Rodrigo Mundaca

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Rodrigo Mundaca in Petorca, Chile

Rodrigo Mundaca Cabrera (* 13. Mai 1961) ist ein chilenischer Agraringenieur und Aktivist für das Recht auf freien Zugang zu Wasser als öffentliches Gut und wesentliches Menschenrecht. Er ist Sprecher von MODATIMA Movimiento de Defensa por el acceso al Agua, la Tierra y la protección del Medio Ambiente (zu deutsch: „Bewegung zur Verteidigung des Zugangs zu Wasser, der Erde und des Umweltschutzes“).[1] Wegen seines Engagements auf diesem Gebiet wurde er im Jahr 2018 (zur Übergabe im September 2019) mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis ausgezeichnet.[2][3][4]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Zusammenhang mit seiner Tätigkeit bei der Verteidigung des freien Zugangs zu Wasser ist Rodrigo Mundaca in Chile mehrfach auf dem Klageweg verfolgt worden. Zwischen 2012 und 2014, hebt die Nürnberger Jury hervor, hat sich Mundaca 24 mal vor chilenischen Gerichten für seine Handlungen als Sprecher der von ihm geführten Organisation verantworten müssen.[5] Aufgrund der von ihm erlittenen Einschüchterungen, Bedrohungen und Verfolgungen, nach einer von Amnesty International zu seiner Verteidigung durchgeführten Kampagne,[6] steht Mundaca unter ständigem Polizeischutz. Im Juni 2018 übergab Amnesty International dem Regionalstaatsanwalt für Valparaíso, Pablo Gómez Niada, 50 000 Unterschriften mit der an die Behörden gerichteten Forderung nach effektivem Schutz für Mundaca und die Mitglieder von MODATIMA und rief die dazu auf, strafrechtlich relevante Handlungen gegen diese Menschenrechtsaktivisten umgehend anzuzeigen.[7] Die Tätigkeit von Rodrigo Mundaca und MODATIMA galt in den letzten Jahren vor allem solchen Ordnungswidrigkeiten, die den freien Zugang zu Wasser behindern, wie beispielsweise den im Flussbett der Flüsse Petorca und Ligua widerrechtlich angelegten Brunnen, sowie dem unverantwortlichen Wasserverbrauch durch große Privatunternehmen, die an den Berghängen der Region eine massive Avocado-Monokultur betreiben, wodurch die Kleinbauern der Gegend über kein Wasser mehr verfügen und selbst die Trinkwasserversorgung in den ländlichen Gegenden der gesamten Provinz Petorca infrage gestellt wird.[8]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mundaca ist Verfasser zahlreicher Artikel zu Umweltthemen.[Anm. 1] Im Jahr 2015 veröffentlichte er ein Buch, in dem er die Problematik des Rechts auf Wasser im Zusammenhang seiner Privatisierung in Chile zusammenfasst und dazu feststellt, in Chile gebe es Wasserraub:[9] In Chile wurde das Wasser fast vollständig privatiert.[10]

  • Rodrigo Mundaca: La privatización de las aguas en Chile. Causas y resistencias. América en Movimiento, Santiago de Chile, ISBN 978-956-358-289-5.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verschiedene seiner Artikel aus den Jahren 2012–2013 findet man unter freier Lizenz auf den Webseiten von CEPRID

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rodrigo Mundaca es reconocido con el Premio Internacional de Derechos Humanos de Nuremberg. In: Website MODATIMA. 27. Oktober 2018, abgerufen am 28. Oktober 2018.
  2. Menschenrechtspreis für Rodrigo Mundaca aus Chile. In: Welt Online. 22. Oktober 2018, abgerufen am 28. Oktober 2018.
  3. Preis für Menschenrechte an Projektpartner Rodrigo Mundaca. Heinrich-Böll-Stiftung, 22. Oktober 2018, abgerufen am 28. Oktober 2018.
  4. Premio a defensor chileno del derecho al agua. In: 24horas – Televisión Nacional de Chile. Deutsche Welle, 25. Oktober 2018, abgerufen am 27. Oktober 2018 (spanisch).
  5. El chileno Mundaca, premiado en Alemania por su lucha por el acceso al agua. La Vanguardia, 22. Oktober 2018, abgerufen am 22. Oktober 2018 (spanisch).
  6. Unámonos a los y las valientes: Mantengamos a salvo a Rodrigo Mundaca. Amnesty International, abgerufen am 22. Oktober 2018 (spanisch).
  7. Chile: Las autoridades deben proteger a Rodrigo Mundaca y a otrxs defensorxs del medio ambiente. Amnesty International, 8. Juni 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2018; abgerufen am 24. Oktober 2018 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/amnistia.org.uy
  8. Nürnberger Menschenrechtspreis. Der Kampf ums Wasser. Bayerischer Rundfunk, 22. Oktober 2018, abgerufen am 25. Oktober 2018.
  9. Libro sobre la privatización de las aguas en Chile fue presentado en Temuco y Concepción. Mapuexpres, abgerufen am 28. Oktober 2018.
  10. Karl Boehmwald Porta: Das chilenische und das deutsche Wasserrecht im Vergleich. In: Beiträge zum Europa- und Völkerrecht. Nr. 16, 2018, ISBN 978-3-86829-952-6 (uni-halle.de [PDF; abgerufen am 28. Oktober 2018]).