Morris Ankrum

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Morris Winslow Ankrum (* 28. August 1896 in Danville, Illinois als Morris Nussbaum; † 2. September 1964 in Pasadena, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Charakterdarsteller, der im Radio sowie in Film und Fernsehen tätig war, Jurist und Hochschullehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühes Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morris Ankrum wurde als Morris Nussbaum in Danville im Vermilion County im Osten von Illinois geboren. Ankrum schlug zunächst eine akademische Laufbahn ein. Nach seinem Jura-Abschluss an der University of Southern California wurde er Associate Professor (Assistenzprofessor) im Fach Wirtschaftswissenschaft an der University of California, Berkeley. Während seiner Zeit in Berkeley engagierte er sich im dortigen Theater und unterrichtete später Schauspiel und Regie im Pasadena Playhouse.[1] Eine juristische oder akademische Laufbahn gab er in den 1920er-Jahren zugunsten der professionellen Schauspielerei auf.

Von 1923 bis 1939 trat er in verschiedenen Broadway-Bühnenproduktionen wie Gods of the Lightning, The Big Blow und Within the Gates auf.

Filmkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor seiner Arbeit mit Paramount Pictures in den 1930er Jahren änderte Nussbaum seinen Familiennamen in Ankrum. Während seiner Arbeit mit dem Studio verwendete er anfangs den Künstlernamen „Stephen Morris“. Im Jahr 1939 änderte er ihn in Morris Ankrum.[2]

Ankrum spielte in mehr als 150 Filmen, darunter häufiger B-Movies, und erhielt insbesondere Nebenrollen als Autoritätsperson. So verkörperte er beispielsweise Wissenschaftler, Soldaten höherer Dienstgrade (insbesondere als United-States-Army-Offizier), Geschworene, Staatsanwälte, Richter, Ärzte, Universitätsdekane und Psychiater. Mit dem Südstaaten-Politiker Jefferson Davis in der Metro-Goldwyn-Mayer Produktion von Tennessee Johnson (1942), einer Filmbiografie über den 17. US-Präsidenten Andrew Johnson, verkörperte er dabei auch eine historische Persönlichkeit. Ankrums Filmkarriere war umfangreich und dauerte 30 Jahre an.

Ankrum spielte häufiger in Western und Science-Fiction Filmen mit. Im Westerngenre spielte er etwa in Ride 'Em Cowboy (1942), in Vera Cruz (1954) an der Seite von Gary Cooper und Burt Lancaster, Massai (1954) und in Königin der Berge (1954) mit Barbara Stanwyck und Ronald Reagan in den Hauptrollen.

Im Science-Fiction-Genre trat er in Rakete Mond startet (1950), als Marsianer in Flight to Mars (1951), Red Planet Mars (1952) als Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten; dem Kultfilm Invasion vom Mars (1953), in dem er einen United States Army Officer spielt, und als Army General in Fliegende Untertassen greifen an (1956) auf. 1957 spielte er einen Psychiater in dem Science-Fiction-Kultfilm-Klassiker Kronos und hatte in Filmen wie Beginning of the End und Angriff der Riesenkralle Rollen als Militäroffizier.

Spätes Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Ende der 1950er-Jahre drehte er weniger Filme und verlegte sich stattdessen auf Rollen in Fernsehserien. In der Folge Sontag and Evans der 39-teiligen Fernsehserie Eisenbahndetektiv Matt Clark spielte Ankrum den Geschäftsmann Christopher Evans. Nachdem Evans Streitigkeiten mit einer Eisenbahngesellschaft hat, steigt er in die Kriminalität ein und überfällt zusammen mit seinem jungen Partner John Sontag, gespielt von John Smith, Züge. Die Folge basiert auf Frank NorrisMuckraker-Roman The Octopus: A Story of California.[3]

In der Zeit von 1957 bis zu seinem Tod im Jahr 1964 hatte Ankrum 22 Auftritte als einer von mehreren Richtern in der CBS-Fernsehserie Perry Mason. Die Serie endete zwei Jahre später.

Ankrum spielte in Westernserien wie Bronco, Maverick, Tausend Meilen Staub, und Westlich von Santa Fé. Am 15. Oktober 1957 hatte Ankrum eine Hauptrolle in der Folge The Strange Land in der ABC/Warner Bros Westernserie Sugarfoot mit Will Hutchins. Ankrum spielte einen verbitterten Farmer namens Cash Billings, der dem bewaffneten Räuber Burr Fulton (gespielt von Rhodes Reason) begegnet.[4] Ankrum trat 1959 in der Sugarfoot-Folge The Wild Bunch erneut als John Savage auf. 1961 spielte er in der Folge Incident at Dawson Flats der ABC Westernserie Cheyenne mit Clint Walker in der Hauptrolle wieder einen Farmer.

Ankrum übernahm gelegentlich auch ungenannte Rollen in verschiedenen Roger-Corman-Filmen. Während seiner Arbeit in Film und Fernsehen beteiligte sich Ankrum im Theater und führte bei Theaterstücken im Pasadena Playhouse Regie.[1]

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morris Ankrum war mit Gillian Gilbert verheiratet. Nach ihrer Scheidung heiratete Morris die Schauspielerin Joan Wheeler und bekam mit ihr zwei Kinder, den Schauspieler David Ankrum und Barbara Ankrum.

Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 2. September 1964 starb Ankrum an einer Trichinellose im Alter von 68 Jahren. Zu dieser Zeit war er an Raymond Burrs Fernsehserie Perry Mason beteiligt.[1] Sein letzter Auftritt in Perry Mason, in der Folge The Case of the Sleepy Slayer, und sein letzter Film, Guns of Diablo, in dem er Ray Macklin spielte, wurden nach seinem Tod in den Jahren 1964 und 1965 veröffentlicht.

Morris Ankrum wurde auf dem Spring Hill Cemetery in Danville, Illinois bestattet.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Stephen Morris / Morris Ankrum. In: The Old Corral. b-westerns.com, abgerufen am 25. Mai 2016.
  2. Hal Erickson: Morris Ankrum. In: All Movie Guide. Abgerufen am 25. Mai 2016.
  3. Eisenbahndetektiv Matt Clark (1954–) – Sontag and Evans bei IMDb, abgerufen am 25. Mai 2016.
  4. Sugarfoot (1957–1961) – The Strange Land bei IMDb, abgerufen am 26. Mai 2016.