Rommel (D 187)

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Flagge
Rommel
Die Rommel bei einer NATO-Übung, vom Schlachtschiff Iowa aus gesehen, 1986
Die Rommel bei einer NATO-Übung, vom Schlachtschiff Iowa aus gesehen, 1986
Übersicht
Typ Zerstörer
Bauwerft

Bath Iron Works, Maine

Bestellung 1. April 1965
Kiellegung 22. August 1967
Stapellauf 1. Februar 1969
Namensgeber Generalfeldmarschall Erwin Rommel
Indienststellung 2. Mai 1970
Außerdienststellung 30. Juni 1999
Heimathafen Kiel
Verbleib 2004 in Aliağa verschrottet
Technische Daten
siehe

Klasse 103/103A/103B

Der Lenkwaffen-Zerstörer Rommel war ein Kriegsschiff der Bundesmarine und wurde als dritte und letzte Einheit der Klasse 103 (Lütjens-Klasse) in Dienst gestellt. Benannt wurde der Zerstörer nach Generalfeldmarschall Erwin Rommel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kiellegung für den Lenkwaffen-Zerstörer DDG 30 als modifizierter Typ der amerikanischen Charles F. Adams-Klasse erfolgte am 22. August 1967 in Bath bei den Bath Iron Works.

Im Beisein von Verteidigungsminister Gerhard Schröder fand der Stapellauf des Zerstörers am 1. Februar 1969 statt, nachdem er vorher auf den Namen Rommel durch die Witwe Rommels, Lucie Maria Rommel, getauft worden war. Nach ihrer Fertigstellung wurde die Rommel nach Boston verlegt, dort am 2. Mai 1970 an die Bundesmarine übergeben und anschließend von Fregattenkapitän Klaus-Karl Stange für das 1. Zerstörergeschwader in Kiel in Dienst gestellt.

Wappen

Der Zerstörer Rommel bekam bei der Indienststellung die Kennung D 187 und das Funkrufzeichen DBYD zugewiesen. Mit dem 1. Dezember 1981 wurde das Funkrufzeichen in DRAG geändert.

Von August 1979 bis April 1980 fand eine Modernisierung zur Klasse 103A statt. Der Umbau und die Ausrüstung zum Zerstörer der Klasse 103B erfolgte vom April 1985 bis zum März 1986. Anfang 1996 kamen RAM-Starter an Bord.

Einsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zerstörer war mehr als 30 Jahre in Diensten der deutschen Marine und nahm an zahlreichen Übungen im Rahmen der NATO teil, unter anderem regelmäßig als Bestandteil des ständigen Einsatzverbandes der NATO im Atlantik (STANAVFORLANT). Vom 19. April bis zum 24. August 1992 und vom 16. Mai bis zum 29. September 1993 war das Schiff Teil der Standing Naval Force Mediterranean.

Die Rommel gehörte vom 12. bis 16. Oktober 1989 zum ersten deutschen Flottenverband seit 77 Jahren, der einen sowjetischen/russischen Hafen anlief. Zusammen mit dem Versorger Coburg und der Fregatte Niedersachsen lief der Zerstörer den Marinestützpunkt in Leningrad (heute wieder Sankt Petersburg) an.[1]

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rommel wurde am 30. September 1998 aus der Fahrbereitschaft genommen, nachdem unter anderem die Betriebsgenehmigung für die Kesselanlage abgelaufen war. Vom 24. November bis zum 4. Dezember 1998 wurden Waffen und andere Ausrüstung im Marinearsenal Kiel demontiert. Der Zerstörer wurde am 26. April 1999 durch den Nord-Ostsee-Kanal von Kiel nach Wilhelmshaven in das Marinearsenal überführt und dort am 30. Juni 1999 außer Dienst gestellt.[2] Das Schiff diente schließlich als Ersatzteillager für die beiden noch in Dienst befindlichen Schwesterschiffe.

Nachdem die Rommel über die VEBEG für 600.000 Euro an die Firma Eisen & Metall in Hamburg zum Abbruch verkauft wurde, trat sie am 8. Oktober 2004, geschleppt vom Schlepper Thomas de Gauwdief, ihre letzte Reise nach Aliağa in der Türkei an.[3]

Schwesterschiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zerstörer Lütjens (D 185), vom 11. August 1967 bis zum 18. Dezember 2003 in Dienst.
  • Zerstörer Mölders (D 186), vom 13. April 1968 bis zum 28. Mai 2003 in Dienst.

Kommandanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rommel bei einer Werftprobefahrt, März 1970
von bis Dienstgrad Name
02.05.1970 13.12.1972 Kapitän zur See Klaus-Karl Stange
04.12.1972 31.03.1976 Kapitän zur See Klaus Rehder
01.04.1976 28.06.1979 Kapitän zur See Hans-Jürgen Schäfer
29.06.1979 08.01.1981 Kapitän zur See Rolf Martens
09.01.1981 27.09.1982 Kapitän zur See Wilhelm Reiss
27.09.1982 30.03.1984 Kapitän zur See Jörk-Eckart Reschke
30.03.1984 14.08.1984 Korvettenkapitän Hans-Christian Rips(a)
14.08.1984 12.05.1986 Fregattenkapitän Klaus-Peter Scholz
12.05.1986 25.03.1988 Fregattenkapitän Frank Ropers
25.03.1988 30.05.1990 Fregattenkapitän Christoph Diehl
30.05.1990 19.10.1993 Fregattenkapitän Hans-Jochen Witthauer
19.10.1993 29.09.1995 Fregattenkapitän Georg Freiherr von Maltzan
29.09.1995 30.09.1997 Fregattenkapitän Markus Krause-Traudes
30.09.1997 30.06.1999 Fregattenkapitän Rainer Endres
(a) 
mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Harnack: Die Zerstörerflottille der Deutschen Marine von 1958 bis heute. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2001, ISBN 3-7822-0816-1
  • Gerhard Koop/Siegfried Breyer: Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine 1956 bis heute. Bernard & Graefe Verlag, München 1996, ISBN 3-7637-5950-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rommel (D 187) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieter E. Kilian: Elite im Halbschatten. Generale und Admirale der Bundeswehr. 1. Auflage. Osning Verlag, Bielefeld 2005, ISBN 3-9806268-3-0, S. 213.
  2. Das Schiff. In: Die Webseiten der Bordgemeinschaft D 187. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2014; abgerufen am 27. Februar 2014 (Mit Foto von der Außerdienststellung und Ausriss aus Blaue Jungs 3/99).
  3. Bilder vom Abbruch in Aliağa