Rakete Mond startet

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Film
Titel Rakete Mond startet
Originaltitel Rocketship X M
(alternativ: Expedition Moon)
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1950
Länge 77 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Kurt Neumann
Drehbuch Kurt Neumann
Produktion Kurt Neumann
Musik Ferde Grofé
Kamera Karl Struss
Schnitt Harry W. Gerstad
Besetzung
Hugh O’Brian in einer Szene des Films

Rakete Mond startet (Originaltitel: Rocketship X M) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1950. Im Film gerät ein Raumschiff, das unterwegs zum Mond ist, vom Kurs ab und muss auf dem Mars notlanden. Die auf dem Mars spielenden Szenen wurden in dem schwarzweiß gedrehten Film rosarot koloriert.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Rakete mit fünf Astronauten an Bord startet zum Erdmond. Kurz nach dem Start treten Probleme auf. Die Rakete kommt von ihrem Kurs ab, als sie in das Gravitationsfeld des Planeten Mars gelangt. Den Astronauten bleibt nichts anderes übrig, als auf dem Mars zu landen.

Die Besatzung findet dort die Ruinen einer längst untergegangenen Zivilisation. Als die Raumfahrer die Überreste untersuchen, stellen sie fest, dass diese Zivilisation durch einen verheerenden Atomkrieg zerstört wurde. Als sie weiterziehen, werden sie von menschenähnlichen Wesen angegriffen, die mit Keulen, Wurfäxten und Speerschleudern bewaffnet sind und deren Haut offenbar durch ionisierende Strahlung verbrannt ist. Eckstrom ist erschüttert: „Vom Atomzeitalter zur Steinzeit“. Es stellt sich heraus, dass die Marswesen die Nachkommen der einstigen Bewohner sind. Bei den Kämpfen kommen Eckstrom und Corrigan um; die Überlebenden beschließen, zur Erde zurückzukehren.

Die Rückkehr stellt sich jedoch als schwierig heraus. Die Crew findet heraus, dass das Raumschiff nicht genug Treibstoff für die Landung hat. Man benachrichtigt die Bodenstation und übermittelt die Ergebnisse der Reise. Die Rakete stürzt zur Erde und explodiert. Trotzdem sieht der Projektleiter Dr. Fleming die Expedition nicht als gescheitert an, da sie bewiesen hat, dass bemannte Weltraumfahrt möglich ist. Die RXM 2 ist bereits startklar.

Produktionsnotizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten begannen am 2. Februar 1950. Die Außenaufnahmen in der Mojave-Wüste wurden in drei Tagen abgedreht. Außerdem wurde Footage vom Death-Valley-Nationalpark montiert.

Lippert verkaufte den Film frühzeitig an das Fernsehen, so dass Rakete Mond startet einer der ersten höherwertigen Science-Fiction-Filme war, der im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Außerdem wurden zur weiteren Vermarktung 16-mm-Film-Kopien gezogen. Aufgrund der Verfügbarkeit in diesem Format wurde die Produktion häufig auf Conventions aufgeführt; weniger wegen seiner künstlerischen Qualität denn der kostengünstigen Ausleihmöglichkeiten.

Nach späteren Angaben seiner Tochter war Dalton Trumbo am Drehbuch beteiligt; der Autor hatte seinerzeit aufgrund der Aktivitäten des Komitees für unamerikanische Umtriebe in den USA ein Schreibverbot.

Filmbuch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Pseudonym Bert Koeppen veröffentlichte Walter Spiegl 1958 das Buch zum Film unter dem Titel Rakete Mond startet als Utopia-Großband Nr. 84.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „In den Anfangsszenen ist der Film eher uninteressant. ... Als das Raumschiff jedoch auf dem Mars gelandet ist, greift er eine völlig andere Stimmung auf ... Diese Sequenzen, gefilmt von Karl Struss, gehören zum Unheimlichsten und Überzeugendsten überhaupt - obwohl sie direkt neben einem stark befahrenen Highway aufgenommen wurden. Als einer der exzentrischsten und doch besten Kameramänner in der Geschichte Hollywoods ist Karl Struss für die fremdartige Atmosphäre und das Feeling dieser Szenen verantwortlich. Der Planet erscheint einem wirklich als tot - und zwar so tot, daß es einen kalt überläuft, als die halbnackten und glatzköpfigen Marsianer auftauchen ... Der Kampf zwischen den Marsianern und den Erdlingen ist tückisch und Angst einjagend, und die Nahaufnahme einer marsianischen Frau ... in der wir sehen, daß sie blind ist, weil ihre Augen völlig leer sind, gehört zu den schockierendsten Szenen, die ein SF-Film je zeigte: Sie ist genauso verängstigt wie die anderen, und sie schreit auf. (Ihre geschminkten Lippen zerstören die Illusion allerdings).“[1]
  • „Älterer Weltraumfilm […]. Naiv, unansehnlich, ab 14 fast erheiternd.“ – 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958.[2]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film Rakete Mond startet wurde für $ 94.000 produziert und spielte mehr als eine Million US-Dollar ein. Uraufführungen:

  • USA: 26. Mai 1950
  • Deutschland: 3. Januar 1958
  • Österreich: 21. März 1958[3]

Überlieferung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Juni 2016 veröffentlichte i-catcher Media GmbH & Co.KG eine DVD-Edition, die auch die deutsche Tonspur enthält. Seinerzeit nichtsynchronisierte Textpassagen sind im Original enthalten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science-Fiction-Films. 720 Filme von 1902 bis 1983, München (Heyne) 1983, S. 414f. ISBN 3-453-01901-6
  • Bill Warren: Keep watching the skies! American science fiction movies of the fifties. The 21st Century Edition, Jefferson, NC u. a. (McFarland) 2010, S. 708–711. ISBN 978-0-7864-4230-0
  • Heinz J. Galle: Wie die Science Fiction Deutschland eroberte. Erinnerungen an die miterlebte Vergangenheit der Zukunft, Lüneburg (Reeken) 2008, S. 166. ISBN 978-3-940679-20-8

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bill Warren, KEEP WATCHING THE SKIES, zitiert nach Hahn/Jansen, S. 415.
  2. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 347.
  3. Uraufführungen lt. IMDb

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]