Rudolf von Bitter (Landrat)

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Rudolf Hermann Wilhelm von Bitter (* 4. Mai 1880 in Waldenburg; † 28. März 1957 in Hannover)[1] war ein deutscher Jurist, Staatsbeamter und Wirtschaftsfunktionär. Er war von 1913 bis 1926 Landrat des Kreises Hirschberg.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf von Bitter war ein Sohn des Präsidenten des Oberverwaltungsgerichts Rudolf von Bitter (1846–1914) und seiner Ehefrau Marie, geb. Hegel (1848–1925), Tochter des späteren Konsistorialpräsidents Immanuel Hegel.[1] Sein Großvater väterlicherseits war der Präsident der Seehandlung und Unterstaatssekretär Rudolf von Bitter (1811–1880).[3] Sein Urgroßvater mütterlicherseits war der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1889 bis 1898 besuchte Bitter das Gymnasium in Oppeln. Anschließend studierte er von 1898 bis 1901 Rechtswissenschaften. Von 1901 bis 1907 tat er Dienst als Gerichtsreferendar und dann von 1907 bis 1913 als Regierungsassessor.[2]

Von 1913 bis 1926 tat Bitter Dienst als Landrat des Kreises Hirschberg in Schlesien. 1926 war er als Landrat vorgesehen, er wurde aber nicht besetzt, sondern Kurt Schmeisser wurde Landrat.

In der Weimarer Zeit war Bitter Geschäftsführer der Verbandes der öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten in Berlin.[2][4] Obwohl er in der NS-Zeit durch die NSDAP mit Intrigen belastet wurde, blieb er durch das Reichsernährungsministerium und durch das Reichswirtschaftsministerium gestützt auf dem Posten des Geschäftsführers.[5] Zudem war er Mitglied des Aufsichtsrates der Treuhandgesellschaft für Kommunale Unternehmungen, Vorsitzender der Gesellschaftsversammlung der Basaltwerke Rabishau GmbH. sowie Vorstandsmitglied der Deutschen Landesbankenzentrale AG in Berlin.

Er wechselte später in das niedersächsisches Finanzministerium nach Hannover[6] und wurde hier 1946 Staatssekretär[4]. Von Bitter geriet Anfang 1948 bei einer Sitzung mit dem Ministerpräsidenten Hinrich Kopf aneinander. Es kam der Vorwurf auf, dass sich von Bitter über das Kabinett stellen würde, woraufhin von Bitter seinen Rücktritt anbot. Im offiziellen Protokoll ist ein solcher Vorfall nicht dokumentiert. Es ist aber dokumentiert, dass sich der niedersächsische Finanzminister Georg Strickrodt für von Bitter einsetzte.[7]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bitter heiratete in Hannover am 17. März 1909 verheiratet mit Louise von Klenck (1888–1980).[1] Der Ehe entstammten vier Kinder.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Wenzel (Bearb.): Deutscher Wirtschaftsführer. Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. Ein Nachschlagebuch über 13.000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg/Leipzig/Berlin 1929, Spalte 202. (Digitalisat)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Genealogisches Handbuch des Adels. C.A. Starke, 2009, ISBN 978-3-7980-0847-2, S. 103.
  2. a b c Reinhold Zilch: Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums 1817-1934/38: 4. April 1925 bis 10. Mai 1938. Olms, 1999, ISBN 978-3-487-11007-3, S. 527.
  3. Marcelli Janecki: Handbuch des Preußischen Adels. Mittler, 1892, S. 65.
  4. a b Hans von der Groeben: Deutschland und Europa in einem unruhigen Jahrhundert: Erlebnisse und Betrachtungen. Nomos, 1995, ISBN 978-3-7890-3699-6, S. 230.
  5. Hans von der Groeben: Deutschland und Europa in einem unruhigen Jahrhundert: Erlebnisse und Betrachtungen. Nomos, 1995, ISBN 978-3-7890-3699-6, S. 227.
  6. Thomas Stamm: Zwischen Staat und Selbstverwaltung: die deutsche Forschung im Wiederaufbau 1945-1965. Wissenschaft und Politik, 1981, ISBN 978-3-8046-8597-0, S. 99.
  7. Der Archivar. Schmitt, 2009, S. 404.