Rudelle

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Rudelle
Rudèla
Rudelle (Frankreich)
Rudelle (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Lot (46)
Arrondissement Figeac
Kanton Lacapelle-Marival
Gemeindeverband Grand-Figeac
Koordinaten 44° 43′ N, 1° 53′ OKoordinaten: 44° 43′ N, 1° 53′ O
Höhe 326–435 m
Fläche 6,83 km²
Einwohner 182 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 27 Einw./km²
Postleitzahl 46120
INSEE-Code

Rudelle – Wehrkirche Saint-Martial

Rudelle (occitanisch: Rudèla) ist eine südfranzösische Gemeinde mit 182 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Lot in der Region Okzitanien.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudelle liegt etwa auf halber Strecke zwischen Rocamadour bzw. Gramat und Figeac in einer Höhe von ca. 350 Metern ü. d. M. im Nordosten der Kulturlandschaft des Quercy.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2018
Einwohner 203 160 140 155 136 153 179 176

Bis kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Ort stets deutlich über 500 Einwohner. Infolge der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft ging die Einwohnerzahl seitdem kontinuierlich bis auf den Tiefststand der 1980er und 1990er Jahre zurück.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Haut-Quercy wurde die Landwirtschaft jahrhundertelang in erster Linie zur Selbstversorgung betrieben, zu der bis ins 19. Jahrhundert hinein auch der Weinbau gehörte, der jedoch nach der Reblauskrise völlig aufgegeben wurde. Heute spielt – neben der Vieh- und Geflügelzucht – der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) eine große Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bastide Rudelle wurde um das Jahr 1250 durch Bertrand de Cardaillac, den Grundherrn (seigneur) von Lacapelle-Marival, an einer Nebenstrecke des Jakobsweges (Via Podiensis) gegründet. Sein Nachfolger Géraud de Cardaillac hatte hier im Vorfeld des Hundertjährigen Krieges (1289) ein Scharmützel mit den Truppen des englischen Königs Edward I. Im Jahr 1320 wird die Kirche erstmals urkundlich erwähnt; 150 Jahre später wird sie die Pfarrkirche des Ortes.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudelle – Apsis der Wehrkirche
  • Die flächenmäßig sehr kleine Kirche (Église Saint-Martial) war ursprünglich die Kapelle eines Pilger-Hospitals. Im 14. Jahrhundert wurde der Bau mit einem Wassergraben (douve) umgeben, dazu um ein Fluchtgeschoss aufgestockt und in der Art eines Wehrturms (donjon) befestigt. Ganz oben befindet sich eine Wehrplattform mit einem mächtigen Zinnenkranz und seitlichen Wehrerkern (bretèches). Kirchenschiff und Obergeschoss haben nur äußerst schmale Fenster und sind rippengewölbt. Die Kapitelle des Archivoltenportals sind bereits stark verwittert. Das Kirchenbauwerk wurde bereits im Jahre 1886 als Monument historique eingestuft.[1]
  • Ein überdachtes Waschhaus (lavoir) aus dem 19. Jahrhundert steht seitlich eines teilweise begradigten Bachlaufs.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rudelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Église Saint-Martial, Rudelle in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)