Rhomberg Gruppe

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Rhomberg Gruppe

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Rechtsform GmbH
Gründung 1886[1]
Sitz Bregenz, Osterreich Österreich
Leitung Hubert Rhomberg, Ernst Thurnher[2]
Mitarbeiterzahl 3 800
Umsatz 1,19 Mrd. EUR (2022/23)[3]
Branche Bauunternehmen
Website www.rhomberg.com

Die Rhomberg Gruppe ist ein international agierendes Bauunternehmen in Familienbesitz. Die Unternehmensgruppe ist spezialisiert auf die Bereiche Bau, Ressourcen sowie Bahntechnik. Der Name Rhomberg geht auf den Gründer Cornelius Rhomberg zurück, der den Grundstein für die Unternehmensgruppe bereits 1886 legte. Geschäftsführer sind heute Hubert Rhomberg und Ernst Thurnher.[2]

Der Stammsitz der Rhomberg Gruppe befindet sich seit Gründung in Bregenz, Österreich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bregenzer Familie Rhomberg stammt ursprünglich aus Dornbirn.[4] 1886 wurde das Bauunternehmen von Otto Rhomberg (1857–1911) gegründet. 1892 stieg dessen Bruder, Baumeister Cornelius Rhomberg (1866–1912), ein. In den ersten Jahren wurden überwiegend Wohn- und Geschäftsbauten in der Bregenzer Innenstadt umgesetzt. Erst ab 1900 gelangten Großprojekte (Ausbau des Bregenzer Hafens, Bezirkshauptmannschaft Bregenz, Herz-Jesu-Kirche) zur Ausführung. Nach dem 1911 und 1912 innerhalb eines Jahres beide Brüder sehr jung verstarben[5] wurde das Baugeschäft stillgelegt – das beträchtliche Vermögen ging in den folgenden Jahren als Zwangs-Kriegsanleihe verloren.

Im Alter von 27 Jahren gründete Cornelius’ Sohn Walter Rhomberg (1911–1992) im Oktober 1938 das heute noch bestehende Unternehmen unter dem Namen „Walter Rhomberg, Baumeister“ neu. Schon nach kurzer Zeit ergaben sich größere Projekte (Umbau des ehemaligen Strandhotels in Lochau zur Zollschule, Energiebauten der Vorarlberger Illwerke etc.). Während des Zweiten Weltkrieges errichtete der Betrieb „Walter Rhomberg Baumeister“ außerdem Luftschutzanlagen für die Zivilbevölkerung sowie Stollen für Industriebetriebe. In der Gemeinde Damüls im Bezirk Bregenz unterhielt die Baufirma Rhomberg ein Zwangsarbeitslager.[6]

In der Nachkriegszeit profitierte das Unternehmen vom Wiederaufbau und dem darauf folgenden Wirtschaftsboom der 1950er- bis 70er-Jahre (Industriebauten von Benger und Elektra Bregenz, Bau des Kornmarkttheaters, des Festspielhauses und des Kunsthauses in Bregenz, des Seehallenbades, der Nationalbank, der Pipeline am Ufer des Bodensees). Bereits in den 1960er-Jahren erfolgte der Einstieg in den Gleis- und Straßenbau (Rheintalautobahn, ab 1970 Neubau Güterbahnhof Wolfurt).

1972 wurde Walter-Heinz Rhomberg einzelzeichnungsberechtigter Geschäftsführer der Firma „Walter Rhomberg Baumeister“. Er erweiterte das Unternehmen in den Jahren bis 1999 stark (Gründung Goldbeck-Rhomberg GmbH, Beteiligung und später vollständiger Erwerb Bahnbau Wels GmbH, Gründung Express Beton GmbH & Co KG, Gründung MIGU Asphaltbau GmbH, Niederlassung in der Schweiz, Einstieg ins Bauträgergeschäft).

Sein Sohn Hubert Rhomberg stieg 1999 in das Familienunternehmen ein und übernahm ab 2002 die Geschäftsleitung, die er bis heute innehat. Unter seiner Führung wurde besonders der Sektor Bahntechnik – auch international – ausgebaut (Umsetzung der festen Fahrbahn bei den Strecken Wolfgrubentunnel, Arlbergtunnel, ICE-Strecke Köln-Rhein-Main, Bahntechnik Lötschbergtunnel, Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist)[7]. 2012 schloss sich die Rhomberg Rail Holding mit dem Schweizer Unternehmen Sersa (eine Abkürzung für „Soudage électrique des rails S.A.“) zu einem 50:50-Joint Venture zusammen.[8]

Im Sektor Bau wurden Innovationen im Bereich der Energieeffizienz und Ressourcenschonung entwickelt und umgesetzt (z. B. CO2-neutrales Hybrid-Holzhochhaus).[9]

Die Rhomberg Gruppe beschäftigt mit Tochterfirmen insgesamt rund 3800 Mitarbeitende und ist in verschiedenen Geschäftsfeldern sowie an mehreren Standorten tätig.

Geschäftsfelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einbau der Festen Fahrbahn auf der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm durch Rhomberg (Juli 2020)

Die Geschäftsfelder der Rhomberg Gruppe umfassen Bau und Ressourcen sowie Bahntechnik.

Im Bereich „Bau und Ressourcen“ umfasst das Leistungsspektrum Facility Management, Projektentwicklung, Wohnbau, Total- und Generalunternehmer, Systembau, Bauservice, Hoch- und Tiefbau, Parkmanagement, Immobilien & Recycling, Rohstoffe, Baustoffaufbereitung, Asphalt, Beton, Energieerzeugung und Energiecontracting.

Im Bahnbau umfasst das Leistungsspektrum die Feste Fahrbahn, Gleisbau und -erneuerung, Gleisinstandhaltung, Sanierung von Eisenbahntunneln, elektrotechnische und elektromechanische Ausrüstung, Bahnstromversorgung, Kommunikationstechnik, Sicherheits- und Zutrittssysteme, System- und Messtechnik sowie Design, Beratung, Planung und Logistikdienstleistungen.[10]

Mit IVES bietet Rhomberg auch ein eigenes Feste-Fahrbahn-System an.

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreich

  • Rhomberg Bau GmbH (Bregenz, Wien)
  • Rhomberg Sersa Rail Group (Bregenz, Wels, Wiener Neudorf)
  • Rhomberg Steinbruch Gesellschaft m.b.H. & Co OG (Bregenz)
  • Rhomberg Recycling GmbH (Bregenz)
  • vplus GmbH (Dornbirn)
  • Sohm HolzBautechnik GmbH (Alberschwende)
  • SolarImpuls erneuerbare Energien GmbH (Feldkirch)

Schweiz

  • Rhomberg Bau AG (St. Gallen, Bern/Worblaufen, Niederlenz, Chur)
  • Rhomberg Sersa Rail Group (Zürich, Burgdorf, Cazis, Lumino, Brig, Rümlang, Tolochenaz, Villmergen, Effretikon, Hinwil, Weinfelden, Chur)

Deutschland

  • Rhomberg Sersa Rail Group (Essen, Berlin, Halle/Saale, Dresden, Spremberg, Mühlacker, Rostock, Kahla, Beuna, Föhren/Trier)
  • Rhomberg Bau GmbH (Lindau)
  • Gamper Holzbau - Bauprojekt GmbH (Bellenberg)

UK

  • Rhomberg Sersa Rail Group (London, York)

Irland

  • Rhomberg Sersa Rail Group (Kildare)

Australien

  • Rhomberg Serssa Rail Group (Sydney)

Kanada

  • Rhomberg Sersa Rail Group (Mallorytown)

Dänemark

  • Rhomberg Sersa Rail Group (Kopenhagen)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2020: Auszeichnung "Vorarlbergs erfolgreichstes Familienunternehmen" in der Kategorie über 300 Mitarbeiter[11]
  • 2020/21: Auszeichnung "familienfreundlicher Betrieb" des Landes Vorarlberg[12]
  • 2018/19: Auszeichnung "familienfreundlicher Betrieb" des Landes Vorarlberg[13]
  • 2015: TRIGOS-Award für ganzheitliches CSR-Engagement[14]
  • 2014/2015: Auszeichnung "familienfreundlicher Betrieb" des Landes Vorarlberg[15]
  • 2010/2011: Zukunftspreis der Landeshauptstadt Bregenz[16]
  • 2008/2009: Zukunftspreis der Landeshauptstadt Bregenz[17]
  • 2007: Vorarlberger Holzbaupreis, Kategorie Mischbauweisen.[18]
  • 2007: Auszeichnung "familienfreundlicher Betrieb" des Landes Vorarlberg[19]
  • 2007: Zukunftspreis der Landeshauptstadt Bregenz[20]
  • 2006: Mobilitätspreis des VCÖ Verkehrsclub Österreich (1. Platz)[21]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 2015 begründete die Rhomberg Gruppe zusammen mit neun anderen Vorarlberger Unternehmen das „Klimaneutralitätsbündnis 2025“ mit dem Ziel, ihre gesamten Aktivitäten bis zum Jahr 2025 zu 100 Prozent klimaneutral zu gestalten.[22]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rhomberg Gruppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geschichte - Über uns. Webseite der Rhomberg Gruppe.
  2. a b Rhomberg Gruppe (Memento des Originals vom 8. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rhomberg.com
  3. [1] (15. September 2023)
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. Dezember 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vorarlberg.orf.at
  5. Bregenz. Todesfall, Bregenzer Tagblatt vom 9. Januar 1912
  6. Fremdarbeiter und Kriegsgefangene in einzelnen Orten, Harald Walser, Bombengeschäfte. Vorarlbergs Wirtschaft in der NS-Zeit, Studien zur Geschichte und Gesellschaft Vorarlbergs 6, Bregenz (1989), Seite 247
  7. Rhomberggruppe wächst munter weiter (Memento vom 13. September 2011 im Internet Archive), in Wirtschaftsblatt vom 30. Juni 2011.
  8. Zusammenschluss Sersa und Rhomberg auf tagesanzeiger.ch, 17. September 2012. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  9. Judith Kronberg: CO2-neutrales Holzhybridhaus. Auf cleanenergyproject.de vom 7. Juli 2011. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  10. Rhomberg Sersa Rail Group. Offizielle Webseite.
  11. Erfolgreichstes Familienunternehmen. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
  12. Land Vorarlberg - Presse. Abgerufen am 29. September 2020.
  13. Land Vorarlberg - Presse. Abgerufen am 29. September 2020.
  14. TRIGOS Österreich 2015: Sechs heimische Betriebe für verantwortungsvolles Wirtschaften ausgezeichnet. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  15. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vorarlberg.at, auf vorarlberg.at am 16. Januar 2014, S. 20.
  16. Heute ein Preis für morgen: Zukunftspreis der Stadt Bregenz für LifeCycle-Tower, auf eco-world.de am 10. März 2011. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  17. ringstrassenbahn.at. Offizielle Website vom 27. Januar 2009. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  18. holzbau-kunst.at (Memento des Originals vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.holzbau-kunst.at am 1. Oktober 2007.
  19. Landespressestelle des Landes Vorarlberg OTS-Presseaussendung vom 4. Oktober 2007. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  20. Zukunftspreis geht an innovative Wohnprojekte, in Vorarlberger Nachrichten vom Dezember 2006. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  21. Rhomberg gewinnt österreichischen Mobilitätspreis, in Wirtschaftszeit vom 5. Oktober 2006.
  22. Vorarlberger Unternehmen gründen Klimaneutralitätsbündnis auf Vorarlberg online vom 9. Januar 2015. Abgerufen am 3. Februar 2021.

Koordinaten: 47° 29′ 43,1″ N, 9° 43′ 47,6″ O