Rudolf Wenck

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Rudolf Ferdinand Wenck (* 23. August 1820 in Leipzig; † 23. Juli 1880 in Leipzig[1]) war ein deutscher Reichsgerichtsrat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Leipziger Juraprofessors Karl Friedrich Christian Wenck studierte u. a. in Leipzig und Heidelberg Rechtswissenschaften. Er war evangelisch.[2] 1844 wurde er in Leipzig promoviert. Er schloss sich im Vormärz dem liberalen Kreis der „Maikäfer“ in Leipzig an.[3] 1841 wurde der Sachse vereidigt. Am 4. Februar 1848 wurde ihm die Zulassungsurkunde zur juristischen Praxis im Königreich Sachsen erteilt.[4] 1848 war er Mitglied der Leipziger Organisationen der Liberalen („Deutscher Verein“)[5] Eine Wahl des Leipziger Stadtrats 1860 zum Polizeidirektor und Stadtrat auf Lebenszeit lehnte er ab.[6] 1863 wurde er Appellationsgerichtsrat. 1873 ernannte man ihn zum Vizepräsidenten des Appellationsgerichts Leipzig. 1879 kam er an das neugegründete Reichsgericht. Er war im II. Strafsenat tätig. Er verstarb im Amt und wurde im Wenckschen Erbbegräbnis in der VIII. Abteilung des Neuen Johannisfriedhofs beerdigt.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenck heiratete 1849 Anna Georgi, die Tochter von Robert Georgi.[7] Sein Sohn Karl Wenck wurde wie dessen Onkel Woldemar Wenck (1819–1905) und dessen Urgroßvater Friedrich August Wilhelm Wenck Historiker und heiratete die Tochter des Reichsoberhandelsgerichtsrats Adolph Schliemann.[8]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Meditationes ad institoriam actionem. Dissertation. Leipzig 1844. (Digitalisat der BSB)
  • Reise über Annaberg nach Töplitz, Prag, Carlsbad und Eger. Vom 7.–26. Juli 1835.[4]
  • Tagebuch 1835.[4]
  • Brief Rudolph Wencks an Carl Joseph Anton Mittermaier vom 23. Dezember 1844.[9]
  • Die Königlich Sächsische Civilproceßnovelle: das Gesetz, die Abkürzung und Vereinfachung des bürgerlichen Proceßverfahrens betreffend, vom 30. Decbr. 1861. 2 Auflagen. Leipzig 1861 und 1866.
  • Verordnung, das Verfahren in nichtstreitigen Rechtssachen betreffend, und Ein- und Ausführungsverordnung zum bürgerlichen Gesetzbuch für das Königreich Sachsen vom 9. Januar 1865. Leipzig 1865.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adolf Lobe: Fünfzig Jahre Reichsgericht am 1. Oktober 1929. Berlin 1929, DNB 362309612, S. 351.
  • Hugo Schramm: Moniteur des dates, contenant un million de renseignements biographiques, généalogiques et historiques. Supplément 2, [M–Wi] Band 8, Leipzig 1880, S. 279; Supplément et appendice 3. Band 9, [Wi–Z. Appendice] Leipzig 1882, S. 146.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hugo Schramms Moniteur des dates gibt den 25. Juli an.
  2. Paul Hintzelmann (Hrsg.), Gustav Toepke (Bearb.): Die Matrikel der Universität Heidelberg. 5. Teil: Von 1807 – 1845. Heidelberg, 1904, S. 658.
  3. Weitere Mitglieder waren bspw.: Sein Bruder Woldemar, Raimund Härtel vom Verlag Breitkopf und Härtel, Georg Wigand, Carl Wilhelm Otto Koch, Heinrich Hermann Klemm, Eduard Stephani, Karl Biedermann (Politiker), Rudolf Wachsmuth, (1828-1890). Juristischer Beirat, später Direktor der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt in Leipzig. Stephanie Vogel: Die liberale Bewegung in Sachsen 1830-1849: (unter besonderer Berücksichtigung des politischen Zentrums Leipzig), Diss. Bonn 1993, S. 140.
  4. a b c Freies Deutsches Hochstift – Frankfurter Goethe-Museum (Hrsg.): Katalog der Handschriften. bearb. v. Jürgen Behrens u. a. Tübingen 1982, S. 553 (PDF@1@2Vorlage:Toter Link/www.goethehaus-frankfurt.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.).
  5. Stadtgeschichtliches Museum Leipzig: Satzung Deutscher Verein; 1848/49:133 Nr. 63, GOS-Nr. D0010709.
  6. Monatsschrift für deutsches Städte- und Gemeindewesen, Band VI B, Jahrgang 1860, S. 739.
  7. Jahresbericht 2003/2004. In: Anne Bohnenkamp (Hrsg.): Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts. Tübingen 2004, S. 370.
  8. Wenck, Karl Robert. Hessische Biografie. (Stand: 8. Juli 2010). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  9. Heidelberger Universitätsbibliothek: Nachlaß Carl Joseph Anton Mittermaier/Heid. Hs. 2746. Weitere Briefe im Freien Deutschen Hochstift.