Richard Schwartz (Schriftsteller)

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Richard Schwartz (* 1958 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Schriftsteller. Unter diesem Pseudonym veröffentlichte er den Fantasy-Romanzyklus Das Geheimnis von Askir sowie dessen Fortsetzung Die Götterkriege und unter weiteren Pseudonymen Romane unterschiedlicher Genres.[1]

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Interview[1] und laut seines Verlages[2] ist Richard Schwartz 1958 in Frankfurt geboren, ausgebildeter Flugzeugmechaniker und hat ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Weiterhin soll er als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer gearbeitet haben. Laut eigenen Aussagen hat er bis 2005 – also bis kurz vor der Veröffentlichung seines Debütromans – ein Softwareunternehmen geleitet. Über Richard Schwartz wird in denselben Quellen angegeben, dass er Autos und Motorräder restauriert und ein erfahrener Rollenspiel-Spielleiter ist, wobei letzteres ihn als Autor in diesem Genre stark beeinflusst haben soll.

Pseudonyme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Autor gab in einem Interview an, dass das Pseudonym Richard Schwartz besser für das Genre Fantasyliteratur und eine Veröffentlichung im englischsprachigen Raum geeignet sei als sein bürgerlicher Name. Er ergänzte, dass dieses Pseudonym eine Bindung an einen Verlag erlaubt und dass er für andere Zwecke andere Pseudonyme nutze sowie nutzte.[1]

Carl A. deWitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem genrespezifischen Verzeichnis der Phantastik-Couch[3] zufolge schreibt derselbe Autor als „Carl A. deWitt“ im selben Genre. Ein Kommentar weist auf die mögliche Einordnung ins Sub-Genre Jugend-Fantasy hin.[4] Dies könnte ein Grund für die Wahl eines weiteren Pseudonyms sein. Ein weiterer ist die Veröffentlichung bei anderen Verlagen.[5]

Beide Pseudonyme verwenden das Geburtsjahr 1958 und eine Berufslaufbahn in den Bereichen Technik und Informatik. Die Lytar-Chronik nennt neuerdings im neuen Verlag als Autor "Richard Schwartz", somit ist dieses Pseudonym bestätigt.

Helmut Wolkenwand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im neuen Genre Krimi gibt es ein offenbar vom Verlag gewähltes Pseudonym.[6] Die Wahl ist beim Autor nicht allzu gut angekommen, wie er in einem Blog im Piper-Forum ironisch anmerkt. Die Kurzbeschreibung auf dem Buchrücken (Werdegang, Geburtsjahr und Geburtsort) ist praktisch identisch.

Andras[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn man sich mit einigen Kommentaren aus dem Piperblog auseinandersetzt, findet man ein weiteres Pseudonym: Andras. Unter diesem Namen schrieb der Schriftsteller den SM-Roman Schatten.[7]

David Winter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Thriller Shakran, beim Verlag Lübbe 2010 erschienen, stammt vom selben Autor. Schreibstil und Angaben zum Autor passen auch hier, zudem hat der Autor das Pseudonym inoffiziell bestätigt.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romanzyklen in der Welt Askir[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Geheimnis von Askir[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste unter dem Pseudonym Richard Schwartz verfasste Roman Das erste Horn wurde bereits bei Veröffentlichung als erster Teil des Zyklus Das Geheimnis von Askir bezeichnet. Die Handlung in Das erste Horn hätte durch ihren Verlauf für sich alleine stehen können. In Das erste Horn wird ein abgelegenes Gasthaus eingeschneit und zwingt damit sehr unterschiedliche Figuren, sich miteinander zu arrangieren. Anfangs steht ein Mord im Mittelpunkt und die beiden Protagonisten verhalten sich wie Kommissare, die einen Fall lösen, um sich und die hilfesuchende Wirtsfamilie vor Eskalation zu schützen. Damit ist Das erste Horn eine Mischung aus Krimi und Fantasyroman, wobei letzteres klar den größeren Einfluss hat.

Magie und göttliches Wirken spielen eine zentrale Rolle in der Welt der Stadt Askir. Die Welt in das Geheimnis von Askir unterscheidet sich sehr stark von der unseren. So hat sie zwei Monde und wird u. a. von Phantasiewesen bevölkert, die sie nur zum Teil mit Werken anderer Autoren des Genres teilt. Doch nimmt sie auch viele Anleihen aus der irdischen Realhistorie, z. B. die Verehrung einer Liebesgöttin mit dem Namen Astarte und die Nachbildung eines arabischen Kalifats als „Bessarein“, die mehrere Bände lang den wichtigsten Schauplatz bildet. Sogar aus der Science Fiction werden Anleihen genommen. So haben die Portale, durch die innerhalb der Welt von Askir beliebige Distanzen ohne Zeitverzug überbrückt werden können, die Eigenschaften der Ringtransporter und der Stargates aus dem Film Stargate. Ein Bezug auf Steampunk entsteht durch einen „verrückten Heiler“, der neben Magie auch mit Elektrizität arbeitet, für seine Erfindungen farblich codierten Lackdraht verwendet und sich mit einem „Omputer“ unterhält. Erheblich weniger Bedeutung als im europäischen Mittelalter haben in der Welt von Askir die Ständegesellschaft, Lehen, die Betonung der Erbfolge, Adelstitel und Intrigen zu Hofe, wenn sie auch vom Autor häufig verwendet werden, um Figuren zu charakterisieren. Manchmal wird der kulturell unterschiedliche Gebrauch von Begriffen thematisiert, wenn sich z. B. die Protagonisten über ihr unterschiedliches Verständnis von Sklaverei unterhalten.

Eine wesentlich größere Rolle spielt dagegen, dass die Protagonisten ihre Welt ohne unüberwindliche Grenzen erkunden und beeinflussen können. Mehrere Götter sind so z. B. als zum Anfassen nahe geschildert (u. a. der Allvater und die Drachen-Dame in Der Kronrat). Es wird darüber hinaus die Frage aufgeworfen, worin der Unterschied zwischen einer Kreatur und einem Gott besteht. So werden etwa verschiedene Wesen beschrieben, die typische Eigenschaften sowohl von Göttern als auch von Kreaturen aufweisen. Der Antagonist der Handlung – der Tyrann – trachtet danach, selbst ein Gott zu werden und die Schilderung des Autors deutet an, dass dies gelingen könnte, wenn man ihn gewähren lässt.

Bände ohne expliziten Zyklus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handlung von Die Eule von Askir ist zwischen Band 5 Die Feuerinseln und Band 6 Der Kronrat des ersten Zyklus angelegt.[8] Darin werden Orte und Figuren eingeführt, die Havalds Gruppe erst in Der Kronrat kennenlernt. In diesem letzten Band des Zyklus werden Handlungsstränge aus dem Zyklus und aus Die Eule von Askir vereint.

Im Nachfolge-Zyklus der Askir-Reihe, Die Götterkriege, gibt es mit Der Inquisitor von Askir ebenfalls einen Band, der zunächst nicht der Hauptreihe angehörte. Die darin stattfindenden Ereignisse werden in folgenden Bänden thematisiert und spielen dort eine größere Rolle als Die Eule von Askir im vorherigen Zyklus. Wiederkehrendes Motiv ist, dass mit Der Inquisitor von Askir ebenfalls ein Band nachträglich in eine bestehende Lesereihenfolge eingeschoben wurde: Seit Ende 2015 wird der Band Die Eule von Askir auf dem Cover als Das Geheimnis von Askir 6 bezeichnet, während Der Kronrat zu Band 7 erklärt wurde.

Die Götterkriege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ersten Band, Die Rose von Illian, ist weiterhin die Gruppe um Havald zentral. Leser von Das Geheimnis von Askir müssen weder Welt, Handlung noch Figuren neu kennenlernen. Leser, die Das Geheimnis von Askir nicht kennen, werden feststellen, dass die Figuren viel gemeinsame Vorgeschichte haben.

Verweise zu Das Schwarze Auge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einigen Göttern finden sich Namen wieder, die bereits in der Fantasywelt von Das Schwarze Auge genutzt werden, z. B. Boron und „der Namenlose“. Boron allerdings wird in Das Geheimnis von Askir verwendet als Name für den Gott der Gerechtigkeit und hat damit eine andere Zuordnung als in Das Schwarze Auge, wo Boron eher mit den Verstorbenen und z. B. Trauergottesdiensten in Verbindung gebracht wird.[9] Dass es in der Welt von Askir einen anderen Gott namens Soltar gibt, der nahezu dieselben Aspekte hat wie der Boron aus der Welt von Das Schwarze Auge, trägt zur weiteren Verwirrung von Fans des Rollenspiels bei.

Die Parallelen zwischen den Welten von Askir einerseits und Das Schwarze Auge andererseits passen zu den Angaben in der Biographie Schwartz’, in der hervorgehoben wird, dass er Leiter von Rollenspiel-Runden ist. (Diese Funktion schließt oft das Entwerfen von Kampagnen und damit Fantasy-Geschichten mit ein.)

Andere Romanzyklen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lytar-Chronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lytar-Chronik, ursprünglich veröffentlicht unter dem Pseudonym Carl A. deWitt, ist das erste Werk des Autors. Ähnlich wie bei den Askir-Zyklen geht es auch hier um eine Prophezeiung, ein altes Reich und Magie. Auch in dieser Reihe dreht sich alles um einen einzelnen Protagonisten, der Verbündete um sich sammelt, um eine fremde Macht, die das Land bedroht, zu besiegen.

Die ersten beiden Bände erschienen noch im Verlag Fredebold und Fischer, aber aufgrund von massiven Kürzungen und einem Rechtsstreit wanderte der Autor ab zum Piper Verlag, wo der komplette Zyklus, diesmal unter dem Namen Richard Schwartz, ungekürzt veröffentlicht wurde.

Die Eisraben-Chroniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dieser Reihe von Richard Schwartz handelt es sich um sogenannte Lit-RPG-Romane, ein Literaturgenre, welches die Schriftstellerei mit Elementen aus dem Rollenspielbereich verknüpft. In den Büchern sind deshalb oft Infoboxen zu finden, die Eigenschaften und Aussehen handelnder Figuren, Gegnern und Monstern abbilden.

Hauptfigur ist diesmal eine ehemalige Kampfpilotin, die bei einem Unfall schwer verletzt wird und deren Bewusstsein zu Heilungszwecken in eine künstliche Realität (einem MMORPG) versetzt wird, wo sie in einem mittelalterlichen Fantasysetting mit anderen Spielern das Böse bekämpft.

Die dortigen Handlungen haben aber Auswirkungen auf die steuernde Künstliche Intelligenz und die reale Welt.

Die Sax-Chroniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Sax-Chroniken handelt es sich dem Verlag zufolge um eine Space Opera. Der erste Roman, Die Starfarer-Verschwörung, erschien im Oktober 2019, Teil 2 – Die Rovan-Intrige – im März 2024.


Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Richard Schwartz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Geheimnis von Askir[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sammelbände Das Geheimnis von Askir[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Askir – Die komplette Saga 1. Piper Verlag, München 2014, ISBN 978-3-492-70333-8.
    • Das erste Horn
    • Die zweite Legion
    • Das Auge der Wüste
  • Askir – Die komplette Saga 2. Piper Verlag, München 2015, ISBN 978-3-492-70344-4.
    • Der Herr der Puppen
    • Die Feuerinseln
  • Askir – Die komplette Saga 3. Piper Verlag, München 2015, ISBN 978-3-492-70345-1.
    • Die Eule von Askir
    • Der Kronrat

Die Götterkriege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sammelbände Die Götterkriege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Götterkriege – Die komplette Saga 1. Piper Verlag, München 2016, ISBN 978-3-492-70346-8.
    • Die Rose von Illian
    • Die weiße Flamme
  • Götterkriege – Die komplette Saga 2. Piper Verlag, München 2017, ISBN 978-3-492-70417-5.
    • Das blutige Land
    • Die Festung der Titanen
  • Götterkriege – Die komplette Saga 3. Piper Verlag, München 2017, ISBN 978-3-492-70429-8.
    • Der Inquisitor von Askir
    • Die Macht der Alten
    • Der Wanderer

Die Lytar-Chronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neuauflage im Piper Verlag

Die Lytar-Chronik Sammelband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lytar: Die komplette Saga Piper Verlag, München 2019, ISBN 978-3-492-70481-6.
    • Die Krone von Lytar
    • Das Erbe des Greifen
    • Das Blut der Könige

Die Eisraben-Chroniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sax-Chroniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Carl A. deWitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lytar-Reihe (unter diesem Pseudonym unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Andras[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Helmut Wolkenwand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als David Winter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bisher sind 20 Teile exklusiv bei audible erschienen. Es handelt sich dabei um vollständige Lesungen der deutschen Taschenbücher. Gelesen werden die Bücher von Michael Hansonis.

  • Das Geheimnis von Askir – Das erste Horn
  • Das Geheimnis von Askir – Die zweite Legion
  • Das Geheimnis von Askir – Das Auge der Wüste
  • Das Geheimnis von Askir – Der Herr der Puppen
  • Das Geheimnis von Askir – Die Feuerinseln
  • Das Geheimnis von Askir – Die Eule von Askir
  • Das Geheimnis von Askir – Der Kronrat
  • Die Götterkriege – Die Rose von Illian
  • Die Götterkriege – Die weiße Flamme
  • Die Götterkriege – Das blutige Land
  • Die Götterkriege – Die Festung der Titanen
  • Die Götterkriege – Der Inquisitor von Askir
  • Die Götterkriege – Die Macht der Alten
  • Die Götterkriege – Der Wanderer
  • Der Falke von Aryn
  • Die Lytar-Chronik – Die Krone von Lytar
  • Die Lytar-Chronik – Das Erbe des Greifen
  • Die Lytar-Chronik – Das Blut der Könige
  • Die Eisraben-Chroniken – Fluchbrecher
  • Die Eisraben-Chroniken – Monsterjäger
  • Die Sax-Chroniken – Die Starfarer-Verschwörung

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Carsten Kuhr: Interview: Im Gespräch mit: Richard Schwartz in phantastik-news, 24. Oktober 2006.
  2. Autor: Richard Schwartz beim Piper Verlag, abgerufen am 13. Mai 2022.
  3. Phantastik-Couch: Richard Schwartz / Carl A. deWitt, abgerufen am 25. August 2012.
  4. Frank A. Dudley: Fantasy-Rezension von „Die Krone von Lytar“. bei Phantastik-Couch.de.
  5. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Carl. A deWitt.
  6. Helmut Wolkenwand Autorenprofil. Website des Piper Verlages.
  7. Buchvorstellung (Memento vom 22. Januar 2013 im Internet Archive). Website des Heyne Hardcore Verlages
  8. siehe auch Reihenfolge der Sammelbände Das Geheimnis von Askir.
  9. Wiki Aventurica: Boron, (Memento vom 27. September 2010 im Internet Archive) abgerufen am 28. August 2012.