Riken Yamamoto

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Riken Yamamoto (2016)
Wohnkomplex Hotakubo Daiichi der Präfektur Kumamoto
Feuerwache Hiroshima West
Universität der Zukunft Hakodate
Yokosuka-Kunstmuseum
Rathaus von Fussa

Riken Yamamoto (japanisch 山本 理顕 Yamamoto Riken; * 15. April 1945 in Peking, China) ist ein japanischer Architekt. Er hat zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit erhalten, unter anderem im Jahr 2002 den Preis der Japanischen Akademie der Künste, ein wichtiger japanischer Preis für Künstler und Architekten. 2024 wurde er mit dem Pritzker-Architektur-Preis geehrt.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Riken Yamamoto wurde 1945 in Peking geboren und übersiedelte kurz nach dem Zweiten Weltkrieg nach Yokohama in Japan.[2] Seinen Vater verlor er im Alter von fünf Jahren.[2] Er wuchs in einem traditionellen japanischen Machiya nachempfundenen Haus auf, in welchem das Haus in zwei Teile geteilt ist, nämlich einen vorderen, zur Straße hin gerichteten Teil für das Geschäft und einen für die Familie eingerichteten hinteren Teil.[3] Der vordere, zur Straße gerichteten Teil war hier die Apotheke seiner Mutter.[2] Sein Interesse für die Architektur wurde beim Besuch des Buddhistischen Tempels Kôfuku-ji mit seiner fünfstöckigen Pagode in Nara geweckt.[2] Er absolvierte sein Architekturstudium an der Nihon-Universität, wo er 1968 graduierte. Im Anschluss absolvierte er ein Masterstudium an der Tōkyō Geijutsu Daigaku, der „Tokioter Universität der Künste“, das er 1971 abschloss.

Im Jahre 1973 gründete er sein eigenes Büro Riken Yamamoto & Fieldshop in Yokohama, das mittlerweile Zweigstellen in Zürich und Peking unterhält.[2] Zu Beginn seiner Karriere unternahm er zusammen mit seinem Mentor Hiroshi Hara ausgedehnte Reisen, um verschiedene Kulturen und Lebensformen kennenzulernen. Im 1972 fuhr er entlang der Mittelmeerküste durch Frankreich, Spanien, Marokko, Algerien, Tunesien, Griechenland und die Türkei. Zwei Jahre später fuhr er von Los Angeles in den Vereinigten Staaten über Mexico, Guatemala, Costa Rica und Kolumbien bis Peru.[2] Eine weitere Reise führte ihn durch Irak, Indien und Nepal.[2] Er kam zur Einsicht, dass, auch wenn die Architektur sich wandelte, die sich Aufteilung des Raumes in einen privaten und einen öffentlichen Teil doch überall ähnlich gestaltete.[2]

Von 2002 bis 2007 war er Professor an der Kogakuin-Universität, von 2007 bis 2011 Professor an der Staatlichen Universität Yokohama. Von 2011 bis 2013 war er Gastprofessor an der Graduiertenschule der Staatlichen Universität Yokohama und im gleichen Zeitraum auch Außerordentlicher Professor an der Graduiertenschule der Nihon-Universität. Seit 2018 ist er Präsident der privaten Nagoya Zokei Universität für Kunst und Design.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yamamotos Frühwerk wird mit dem Minimalismus in Verbindung gebracht.[4] Aus der Besorgnis heraus, dass die moderne japanische Stadt als Umgebung immer enger und ungemütlicher wird, entwarf er mehrere nach innen gerichtete Häuser mit Innenhöfen und hochgelegenen Terrassen. Dazu zählen das Yamamoto-Haus, das Fujii-Haus und die Rotunda, alle in Yokohama, das Kubota-Haus in Tokio und das Ishii-Haus in Kawasaki. Er entwarf auch den Wohnkomplex Hotakubo Daiichi in Kumamoto und die Ryokuen Inter-Junction City Wohnblocks in Yokohama. Seine Projekte sozialen Wohnungsbaus, die Universität der Zukunft Hakodate und das Yokosuka-Kunstmuseum sind auch über Japan hinaus bekannt.

Einer breiteren Öffentlichkeit im deutschsprachigen Raum ist er vor allem mit dem Projekt The Circle am Flughafen Zürich bekanntgeworden. Dieses Projekt ist hervorgegangen aus einem internationalen Wettbewerb, den das Büro 2010 gegen namhafte Konkurrenz wie die zweitplatzierten Zaha Hadid Architects aus London gewann.[5]

Yamamoto thematisiert mit seinen Bauten immer wieder die Bedeutung des öffentlichen Raums und der dort entstehenden Möglichkeit sozialer Interaktion.

Projekte (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Riken Yamamoto – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Architektur – Pritzker-Preis geht an Riken Yamamoto aus Japan. In: deutschlandfunk.de. 5. März 2024, abgerufen am 5. März 2024.
  2. a b c d e f g h Pritzker-Preis 2024 – Riken Yamamoto ausgezeichnet. In: Baunetz.de. 5. März 2024, abgerufen am 5. März 2024.
  3. Riken Yamamoto | The Pritzker Architecture Prize. Abgerufen am 5. März 2024.
  4. Overview: Riken Yamamoto. Oxford Reference, abgerufen am 25. November 2021.
  5. The Circle at Zurich Airport, Zürich/ Schweiz. Wettbewerbe Aktuell, abgerufen am 25. November 2021.
  6. Yamamoto am Zürcher Flughafen: Die Eidgenossen lieben japanische Architektur. Ulf Meyer, abgerufen am 25. November 2021.
  7. The Circle ähnelt einer japanischen Metropole. Ulf Meyer, abgerufen am 25. November 2021.
  8. Multifunktionshaus für Kloten: Riken Yamamoto & Field Shop in Zürich. Miriam Stierle, abgerufen am 25. November 2021.
  9. Japaner Riken Yamamoto gewinnt Pritzker-Preis. In: ORF.at. 5. März 2024, abgerufen am 5. März 2024.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Die Publication How to make a city steht für die intensive Auseinandersetzung Yamamotos mit der dichten Stadt. Diese Publikation zur gleichnamigen Ausstellung der Architekturgalerie Luzern beschäftigt sich mit ausgewählten jüngeren Arbeiten des Büros von Riken Yamamoto, darunter das Projekt 'The Circle' am Zürcher Flughafen. Das Projekt entstand aus einem Wettbewerb, bei welchem sich Riken Yamamoto 2009 gegen eine internationale Konkurrenz durchsetzte. Die Grundlage für den multifunktionalen Gebäudekomplex, dessen innere Organisation die mittelalterliche Stadtstruktur zeitgemäss adaptiert, bildete Yamamotos Forschungsprojekt der 'local community area', das in der Publikation ebenfalls vorgestellt wird. Es zeigt ebenso überraschende wie bestechende Möglichkeiten, dichte städtische Strukturen attraktiv und nachhaltig zu gestalten.“ in Riken Yamamoto, Architekturgalerie Luzern: How to make a city.