Rudolf Wachter (Bildhauer)

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Woodhenge (2000). Stadtpark Weingarten
Raumknoten (1978/2003), Neuenkirchen (Lüneburger Heide)
Chalamy kopto (1969)
Winthirbrunnen

Rudolf Wachter (* 1. April 1923 in Bernried, heute Ortsteil von Neukirch, Bodenseekreis; † 16. Juni 2011 in der Auensiedlung, München) war ein deutscher Holzbildhauer.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Lehre in der elterlichen Schreinerei und der Meisterprüfung musste Wachter als Soldat im Zweiten Weltkrieg nach Russland, wo er schwer verwundet wurde und ein Bein verlor. 1946 machte er eine Lehre als Holzschnitzer in Oberammergau. Von 1949 bis 1956 studierte er in München Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste als Meisterschüler von Josef Henselmann. Dort studierte auch seine Frau Ulla.

Von 1965 bis 1967 lebte Wachter mit seiner Frau und den gemeinsamen fünf Kindern in Griechenland, wo er 1967 im Goethe-Institut in Athen seine erste Einzelausstellung hatte. Ein Stipendium führte ihn 1971 in die Künstlerkolonie MacDowell Colony in Peterborough, New Hampshire. Ab den 1970er Jahren bis ins hohe Alter schuf Wachter fast ausschließlich großformatige, abstrakte Holzskulpturen mit der Motorsäge. Als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes nahm Rudolf Wachter zwischen 1970 und 1997 an insgesamt 23 großen DKB-Jahresausstellungen teil.[1]

Seit 2003 war er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Erst spät fand Wachters Kunst auch in seiner oberschwäbischen Heimat Beachtung: 1993 mit einer Ausstellung in Ravensburg, im Jahr 2000 mit der Aufstellung einer monumentalen Baumstammskulptur im Stadtgarten von Weingarten und insbesondere 2005 mit der Eröffnung des Museums Rudolf Wachter im Neuen Schloss in Kißlegg.

Wachter lebte und arbeitete in München, wo ihm seine Frau „beim eigenhändigen Bau eines pyramidenförmigen Hauses aus Stahl und Beton, das ein Leben lang Wachters Trutzburg blieb“,[2] behilflich war.

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den mit (K) gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog.

  • 1967: Goethe-Institut, Athen
  • 1984/1985: Haus am Gasteig, München (K)
  • 1987: Gallery Blom & Dorn, New York
  • 1991: Städtische Galerie Cham; Städtische Galerie Kunstverein Rosenheim (K)
  • 1992: Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl (K); Kunstforum Rottweil
  • 1993: Städtische Galerie, Ravensburg
  • 2000: Rudolf Wachter – Woodhenge. Galerie im Prediger, Schwäbisch Gmünd (K)[3]
  • 2003: Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München (K)
  • 2008: Wachter Holz Skulptur. Altes Rathaus, Schweinfurt, 24. Januar bis 23. März 2008 (K)[4]
  • 2010: STATIONEN: Monika Huber und Rudolf Wachter – eine künstlerische Begegnung. Städtische Galerie Rosenheim, 29. Januar bis 14. März 2010 (K)[5], Neue Galerie Dachau, 18. September bis 31. Oktober 2010[6], sowie Goethe-Institut, Athen, 9. Februar bis 13. März 2011[7]; RAUM SCHNITTE: Skulpturen des Holzbildhauers Rudolf Wachter. Kirche St. Paul, München, 28. April bis 10. September 2010[8]
  • 2016: Art Karlsruhe Galerie Wohlhüter, Einzelausstellung im Rahmen der Open Art München Galerie Rieder
  • 2017: Ausstellung Neues Schloss Kißlegg gemeinsam mit Werken von Rupert Eder
  • 2023: Rudolf Wachter - Holz! Werkschau zum 100. Geburtstag, Museum Lothar Fischer, Neumarkt in der Oberpfalz

Arbeiten im öffentlichen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Diagonalschnitte, München

Ehrungen und Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefanje Weinmayr (Hrsg.): Rudolf Wachter. Werkverzeichnis der Holzskulptur. Hirmer Verlag, 2021 (Hardcover, 23 × 28 cm, 320 Seiten, ISBN 978-3-7774-3796-5)
  • Birgit Jooss: Rudolf Wachter – Gebrochener Raum. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. Hrsg. von G. Ulrich Großmann, Nürnberg 2010, S. 300–301.
  • Rudolf Wachter – Aus dem Stamm. 12. September bis 9. November 2003, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Hirmer, München 2003. ISBN 3-7774-9980-3.
  • Wachter, Rudolf. In: Oberste Baubehörde München (Hrsg.): Bildwerk Bauwerk Kunstwerk – 30 Jahre Kunst und Staatliches Bauen in Bayern. Bruckmann, München 1990, ISBN 3-7654-2308-4, S. 120–121, 190–191, 294–295.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rudolf Wachter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. kuenstlerbund.de: Ausstellungen seit 1951 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 8. Juni 2016)
  2. Birgit Kölgen: Eine starke Kunst braucht keine Politur – Der vom Bodensee stammende Holzbildhauer Rudolf Wachter starb mit 88 Jahren. Schwäbische Zeitung, 21. Juni 2011.
  3. Rudolf Wachter – Woodhenge. Museum im Prediger, Schwäbisch Gmünd, 8. Sep. – 26. Nov. 2000
  4. Rudolf Wachter in Schweinfurt. Museen der Stadt Schweinfurt, 2008
  5. STATIONEN (Memento des Originals vom 25. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.galerie.rosenheim.de: Monika Huber und Rudolf Wachter – Eine künstlerische Begegnung. Städtische Galerie Rosenheim, 29. Januar bis 14. März 2010
  6. Stationen: Monika Huber und Rudolf Wachter – eine künstlerische Begegnung; Katalog zur Ausstellung in der Städtischen Galerie Rosenheim, 29.1.-14.3.2010 bei Wäcker-Babnik, München 2010, ISBN 978-3-00-030148-3. Neue Galerie Dachau, 18. September bis 31. Oktober 2010 (Ausstellungsfolder)
  7. Gottfried Knapp: Deutsche Sprache, deutsche Kunst. Süddeutsche Zeitung, 11. März 2011
  8. RAUM SCHNITTE: Skulpturen des Holzbildhauers Rudolf Wachter. St. Paul, München, 28. April bis 10. September 2010
  9. Rudolf Wachter: Konkav-Konvex (1979), München – Abbildung
  10. Rudolf Wachter: Torre Pendente (1987), München – Abbildung
  11. adbk.de: Professorenlisten / Ehrenmitglieder und Ehrensenatoren (PDF-Datei, S. 18; abgerufen am 8. Juni 2016)