflich tätig, u. a. lieferte er Beiträge für die Ostberliner Zeitschrift „Das Magazin“ und trat im Rahmen literarisch-musikalischer Programme auf. Studienreisen führten ihn in die asiatischen Republiken der Sowjetunion und nach Kuba.[9]

1989 gehörte Rainer Klis zu den Mitbegründern des Neuen Forums und der SDP in Karl-Marx-Stadt; er war bis 1991 politisch aktiv. Anschließend arbeitete er vorwiegend als Journalist und betrieb von 1991 bis 2016 eine Buchhandlung in seinem Wohnort Hohenstein-Ernstthal. Ab 1996 unternahm er zahlreiche Reisen u. a. ins südliche Afrika, nach Lappland und in den Westen der Vereinigten Staaten und Kanadas.[9]

Rainer Klis war Verfasser von Romanen, Erzählungen und Reisereportagen. Die Kritik nennt ihn einen Meister der kleinen Form und den „Hemingway aus Hohenstein-Ernstthal“.[10] Von 1981 bis 1991 war er Leiter eines Lyrikzirkels in Karl-Marx-Stadt.[8] Er war Mitbegründer und von 1989 bis 2007 Präsident des Sächsischen Schriftstellervereins; bis 2006 war er Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller in Sachsen. Seit 2005 gehörte er dem PEN-Zentrum Deutschland an.[7][8]

Er war zweimal verheiratet und hat eine Tochter.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1984 zusammen mit Irina Liebmann Förderpreis für junge Schriftsteller des Mitteldeutschen Verlages Halle-Leipzig und des Literaturinstituts "Johannes R. Becher" (Leipzig).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Walther: Autor Rainer Klis völlig unerwartet gestorben. In: Freie Presse Online, 14. Oktober 2017.
  2. Klaus Walther: Ein Leben zwischen den Zeiten. In: Freie Presse vom 16. Oktober 2017, S. 7.
  3. Erik Kiwitter: Freunde trauern um Rainer Klis. In: Freie Presse, Lokalausgabe Hohenstein-Ernstthal vom 17. Oktober 2017, S. 9.
  4. Klaus Müller: Funkelnde Kurzprosa. Rainer Klis zum Tode. In: neues deutschland vom 20. November 2017, S. 16.
  5. Michael Hametner, Mein Freund, der Indianer aus Hohenstein-Ernstthal, in: angezettelt, Informationsblatt des Sächsischen Literaturrates e.V., 1/2018, S. 10 f.
  6. Rainer Klis. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2016/2017. Band II: P-Z. Walter De Gruyter, 2016, ISBN 978-3-11-045397-3, S. 510.
  7. a b Autorenporträt beim Chemnitzer Verlag
  8. a b c Autorenporträt auf den Seiten der Stadtbibliothek Chemnitz
  9. a b Kurzbiografie auf der eigenen Homepage von Rainer Klis
  10. Michael Hametner: Am Anfang Mord (neues deutschland). Abgerufen am 9. Juni 2019.