Renate Eisenegger

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Renate Eisenegger-Worgull (* 22. Juli 1949 in Gelsenkirchen) ist eine deutsch-schweizerische Foto- und Aktionskünstlerin der Feministischen Avantgarde.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Gelsenkirchen-Buer geboren und aufgewachsen, studierte Renate Eisenegger an der Kunstakademie Düsseldorf sowie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Sie schloss das Studium mit dem Staatsexamen als Kunsterzieherin ab. Es folgte ein Studium der Germanistik, Literaturkritik und Pädagogik an der Universität Zürich. Renate Eisenegger zog 1972 mit ihrem Mann, dem Künstler René Eisenegger, nach Rom. Sie ist Gründungsmitglied des Forum Vebikus, des Kulturzentrums Kammgarn in Schaffhausen sowie des Unabhängigen Kulturzentrums Schaffhausen-Moskau. Renate Eisenegger lebt und arbeitet in Schaffhausen.[3][4][5]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1973: Schaffhauser Kunst. 1848-1973. Jubiläumsausstellung des Kunstvereins Schaffhausen, Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen[14]
  • 1974: Biennale suisse de l'image multipliée, Musée Rath, Genf[14]
  • 1974: Het masker, Lijnbaancentrum, Rotterdam[14]
  • 1977: Künstlerinnen international 1877-1977, Schloss Charlottenburg, Berlin[14]
  • 1981: 10 Schaffhauser Künstler, Theater St. Gallen, St. Gallen[14]
  • 1990: Kunstfluss. Schaffhauser Kunstwochen in Waldshut-Tiengen, Stadtscheuer, Waldshut-Tiengen[14]
  • 1990: Kunstfluss. Schaffhauser Kunstwochen in Waldshut-Tiengen, Schloss Tiengen, Waldshut-Tiengen[14]
  • 1992–1993: entre. Zwölf Künstlerinnen und Künstler aus Schaffhausen, Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen[14]
  • 1995: Carola Willbrand, Köln und Renate Eisenegger, Schaffhausen, Vebikus Kunsthalle, Schaffhausen[14]
  • 2005: Postalisch. Ein Postpaketprojekt mit Künstlern aus CH, D, A, F, Vebikus Kunsthalle, Schaffhausen[14]
  • 2005: Renate Eisenegger. Eigentliches. Zeichnungen und Bilder, Vebikus Kunsthalle, Schaffhausen[14]
  • 2010: Feministische Avantgarde. Kunst der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, Galleria Nationale d’Arte Moderna, Rom[14]
  • 2013: Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, Círculo de Bellas Artes, Madrid[14]
  • 2014: Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, Palais des Beaux-Arts de Bruxelles, Brüssel[14]
  • 2014–2015: Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, Mjellby Konstmuseum, Halmstad[14]
  • 2015: Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, Hamburger Kunsthalle, Hamburg[14]
  • 2016: Prière de toucher: der Tastsinn der Kunst, Museum Tinguely, Basel[14]
  • 2016–2017: Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, The Photographers' Gallery, London[10][11][14]
  • 2016–2017: Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Wien[14]
  • 2017: Renate und René Eisenegger - Konsumnpalast, Vebikus Kunsthalle, Schaffhausen[13]
  • 2017: Renate und René Eisenegger. Die Identität europäischer Hauptstädte im Spiegel ihrer Schaufenster - ein Kunstprojekt, Projektraum MAG3, Wien[14]
  • 2017–2018: Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe[1][14][15][16][A 4]
  • 2018: Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, Stavanger Kunstmuseum, Stavanger[14]
  • 2018–2019: Feministická avantgarda 70. let/ Díla ze sbírky Sammlung Verbund, Dům umění, Brünn[14]
  • 2019: Konsumpalast. Renate und René Eisenegger, Vebikus Kunsthalle, Schaffhausen[3][14][A 5]
  • 2020: Auf den Punkt gebracht, Vebikus Kunsthalle, Schaffhausen[17]
  • 2021–2022: Female Sensibility, Lentos Kunstmuseum Linz, Linz[14]
  • 2022: indes ich nach dem Namen jenes Sees suchte, E&K Stiftung. Space for Visual Art. Raum für visuelle Kunst, Freiburg im Breisgau[14]
  • 2022: Balance 1970-1990: Kunst, Gesellschaft, Umwelt, Kunstmuseum Solothurn, Solothurn[14][18]
  • 2022: Feministi!cka Avangarda 1970-ih, The Museum of Contemporary Art Vojvodina, Novi Sad[14]
  • 2022: Une Avant-Garde Féministe. Photographies et Performances des années 1970 de la Collection Verbund, Vienne, Rencontres d’Arles, Arles[14]
  • 2023: IRRITATION: The Art of Getting Lost[19]
  • 2023–2024: Kochen Putzen Sorgen – Care-Arbeit in der Kunst seit 1960, Josef Albers Museum Quadrat Bottrop, Bottrop[20]

Preise und Stipendien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ambauen, Brunner, Del Bondio, Eisenegger, Gasser, Gerber. Istituto Svizzero, Rom 1972.[23]
  • Schaffhauser Kunst 1848-1973: Jubiläumsausstellung des Kunstvereins Schaffhausen. Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen 1973.[23]
  • Renate und René Eisenegger: Protokolle. Luzern 1974.[23]
  • Het masker. Rotterdamse kunststichting, Rotterdam 1974.[23]
  • Biennale Suisse de l'image multipliée. Musée Rath, Genf 1974.[23]
  • Künstlerinnen international 1877-1977. Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin 1977.[23]
  • 10 Schaffhauser Künstler: im Stadttheater St. Gallen. Stadttheater St. Gallen, St. Gallen 1981.[23]
  • Ausstellung: A. Bless, K. Bruckner, R. Eisenegger, R. Eisenegger, M. Haeberli, J. Schwyn-Gerabkova, E. Schwyn. Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen 1983.[23]
  • Kunstfluss: Schaffhauser Kunstwochen in Waldshut-Tiengen. Waldshut-Tiengen 1990.[23]
  • entre. Zwölf Künstlerinnen und Künstler aus Schaffhausen. Schaffhausen 1992.[23]
  • Prière de toucher: der Tastsinn der Kunst : interdisziplinäres Symposium, Museum Tinguely, Basel 2016.[23]
  • Konsumpalast. Renate und René Eisenegger. Schaffhausen 2019.[23]
  • indes ich nach dem Namen jenes Sees suchte. E&K Stiftung, Freiburg im Breisgau, 2022.[23]
  • Balance 1970-1990: Kunst, Gesellschaft, Umwelt. Kunstmuseum Solothurn, Solothurn 2022.[23]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eine Abfolge von zwölf Schwarzweiß-Fotos, für die sich die Künstlerin ihr Gesicht zunächst weiß grundierte und anschließend waagerechte und senkrechte Linien darauf malte. Durch diese maskenhafte Verfremdung sollte eine Distanz zum eigenen Ich hergestellt werden.
  2. In dieser Fotoserie klebt die dargestellte Frau große Wattestücke über Mund, Nase, Ohren und Augen, bevor sie schließlich ihre Hände über ihr gesamtes Gesicht klebt und so jegliche Öffnungen blockiert. Damit wird jegliche Kommunikation verhindert. Thematisiert werden hier sowohl die Hintergrundrolle, mit der sich die Frauen in ihrem Alltagsleben auseinandersetzen mussten als auch die Unterdrückung sowie der Mangel an künstlerischer Freiheit, die Frauen in den 70er Jahren weitgehend verspürten.
  3. Die Künstlerin bügelt in dieser Performance, die 1974 ohne Publikum in einem Hamburger Hochhaus stattfand, am Boden hockend den glatten Linoleumboden eines endlos lang wirkenden Hausflurs. Das Gesicht der Künstlerin ist geweißt. Die Fantasielosigkeit und die beklemmende Situation in der anonymen Architektur sollten die Ausweglosigkeit und die limitierten Entfaltungsmöglichkeiten der Frauen in den Siebziger Jahren zeigen. Das Kunstwerk thematisiert zudem die Konformität und Monotonie, die im häuslichen Alltag vorherrscht. Darüber hinaus stellt das Bügeln eine Art „Einebnen“ dar, mit der viele Frauen vertraut sind: Ein Einebnen ihrer Individualität und ihrer Wünsche.
  4. Das ZKM zeigt in dieser Ausstellung, wie Künstlerinnen in den 1970er-Jahren zum ersten Mal ein eigenes Bild der Frau kollektiv neu kreierten. Anspruch der Ausstellung war es, die künstlerische Bewegung »Feministische Avantgarde« in den Kanon der Kunstgeschichte aufzunehmen und die Pionierleistung dieser Künstlerinnen hervorzuheben. Zum ersten Mal war es den in den Kriegs- und Nachkriegsjahren geborenen Künstlerinnen möglich, in erwähnenswerter Zahl an den Kunstakademien zu studieren und sich so von der passiven Rolle der Muse und des Modells zu emanzipieren. Die Ablehnung tradierter, normativer Vorstellungen verbindet das Engagement der Künstlerinnen dieser Generation.
  5. Nach zehnjähriger Recherche in den 28 Hauptstädten der Europäischen Union haben René und Renate Eisenegger im Dezember 2017 ihr Schaufenster-Projekt abgeschlossen. Diese Ausstellung zeigt nun ein Ensemble von Fotos und Projektionen mit Blicken in Schaufenster, in Warenhäuser, in Shopping-Center und auf den Boden, auf dem sich die Menschen bewegen. Diese verdeutlichen Schönheit und Schrecken des Drangs nach Besitz. In den Schaufenstern zeigen sich die Dinge auf verlockende Art. Zudem werden Befindlichkeiten, Wünsche und Sehnsüchte der Menschen dargestellt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre. Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, abgerufen am 12. Januar 2024.
  2. Renate Eisenegger-Worgull. In: Sikart Lexikon. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  3. a b 26.10. - 15.12.2019: Konsumpalast - Renate und René Eisenegger. Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, abgerufen am 13. Januar 2024.
  4. Renate Eisenegger. Vebikus, abgerufen am 13. Januar 2024.
  5. a b c Elisabeth Höving: Gelsenkirchener Künstlerin in der Kunsthalle Hamburg. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, abgerufen am 3. April 2015.
  6. Renate Eisenegger, serie Isolamento, 1972, collection Verbund. 10. August 2022, abgerufen am 15. Januar 2024.
  7. The Photographers‘ Gallery. Abgerufen am 15. Januar 2024.
  8. Exhibition: ‘The Feminist Avant-Garde of the 1970s: Works from the SAMMLUNG VERBUND, Vienna’ at Hamburger Kunsthalle, Hamburg. In: Art Blart. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  9. Entschlossen gegen stereotype Weiblichkeitsbilder. In: OstKUNSTWest. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  10. a b Priscilla Frank: 8 Radical, Feminist Artists From The 1970s Who Shattered The Male Gaze. Hrsg.: The Huffington Post. 24. Oktober 2016, S. 2024-01–16.
  11. a b Feminist Avant-Garde of the 1970s, from the Verbund Collection at The Photographers’ Gallery, 7 October to 15 January 2017. The London Magazin, abgerufen am 16. Januar 2024.
  12. BIN. Kunstmuseum Solothurn, abgerufen am 15. Januar 2024.
  13. a b Renate und René Eisenegger – Konsumpalast. In: likeyou. Abgerufen am 15. Januar 2024.
  14. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac Ausstellungen. In: Sikart Lexikon. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  15. Artists Talk. Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, abgerufen am 12. Januar 2024.
  16. Gabriele Schor (Hrsg.): Feministische Avantgarde: Kunst der 1970er-Jahre aus der Sammlung Verbund, Wien. Prestel Verlag, München 2015, ISBN 978-3-7913-5445-3.
  17. Vebikus-Kunsthalle bereitet«ouvert»-Ausstellung vor. Schaffhauser Nachrichten, 4. Januar 2020, abgerufen am 15. Januar 2024.
  18. Balance. 1970–1990: Kunst, Gesellschaft, Umwelt. Kunstmuseum Solothurn, abgerufen am 14. Januar 2024.
  19. 4.6. – 16.7.2023: IRRITATION: The Art of Getting Lost. Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, abgerufen am 15. Januar 2024.
  20. Kochen Putzen Sorgen – Care-Arbeit in der Kunst seit 1960. Kunstaspekte – International exhibition announcements and artist catalogue, abgerufen am 14. Januar 2024.
  21. Kiefer Hablitzel Stipendium. In: Sikart Lexikon. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  22. Eidgenössisches Kunststipendium. In: Sikart Lexikon. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  23. a b c d e f g h i j k l m n Publikationen. In: SIKART Lexikon. Abgerufen am 16. Januar 2024.