Rolf Zander

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Porträt von Rolf Zander
Rolf Zander

Rolf Zander (* 8. März 1934 in Hamburg; † 1. April 2020) war ein deutscher Maler, Grafiker, Dichter und Philosoph.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Nachkriegsjahren genoss Rolf Zander Zeichenunterricht bei Bruno Paetsch, der das Talent seines jungen Schülers erkannte und förderte. 1953 bis 1958 studierte er an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfBK), bei Kurt Kranz, Theo Ortner, Karl Kluth, Otto Lindig. Der Abschluss mit dem Staatsexamen für das künstlerische Lehramt erfolgte 1958. von 1958 bis ca. 1960 war er Mitglied im Freundeskreis des „Grenzhaus“, die in der gleichnamigen Hamburger Kneipe Ausstellungen organisierten. 1962 schloss er das Studium der deutschen Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg bei Adolf Beck ab. Seit 1963 arbeitete er als Kunsterzieher und Deutschlehrer in Hamburg, u. a. ab 1973 an der Gesamtschule Steilshoop.[1] 1963 war er Gründungsmitglied der „Neuen Gruppe“ Hamburg. 1971 bis 1999 arbeitete Rolf Zander als Lehrbeauftragter und Professor an der HfbK. Zwei Söhne, Jonas (* 1963) und Jan Friedrich (* 1965). Mitglied des BBK. 1994 erfolgte Gründung des „Magnetischen Vereins“[2] an der HfBK (Zusammenführung von Lehren und Lernen, realisiert in „Flauberts Papagei“).

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolf Zander schuf über die vielen Jahren seiner Arbeit ein vielseitiges malerisches, grafisches und literarisches Werk. Zunächst Stadtlandschaften, häufig Sujets seiner Heimat in Hamburg-Eppendorf, düstere Stillleben, auch vor See-Horizont und Schuppen. Gerade in Zanders frühen Werken zeigt sich eine formale Verwandtschaft zu prägenden Vorbildern der Hamburgischen Sezession, die ihn künstlerisch zeitlebens auch mit dem engen Freund und segelnden Weggefährten Volker Meier verbanden. In den 1970er-Jahren prägten Objekte, Kreidezeichnungen und konstruktivistische Bilder sowie „Regale“, die das durchgängige Thema Stillleben variieren, Zanders Werk. In den 1980er-Jahren entwickelte er seine künstlerische Ausdrucksform in Aquarellen, Landschaften und auch figürlichen Themen weiter. Mitte der 1990er-Jahre entstanden Collagen, als „Allegorien“ verstanden, in stark vergrößerten Prints.

Abgeschlossene grafische Themen: „Tarpenbek“, 12 Radierungen 1975. „Winterlager“, 19 Zinkätzungen 1980/81. „Nord-West-Passage“, 1991. „Balcke und Heym“, 13 Holzschnitte 1997–2004.

In Zusammenarbeit mit seinem Bruder, dem Keramiker Walther Zander bemalte er große Schalen und realisiert großformatige keramische Reliefs und Stelen für „Kunst am Bau“-Projekte in Hamburg und Schleswig-Holstein.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Neue Rump, Lexikon der bildenden Künste, Hrsg. Kay Rump, Bearbeitung: Maike Bruhns, Wachholtz Verlag (2005) ISBN 978-3-529-02792-5
  • Heinz Zabel, Plastische Kunst in Hamburg, Reinbek, Dialog-Verlag (1986) ISBN 978-3-923707-15-7
  • Jörgen Bracker, Katalog der „Littoral Art“, Stade (1999)
  • Jens Peter Madersteig, Porträtskizze R.Z. – zur Ausstellung in Galerie Herold, 2004
  • Maike Bruhns, Kristallnacht – zu 4 Aquarellen von R.Z., Hamburg (2005)
  • Maike Bruhns, Von Schlittschuhläufern und Mummenschanz auf dem Eis – Rolf Zanders Holzschnitte (2016)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jörgen Bracker, Dieter Frisch (Hrsg.): Rolf Zander Winterlager ; Verzeichnis seiner Radierungen von 1955 bis 1990 aus Anlaß der Ausstellungen im Museum für Hamburgische Geschichte [12.1.-27.3.1994] und im Emsland-Museum Schloß Clemenswerth [11.9.-30.10.1994]. Hamburg 1994, ISBN 3-88920-024-9, S. 11 ff.
  2. Werner Loewe (Hrsg.): Rolf Zander - Zettelwirtschaft. 1. Auflage. Michael Zeh Verlag, Berlin, ISBN 978-3-937972-29-9, S. 61.
  3. Schloss Clemenswerth - das fürstliche Erlebnis, Ausstellungsarchiv. Abgerufen am 27. Dezember 2022.
  4. Dieter Glasmacher / Rolf Zander – pak-glückstadt.de. Abgerufen am 27. Dezember 2022 (deutsch).
  5. Galerie Herold - Archiv der Ausstellungen. Abgerufen am 27. Dezember 2022.
  6. HYPER! – A PERSONAL JOURNEY INTO ART AND SOUND. Abgerufen am 27. Dezember 2022 (deutsch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]