Rudolf Löhner

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Bärenplastik 1930er-Jahre, Rosengarten Dresden
Martin-Andersen-Nexø-Denkmal, Dresden, bis 1969
Reiterstandbild Tadeusz Kościuszkos in Krakau, Rekonstruktion von Rudolf Löhner bis 1960
Tänzerin, Bronze, über dem Haupteingang der Palucca Hochschule für Tanz Dresden
Altenberg.Skiläufer

Alois Oskar Rudolf Löhner (* 22. Juli 1890 in Zuckmantel, Österreichisch Schlesien; † 15. Februar 1971 in Dresden) war ein deutscher Bildhauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1908 bis 1911 studierte Löhner an der Akademie der Bildenden Künste Dresden bei Richard Müller und Selmar Werner. Er war Meisterschüler bei Georg Wrba[1] und lernte in Berlin bei August Gaul. Nach Ende seines Studiums arbeitete er zunächst als Tierplastiker und stellte verschiedene Tierfiguren für die Porzellanmanufaktur Meißen her. Später schuf er Tierstatuen unter anderem für den Dresdner Rosengarten. Später erhielt er den großen Sächsischen Staatspreis (Rom-Preis) und war Mitglied der Künstlervereinigung Dresden.

Löhner trat am 1. September 1932 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.319.323).[2][3] In der Zeit des Nationalsozialismus war er Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Er war in dieser Zeit an mindestens zehn Ausstellungen beteiligt[4], darunter 1944 an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München mit drei Tierplastiken. Löhner stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[5]

In den 1950er Jahren schuf Löhner, der in Dresden lebte, unter anderem figürliche Statuen und Sandsteinreliefs für das Centrum Warenhaus am Altmarkt. Zudem entstanden zahlreiche staatskonforme Werke, darunter die Statue Junger Traktorist (1953, Eisen, 180 cm), die auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden gezeigt wurde, und als sein letztes Werk ein Standbild des „Arbeiterdichters“ Martin Andersen Nexø im Stil zeitgenössischer Lenin-Skulpturen.[6] Löhner war auch Mitglied der Dresdner Künstlergruppe Das Ufer – Gruppe 1947.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnahme an Ausstellungen in der DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1951: Dresden, Staatliche Kunstsammlungen („Das Ufer. Gruppe 1947 Dresdner Künstler“)
  • 1951/1952: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben („Künstler schaffen für den Frieden“)
  • 1953: Dresden, Dritte Deutsche Kunstausstellung
  • 1984: Dresden, Pretiosensaal des Dresdner Schlosses („Das Ufer. Gruppe 1947 Dresdner Künstler. Malerei, Grafik, Plastik 1947 – 1952“)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rudolf Löhner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archiv der Hochschule für bildende Künste Dresden
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/26240054
  3. Simone Simpson: Zwischen Kulturauftrag und künstlerischer Autonomie. Dresdner Plastik der 1950er und 1960er Jahre. Böhlau, Köln et al. 2008, S. 130.
  4. Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000
  5. Löhner, Rudolf. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 137
  6. Simone Simpson: Zwischen Kulturauftrag und künstlerischer Autonomie. Dresdner Plastik der 1950er und 1960er Jahre. Böhlau, Köln et al. 2008, S. 131.
  7. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/399500/36
  8. SLUB Dresden: Das Ufer. Abgerufen am 9. Juni 2023 (deutsch).