Rotkehl-Brillantkolibri

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Rotkehl-Brillantkolibri

Rotkehl-Brillantkolibri illustriert von John Gould und Henry Constantine Richter

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Tribus: Coeligini
Gattung: Heliodoxa
Art: Rotkehl-Brillantkolibri
Wissenschaftlicher Name
Heliodoxa gularis
(Gould, 1860)

Der Rotkehl-Brillantkolibri (Heliodoxa gularis) oder Rotkehlbrillant ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in den Ländern Kolumbien, Ecuador und Peru verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt. Die Art gilt als monotypisch.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rotkehl-Brillantkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 11 bis 12 cm. Das Männchen hat einen geraden schwarzen Schnabel. Die Oberseite schimmert grün mit einem Mittelstrich am vorderen Oberkopf. Hinter dem Auge befindet sich ein kleiner weißer Fleck. Die Unterseite schimmert grün, die Kehle hat einen glitzernden pinkroten Fleck. Der Bauch ist grau, die Unterschwanzdecken weißlich. Der lange Schwanz ist gegabelt und bronzefarben. Das Weibchen ähnelt dem Männchen, hat aber einen kleineren Kehlfleck.[2]

Verhalten und Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rotkehl-Brillantkolibri bezieht seinen Nektar u. a. von blühenden Pflanzen der Gattung Psittacanthus und der Familie der Riemenblumengewächse. Außerdem ernährt er sich von Insekten.[2]

Lautäußerungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gesang des Rotkehl-Brillantkolibris besteht vermutlich aus einem nasalen kjuh-Ton, den er in einer Frequenz von einem Ton pro Sekunde von sich gibt.[3] Im Flug oder bei der Futteraufnahme gibt er diese Töne auch einzeln von sich.[2]

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenig ist über die Brutbiologie des Rotkehl-Brillantkolibris bekannt. Nur im Osten Ecuadors wurde Anfang November ein flügges Jungtier gesichtet, das noch immer von der Mutter behütet wurde.[2]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet des Rotkehl-Brillantkolibris

Der Rotkehl-Brillantkolibri bevorzugt feuchte Bergwälder in Höhenlagen von 250 bis 1050 Meter. Diese finden sich vor allem in den Vorgebirgen im Süden Kolumbiens in den Departamentos Cauca und Putumayo sowie im Nordosten Ecuadors im westlichen Teil der Provinzen Sucumbíos und Napo. Außerdem gibt es Berichte aus dem Nordosten Perus in der Region Loreto, der Region Amazonas und dem Norden der Region San Martín.[2]

Migration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rotkehl-Brillantkolibri gilt gemeinhin als Standvogel, doch fehlen gesicherte Daten.[2]

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung des Rotkehl-Brillantkolibris erfolgte 1860 durch John Gould unter dem wissenschaftlichen Namen Aphantochroa ? gularis. Das Typusexemplar wurde an den Ufern des Río Napo gesammelt.[4] Bereits 1850 führte Gould die Gattung Heliodoxa u. a. für den Violettstirn-Brillantkolibri ein.[5][A 1] Dieser Name leitet sich von den griechischen Wörtern ἥλιος hḗlios für „Sonne“ und δόξα, δέχομαι dóxa, déchomai für „Pracht, Herrlichkeit, gutheißen“ ab.[6] Der Artname gularis leitet sich vom lateinischen -gular, gula für „-kehlig, Kehle“ ab.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Züchner, Christopher J. Sharpe, Peter Boesman: Pink-throated Brilliant (Heliodoxa gularis). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • John Gould: Description of two new species with the characters of a new Genus of Trochilidae. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 17, Nr. 195, 10. Juli 1849, S. 95–96 (biodiversitylibrary.org – 1850).
  • John Gould: Description of twenty-two new species of Humming Birds. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 28, 1860, S. 304–312 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rotkehl-Brillantkolibri (Heliodoxa gularis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IOC World Bird List Hummingbirds
  2. a b c d e f Thomas Züchner u. a.
  3. Züchner, T., C. J. Sharpe, and P. F. D. Boesman: Pink-throated Brilliant – Heliodoxa gularis. In: birdsoftheworld.org. Birds of the World, 2020, abgerufen am 5. Oktober 2022 (englisch).
  4. John Gould (1860), S. 310.
  5. John Gould (1850), S. 95 f.
  6. James A. Jobling, S. 188.
  7. James A. Jobling S. 181.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neben dem Violettstirn-Brillantkolibri ordnete er auch den Grünstirn-Brillantkolibri (Heliodoxa jacula Gould, 1850), den Braunbauch-Brillantkolibri (Heliodoxa rubinoides (Bourcier & Mulsant, 1846)) und den Rubinkolibri (Clytolaema rubricauda (Boddaert, 1783)) (Syn: Heliodoxa rubinia Gould, 1850) der neuen Gattung zu. Bei der Unterart Heliodoxa leadbeateri otero schien sich Gould nicht ganz sicher zu sein.