São Gonçalo do Amarante (Rio Grande do Norte)

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Município de São Gonçalo do Amarante
São Gonçalo do Amarante

Märtyrer-Monument
São Gonçalo do Amarante (Brasilien)
São Gonçalo do Amarante (Brasilien)
São Gonçalo do Amarante
Koordinaten 5° 48′ S, 35° 20′ WKoordinaten: 5° 48′ S, 35° 20′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Rio Grande do Norte
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 1710 (Erstbesiedlung)
1. Dezember 1958 (Stadtrechte)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Rio Grande do Norte
Região intermediária Natal (seit 2017)
Região imediata Natal (seit 2017)
Metropolregion Natal
Höhe 15 m
Gewässer Rio Potengi
Klima tropisch, Aw
Fläche 249,8 km²
Einwohner 87.668 (2010[1])
Dichte 351 Ew./km²
Schätzung 103.672 (1. Juli 2020)
Gemeindecode IBGE: 2412005
Zeitzone UTC–3
Website saogoncalo.rn (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Paulo Emidio de Medeiros (2017–2020)
Partei PL
Kultur
Schutzpatron Heiliger Gonçalo de Amarante
Wirtschaft
BIP 1.414.296 Tsd. R$
13.935 R$ pro Kopf
(2017)
HDI 0,661 (mittel) (2010)

São Gonçalo do Amarante (amtlich portugiesisch Município de São Gonçalo do Amarante) ist eine brasilianische Gemeinde in der Metropolregion Natal im Bundesstaat Rio Grande do Norte im Nordosten des Landes. Es hat eine territoriale Fläche von 249,8 km² (2019).[1] Das IBGE schätzte zum 1. Juli 2020 eine Einwohnerzahl von 103.672 Bewohnern, die Gonçalenser (gonçalenses) genannt werden. Der Internationale Flughafen von Natal befindet sich im Gemeindegebiet.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umliegende Orte sind Natal (im Osten), Macaíba (im Süden), Ceará-Mirim und Extremoz (im Norden) und Ielmo Marinho (im Westen). Die Entfernung zur Hauptstadt Natal beträgt 17 km.

Umliegende Orte von São Gonçalo do Amarante.

Der Rio Potengi durchfließt das Gemeindegebiet, bevor er sich weiter durch Natal in den Südatlantik entwässert.

Das Biom besteht zu rund 94 % aus Caatinga und rund 6 % aus Mata Atlântica.[2]

Der Munizip liegt im Vieleck der Trockenheit (Polígno das Secas), die betroffenen Staaten und Städte unterliegen der seit Mitte des 19. Jahrhunderts von Ceará ausgehenden Desertifikation in Richtung Norden. Kennzeichen, von denen auch São Gonçalo do Amarante betroffen ist, sind die allgemeine Unterentwicklung, Dürre mit Erntekatastrophen und mangelnde Wasserversorgung.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt hat tropisches Savannenklima (Aw) nach der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Die Durchschnittstemperatur ist 25,6 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 1252 mm im Jahr. Die Wintermonate weisen weniger Niederschlag auf als die Sommermonate.[3]

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für São Gonçalo do Amarante
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) 26,9 27 26,7 26,3 25,5 24,5 23,9 24,1 24,8 25,6 26,1 26,5 Ø 25,6
Niederschlag (mm) 57 98 184 204 179 194 159 89 40 17 16 25 Σ 1252

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Besiedelung durch Europäer wurde das Gebiet, das der heutigen Gemeinde São Gonçalo do Amarante entspricht, von den Indios der Potiguaras bewohnt. Bereits im 17. Jahrhundert wurde die Gegend um den Rio Potengi besiedelt, rechtlich gehörte es zum Kapitanat Pernambuco. Die Niederländer kontrollierten mit ihrer Kolonie Niederländisch-Brasilien von 1630 bis 1654 den Nordosten Brasiliens. 1645 kam es zum Massaker von Cunhaú und Uruaçu durch die calvinistischen Niederländer an den katholischen Siedlern. Erst nach der Niederlage und Abzug der Niederländer kam es zu einer Neubesiedlung vorwiegend aus Pernambuco.

1833 war die Strukturentwicklung so weit, dass die politisch-administrative Autonomie angestrebt werden konnte. Der Ort erhielt den Status eines Vila und konnte aus Natal, zu dem es bis jetzt gehörte, ausgegliedert werden. Eine Cholera-Epidemie dezimierte fast die gesamte Bevölkerung, was zur Rückstufung auf Dorfniveau führte. 1874 erhielt es erneut Stadtrechte, verlor diese nach fünf Jahren wieder und wurde zu einem nördlichen Distrikt von Macaíba (Distrito de Felipe Camarão). Am 11. Dezember 1958 wurde mit Gesetz Nr. 2.323 die Gemeinde aus Macaíba ausgegliedert und zum selbstverwaltenden Município de São Gonçalo do Amarante erhoben.

Namenspatron wurde für den heutigen Ort wie auch für andere Städte in Brasilien Gonçalo de Amarante (1187–1262), ein heiliggesprochener portugiesischer Kirchenpatron.[4][5]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung betrug nach der Volkszählung des IBGE von 2010 87.668 Einwohner. Die Zahl wurde vom IBGE zum 1. Juli 2020 auf 103.672 Bewohner geschätzt, die Bevölkerungsdichte erhöhte sich von 357 im Jahr 2010 auf 407 Ew. pro km² im Jahr 2018.

Sie verteilte sich im Jahr 2010 auf 74.099 Personen im besiedelten Ortsbereich, dem urbanen Raum, und auf 13.569 Personen im weitflächigen ruralen Raum und Waldbereich.

Zusammensetzung nach Ethnien und Verteilung
Gruppe Anzahl
2000
Anzahl
2010
Anmerkung Urban
2000
Rural
2000
Urban
2010
Rural
2010
Pardos
(„Mischrassige“)
44.688 51.972 Mulatten, Mestizen 6.120 38.568 41.942 10.030
Brancos 19.128 27.321 Weiße, Nachfahren
von Europäern
2.540 25.044 16.587 2.277
Pretos 5.055 7.184 Schwarze 964 4.092 6.084 1.100
Amarelos 30 1.152 Asiaten 0 30 1.001 151
Indígenas 182 39 indigene Bevölkerung 117 64 28 12
ohne Angabe 352 0 56 276 0 0

Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE. Quelle für Bevölkerungszusammensetzung:[6]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle:[7] Sonderfall: Das Justizverfahren Nr. 0813188-75.2017.4.05.8400 vermerkt für 2020 eine schwankende Einwohnerzahl zwischen 101.881 und 115.464 Bewohnern.[8]

Stadtverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtpolitik geschieht durch die Stadtpräfektur (prefeitura municipal), bestehend aus dem Bürgermeister und seinen Kabinettssekretären, und einem Stadtrat (câmara municipal) aus 17 gewählten Stadtverordneten (vereadores).[9]

Bei der Kommunalwahl in Brasilien 2016 wurde Paulo Emidio de Medeiros des heute in Partido Liberal (PL) umbenannten Partido da República (PR) für die Amtszeit von 2017 bis 2020 zum Stadtpräfekten gewählt.[10]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: São Gonçalo do Amarante – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b IBGE: São Gonçalo do Amarante – Panorama. In: cidades.ibge.gov.br. Abgerufen am 4. November 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Saneamento Básico em São Gonçalo do Amarante, RN. In: infosanbas.org.br. Infosanbas, abgerufen am 7. Juli 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Klimadaten, abgerufen 7. Juli 2019.
  4. História de São Gonçalo do Amarante. In: gov.br. Prefeitura de São Gonçalo do Amarante, abgerufen am 6. Juli 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. São Gonçalo do Amarante – História. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 6. Juli 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Abfrage der SIDRA-Datenbank des IBGE, Tabelle 2093 für São Gonçalo do Amarante.
  7. Censos demográficos do IBGE (1872–2010). Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010. Online; PDF; 1,3 MB.
  8. https://sidra.ibge.gov.br/ajax/tabela/descricao/1/6579
  9. Lei Orgânica do Município de São Gonçalo do Amarante. Câmara Municipal de São Gonçalo do Amarante, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. Juli 2019 (brasilianisches Portugiesisch).@1@2Vorlage:Toter Link/cmsga.rn.gov.br (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Paulinho 22 (Prefeito). In: todapolitica.com. Eleições 2016, abgerufen am 7. Juli 2019 (brasilianisches Portugiesisch).