Reza Ramezani

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Reza Ramezani

Reza Ramezani (* 1963 in Rascht, Nordiran) ist ein imamitischer Geistlicher mit dem religiösen Titel Ajatollah. Er ist seit 2006 Mitglied des Expertenrats (Madschles-e Chebregân) in der Islamischen Republik Iran. Von 2009 bis August 2018 war er Leiter und Direktor des Islamischen Zentrums Hamburg, dem Zentrum des schiitischen Islam in Deutschland. Das Zentrum steht unter Beobachtung des Hamburger Verfassungsschutzes.[1] Vor seiner Tätigkeit in Hamburg leitete er das Islamische Zentrum „Imam Ali“ Wien.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ramezani studierte an der theologischen Fakultät in Rascht, später in Maschhad. Zu seinen Lehrern zählen die Ajatollahs Sabzewari, Salehi, Saiedi, Rezazadeh und Mortazawi und der Philosoph Seyed Djalaluddin Aschtiani. In Ghom studierte er anschließend islamische Rechtswissenschaft und selbständige Rechtsfindung (idschtihād) bei den Ajatollahs Fadhil Lankarani, Wahid Khorasani, Makarem Schirasi, Jafar Subhani, Bahdjat Fumani und Madadi Khorasani, weiters die Fächer Exegese, Philosophie und Gnostik bei den Ajatollahs Allameh Djawadi Amoli, Allameh Hassanzadeh Amoli, Ansari Schirasi, Askari Gilani und Ahmad Beheschti. Anschließend promovierte er. „Er unterrichtete an theologischen Fakultäten in Rascht, Maschhad, Qom und Karadsch Themen wie arabische Literatur, Logik, Philosophie, islamische Theologie, Gnostik, Ethik, Exegese, islamische Jurisprudenz und kanonische Grundlagen, und zwar in allen, auch den höheren Stufen,“ so die Angaben des IZH.[2] Ramezani ist Verfasser zahlreicher Artikel und Schriften. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Hamburg.

Staatsdoktrin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Auffassung des Bundesamtes für Verfassungsschutz verbreitet Ramezani „die schiitische Glaubenslehre und propagiert gleichzeitig die iranische Staatsdoktrin, nach der die Staatsgewalt nicht vom Volk ausgeht, sondern allein religiös legitimiert werden kann.“ So soll er sich selbst als unpolitisch, kooperativ und für eine moderate Islaminterpretation eintretend darstellen, tatsächlich aber „nach wie vor die Ideologie eines islamischen Gottesstaates nach iranischem Vorbild verbreiten.“[3]

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Was die extremistischen Wahhabiten als Islam repräsentieren entspricht nicht der Wahrheit und sollte nicht als Islam interpretiert werden.“

Reza Ramezani.[4]

„Aus diesem Grunde hat der Islam für die Verteidigung gegenüber Gewalttätigkeit und Ungerechtigkeit den Dschihad festgelegt, damit die Menschheit nicht unterdrückt wird. [...] Jeder Muslim ist verpflichtet gegenüber ungerechtfertigter Gewalt Widerstand zu leisten. [...] Die Muslime müssen auch bereit sein sich auf dem Wege des Widerstandes zu opfern.“

Reza Ramezani.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Islamisches Zentrum Hamburg stellt neuen Leiter vor . Die Welt, 31. August 2018
  2. a b Islamisches Zentrum Hamburg: Leitung des IZH; abgerufen am 20. August 2016.
  3. Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF; 6,0 MB) S. 306.
  4. muslim-markt.de, Interview vom 17. August 2012
  5. hamburg.de (Memento vom 19. Mai 2010 im Internet Archive) Wie das Islamische Zentrum Hamburg verstärkt seinen ideologischen Einfluss ausbauen will, abgerufen am 21. Februar 2013