Rudolf Kratochwill

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Rudolf Kratochwill (* 14. November 1898 in Brünn, Österreich-Ungarn; † 1974 in München) war ein deutscher Versicherungsmathematiker und Versicherungsmanager.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges studierte Rudolf Kratochwill an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn Versicherungsmathematik. Dort wurde er 1919 beim Corps Marchia Brünn rezipiert.[2] 1923 wechselte er nach Hamburg und schloss sich dort dem Corps Suevo-Borussia an.[3] Nach Abschluss des Studiums als Diplom-Versicherungsmathematiker begann er seine berufliche Laufbahn in der Versicherungswirtschaft. 1930 war er Chefmathematiker[3] und Mitglied des Vorstandes der Deutscher Ring Lebensversicherung. Seit Frühjahr 1932 gehörte Kratochwill der rechtselitären Gesellschaft zum Studium des Faschismus als ordentliches Mitglied an. Er war außerdem Mitglied der NSDAP.[4]

Kratochwill wurde 1935[5] Generaldirektor des Deutschen Rings,[6] vor 1933 im Besitz des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes und nunmehr ein Unternehmen der nationalsozialistischen Deutschen Arbeitsfront. In den Selbstverwaltungsorganen der Versicherungswirtschaft leitete er die Wirtschaftsgruppe Lebens- und Krankenversicherung und den Beirat des Reichsaufsichtsamtes für Privatversicherung.[7]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wechselte er in den Gerling-Konzern, dem er bis zu seiner Pensionierung als Vorstand angehörte.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kösener Corpslisten 1996, 163, 496
  2. Kösener Corpslisten 1930, 24, 146
  3. a b Kösener" Corpslisten 1930, 68, 487
  4. Hans J. Ehler: Die Verbandzusammenschlüsse in der privaten Lebensversicherung: Vom Verein Deutscher Lebensversicherungs-Gesellschaften bis zum Verband der Lebensversicherungsunternehmen e. V. 1869–1996. Chronik der Ereignisse und Entwicklungen. Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe 2003, S. 79
  5. Rüdiger Hachtmann: Das Wirtschaftsimperium der Deutschen Arbeitsfront 1933–1945, S. 546
  6. 1943 bei: Rudolf Kratochwill (Generaldirektor des Deutschen Ringes Lebensversicherung): Ein Mann und sein Werk (65. Geburtstag des Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Ringes Krankenversicherung, August Schneider). In: Die Gemeinschaft (Mitarbeiterzeitschrift), 1943, Bundesarchiv Koblenz B280-10.597, Bl. 16a
  7. Rüdiger Hachtmann: Das Wirtschaftsimperium der Deutschen Arbeitsfront 1933–1945, S. 555.
  8. Kösener Corpslisten 1996, 94, 152