Rathaus Bischofstein

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Das alte Rathaus von Bisztynek (Bischofstein) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das auf die Zeit des Deutschordensstaates zurückging, wurde nach 1945 abgetragen.

Der Bau des Rathauses datiert auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts. Nach einem Brand 1589 wurde der Bau wiederhergestellt, danach auch die Giebel mit halbrunden Stufenabschlüssen verändert. Im 18. und 19. Jahrhundert war das Rathaus vollständig mit Hakenbuden und Erweiterungsgebäuden umbaut. Diese brannten 1939 ab und wurden abgebrochen. Nach Kriegszerstörung 1945 wurde der Bau unter nunmehr polnischer Veraltung vollständig abgebrochen.

Das Rathaus in Bischofstein gehörte zum kleinstädtischen Typus eines unterkellerten Saalgeschossbaus mit Dachreiter. Die Umfassungsmauern bestanden aus Mischmauerwerk. Mauerkanten, Fenster- und Portalrahmungen, und Giebel bestanden aus Backstein. Der Keller ragte ein Stück über das Bodenniveau hinausragend und hatte mehrere Zugänge. Ein spitzbogiges Portal zum Obergeschoss an der nordwestlichen Schmalseite war ursprünglich durch außen liegende Treppe oder Vorbau erreichbar. Das Obergeschoss hatte zehn segmentbogigen Fenster, wobei die Geschosse durch ein Putzband getrennt wurde und ein fünflagiger Sägefries diente als Horizontalabschluss. Das Erdgeschoss verfügte über vier nachträglich gewölbte Räume, das Obergeschoss war in Ratssaal und Bürgermeisterstube geteilt. Bemerkenswert war, dass in allen Raumecken Kamine angebracht waren. Der Giebel war siebenachsig mit niedrigen Spitzbogenblenden und einem eingetieften Putzband.

Quellenliteratur

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  • Christofer Herrmann: Das Preußenland als mittelalterliche Architekturlandschaft. In: K. H. Spieß (Hrsg.): Landschaften im Mittelalter. Stuttgart 2006, S. 361–362.

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