Reichsstraße (Berlin)

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Reichsstraße
Wappen
Wappen
Straße in Berlin
Reichsstraße
Reichsstraße
Die Reichsstraße in Höhe der Rüsternallee
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Westend
Angelegt Ende 19. Jahrhundert
Hist. Namen Straße 7a
Anschluss­straßen
Kaiserdamm (südöstlich),
Spandauer Damm (nordwestlich)
Querstraßen Lindenallee,
Stormstraße,
Kastanienallee,
Leistikowstraße,
Länderallee,
Eschenallee,
Hessenallee,
Platanenallee,
Marathonallee,
Rüsternallee,
Preußenallee,
Ebereschenallee,
Olympische Straße,
Bolivarallee,
Schaumburgallee,
Altenburger Allee,
Meiningenallee,
Koburgallee,
Westendallee
Plätze Theodor-Heuss-Platz,
Steubenplatz,
Brixplatz
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 2140 m

Die Reichsstraße befindet sich im Berliner Ortsteil Westend des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Sie ist die Haupteinkaufsstraße in Neu-Westend.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsstraße verläuft vom Theodor-Heuss-Platz zum Spandauer Damm, auf den sie im Bereich des ehemaligen Spandauer Bocks trifft. Sie ist über die Stationen der U-Bahn-Linie 2 Theodor-Heuss-Platz und Neu-Westend zu erreichen und wird von der Buslinie 143 bis zum Brixplatz durchfahren.

Sie ist nicht zu verwechseln mit der nahegelegenen Heerstraße, die in Berlin die seit 1932 bezeichneten Reichsstraßen und heutigen Bundesstraßen B 2 und B 5 vereint.

Steubenplatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sieger von Louis Tuaillon auf dem Steubenplatz

Etwa die Mitte der Reichsstraße und das Zentrum Neu-Westends bildet der Steubenplatz, der nach Friedrich Wilhelm von Steuben (1730–1794), einem preußischen Offizier und späteren General im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, benannt ist. In den Steubenplatz münden Preußenallee, Olympische Straße, Bolivarallee und Ebereschenallee. Markant ist die im Zentrum des Platzes aufgestellte Reiterstatue Der Sieger. Die 1902 von Louis Tuaillon für den Privatgarten von Eduard Arnhold in Berlin-Wannsee geschaffene Figur wurde 1961 dort aufgestellt.[1]

Am Steubenplatz befindet sich die traditionsreiche Kneipe „Westend-Klause“, in der schon der am Brixplatz – damals Sachsenplatz – wohnende Schriftsteller Joachim Ringelnatz in den frühen 1930er Jahren Stammgast war.[2] Von 1939 bis 1967 befand sich auf der nordöstlichen Seite des Platzes das Film-Theater Puck, dessen Räumlichkeiten heute ein Supermarkt nutzt.[3] An der Einmündung der Bolivarallee in den Steubenplatz stand über Jahre hinweg der nur für Filmzwecke genutzte Imbisswagen der Drei Damen vom Grill.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihren Namen trägt die Reichsstraße seit dem 8. Dezember 1906 und war vorher die Straße 7a des Bebauungsplans Westend. Die Bezeichnung nimmt Bezug auf die Proklamation des preußischen Königs Wilhelm I. zum deutschen Kaiser am 18. Januar 1871, durch die das Deutsche Kaiserreich als konstitutioneller monarchischer Bundesstaat gegründet wurde. Bis 1918 umfasste es 22 monarchische und drei republikanische Staaten sowie Elsass-Lothringen.

Der Straßenname hat sich trotz unterschiedlicher politischer Entwicklungen bis heute erhalten. In Neu-Westend, dem Viertel um die Reichsstraße, sind viele Straßen nach den Ländern des in Versailles proklamierten deutschen Kaiserreichs benannt, wie beispielsweise die Preußen-, Hessen- und Württembergallee.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im südöstlichen Teil zwischen Theodor-Heuss- und Steubenplatz besitzt die Reichsstraße eine gute gewerbliche Infrastruktur für den gehobenen Lebensbedarf. In der Reichsstraße 17 befindet sich die Namibische Botschaft.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reichsstraße (Berlin-Westend) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hainer Weißpflug: Der Sieger. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2005, ISBN 3-7759-0479-4 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  2. Stephan Brandt: Berlin-Westend. Sutton Verlag, Erfurt 2009, ISBN 978-3-86680-458-6, S. 57.
  3. Film-Theater Puck. Private Website mit Foto; abgerufen am 9. März 2013.

Koordinaten: 52° 30′ 58,3″ N, 13° 15′ 39,3″ O