Ruschia

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Ruschia

Ruschia crassa

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Mittagsblumengewächse (Aizoaceae)
Unterfamilie: Ruschioideae
Gattung: Ruschia
Wissenschaftlicher Name
Ruschia
Schwantes

Ruschia ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Mittagsblumengewächse (Aizoaceae). Der botanischen Name der Gattung ehrt den deutsch-namibischen Farmer Ernst Julius Rusch (1867–1957).[1] Ruschia ist eine der artenreichsten Gattungen der Familie.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arten der Gattung Ruschia wachsen als aufrechte, manchmal niederliegende bis kriechende oder Horste bildende Sträucher. Ihre Laubblätter sind in der Regel länger als breit und nur selten zurückgebildet. Sie sind dreieckig bis dreikantig und häufig gezähnt. Ihre Epidermis ist flach bis papillös.

Die kleinen Blüten erscheinen einzeln oder in mehr oder weniger reichen Zymen. Die Kronblätter sind purpurfarben bis weiß. Die filamentösen Staminodien umgeben die Staubblätter in einem zentralen Kegel. Das Nektarium bildet einen lophomorphen Ring.

Die fünffächrigen, selten sechsfächrigen Kapselfrüchte sind vom „Ruschia-Typ“: Es sind weit auseinanderlaufende Quellleisten, starke, formbeständige Fächerdecken mit aufrechtem Rand und Verschlusszapfen vorhanden. Klappenflügel fehlen oder sie sind schmal. Die Verschlusskörper sind als Haken, Haube oder Stäbchen ausgebildet. Die Früchte enthalten braune Samen, die glatt bis papillös sind. Die Samen sind 0,6 bis 1,6 Millimeter lang und 0,4 bis 1,2 Millimeter breit.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Ruschia ist in Südafrika mit Ausnahme der östlichen und nordöstlichen Gebiete, im Süden von Namibia, in Lesotho und im Südwesten von Botswana verbreitet. Die Arten wachsen unter sehr unterschiedlichen ökologischen Bedingungen.

Die Erstbeschreibung der Gattung durch Gustav Schwantes wurde 1926 veröffentlicht.[2] Die Typusart ist Ruschia rupicola. Nach Heidrun Hartmann (2017) umfasst die Gattung Ruschia die folgende Arten:[3]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heidrun E. K. Hartmann (Hrsg.): Illustrated Handbook of Succulent Plants: Aizoaceae F-Z. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 2001, ISBN 3-540-41723-0, S. 244–284.
  • Gideon Smith u. a. (Hrsg.): Mesembs of the World: Illustrated Guide to a Remarkable Succulent Group. Briza Publications, 1998, ISBN 1-875093-13-3, S. 354–361.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  2. Gustav Schwantes: Zur Systematik der Mesembryanthemen. In: Zeitschrift für Sukkulentenkunde. Band 2, 1926, S. 186.
  3. Heidrun E. K. Hartmann (Hrsg.): Illustrated Handbook of Succulent Plants: Aizoaceae. 2. Auflage. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-49260-4, S. 1057–1113, doi:10.1007/978-3-662-49260-4_118.

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Dehn: Untersuchungen zum Verwandtschaftskreis der Ruschiinae (Mesembryanthemaceae Fenzl). In: Mitteilungen aus dem Institut fur Allgemeine Botanik Hamburg. Band 24, 1993, S. 91–198.
  • Heidrun E. K. Hartmann: An annotated list of the species placed in Ruschia (Aizoaceae). In: Bradleya. Band 17, 1999, S. 38–74.
  • Gustav Schwantes: Neue Mesembriaceen VI. In: Monatsschrift der Deutschen Kakteengesellschaft. Band 2, 1930, S. 64–69.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ruschia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien