Rissa Ixa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Rissa Ixa (* 1946 in Inatès; auch Ghissa Ixa, Rhissa Ixa, Rissa Ikssa) ist ein nigrischer Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rissa Ixa gehört der ethnischen Gruppe der Tuareg an und stammt aus der Grenzregion zu Mali im Nordwesten Nigers. Er ist ein Neffe des Touristikers und Paramilitärs Mano Dayak[1] und ein Onkel des Gitarristen und Sängers Bombino.[2]

Ixa zeigte schon in seiner Kindheit künstlerisches Talent und wollte Maler werden. Er übersiedelte 1959 in die Hauptstadt Niamey. Durch Beobachtung anderer Künstler lernte er verschiedene Maltechniken.[3] Seinen internationalen Durchbruch hatte er mit einem Gemälde des Marktlebens von Ayérou, mit dem er 1967 den zweiten Platz bei einem Wettbewerb der amerikanischen Zeitschrift African Arts gewann.[4] In den 1970er Jahren folgten erste Ausstellungen in Europa und in den Vereinigten Staaten.[3] Rissa Ixa zählte bald neben Boubacar Boureima zu den bekanntesten Malern aus Niger.[5] Bei einem Kurs des ivorischen Malers Augustin Kassi im Centre Culturel Franco-Nigérien in Niamey perfektionierte er 1998 seine Technik.[3]

Rissa Ixa bildete in seinem Atelier in Niamey andere Künstler aus und gab Malkurse in Montpellier und Nancy. Er war auch als Flötenspieler aktiv[4] und gründete die Association pour le développement des arts et cultures traditionnelles nomades du Niger, einen Verein für die Entwicklung der traditionellen nomadischen Kunst und Kultur Nigers.[3]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rissa Ixa gilt als ein Vertreter der naiven Malerei.[3] Er tendierte zunehmend zur Abstraktion.[4] Seine bevorzugte Technik ist die Hinterglasmalerei.[3] Seine Motive beziehen sich auf das Alltagsleben und die Kultur der Tuareg. Sie zeigen Einflüsse aus dem Schmuck, der Leder- und Holzarbeiten der Volksgruppe.[6] Ixa experimentierte auch mit der Integration der Tifinagh-Schrift in seine Bilder.[4] Bei der Verarbeitung traditioneller Motive neigte er dazu, einen westlichen Geschmack ansprechen zu wollen.[3]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le marché d’Ayorou. In: African Arts. Vol. 2, Nr. 2, 1969, S. 33.
  • Images de l’art et de la culture touareg. Mit einem Vorwort von Mano Dayak. Tagazt, Niamey 1991.

Dokumentarfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aman Iman (Frankreich 1996, 17 min), Regie: Cassie Texier, Sandra Vautier[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ramada Elghamis: Le tifinagh au Niger contemporain. Étude sur l’écriture indigène des Touaregs. Dissertation. Universität Leiden, Leiden 2011, Kap. 6.2.3 Le néo-tifinagh de Rhissa Ixa, S. 325–330.
  • Naïma Louali: Les voyelles touarègues et l’alphabet tifinagh: évaluation de quelques propositions récentes. In: Pholia. Nr. 8, 1993, S. 121–139.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rhissa Ixa. Fortuna Galerie, abgerufen am 20. Oktober 2019.
  2. Ruddy Aboab: Bombino : le son du désert dans Plus Près De Toi. In: Nova. 17. Mai 2018, abgerufen am 20. Oktober 2019 (französisch).
  3. a b c d e f g Audrey Boucksom: Arts « touristiques » en Afrique et consommateurs occidentaux. Le cas de l’artisanat d’art au Niger. Thèse de doctorat. Université Paris I-Panthéon-Sorbonne, Paris 2009, S. 161 (tel.archives-ouvertes.fr [PDF; abgerufen am 20. Oktober 2019]).
  4. a b c d M. S. Abandé Moctar: Exposition des oeuvres du peintre Rhissa Ixa au CCFN/JR. In: Niger Diaspora. 13. September 2007, abgerufen am 20. Oktober 2019 (französisch).
  5. Alison Behnke: Niger in Pictures. Twenty-First Century Books, Minneapolis 2008, ISBN 0-8225-7147-1, S. 53.
  6. Jonathan M. Bloom, Sheila S. Blair: The Grove Encyclopedia of Islamic Art and Architecture. Volume III. Oxford University Press, Oxford/New York City 2009, ISBN 978-0-19-530991-1, S. 348.
  7. Aman Iman. Ardèche Images, abgerufen am 20. Oktober 2019 (französisch).