SC Germania List

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SC Germania List
Logo
Basisdaten
Name SC Germania List von 1900 e.V. Hannover
Sitz Hannover, Deutschland
Gründung 1900
Farben blau–schwarz–weiß
Präsident Deutschland Ernst Klaus
Website www.germania-list.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Wales Daniel Stephens
Spielstätte Schneckenburgerstrasse 22 G, 30177 Hannover
Plätze n.b.
Liga 1. Rugby-Bundesliga
Rugby-Bundesliga 2021/22 4. Platz 1. Bundesliga Nord/Ost[1]
Heim


Der Sport Club Germania List Hannover e.V. 1900 ist ein Sportverein mit Sitz im hannoverschen Stadtteil List. Er ist bekannt durch seine Rugby-Mannschaften der Herren und Frauen, unterhält aber auch Abteilungen für Handball, Tennis, Gymnastik und ehemals Lacrosse. Die 20.000 Quadratmeter große Sportanlage des SC Germania List bietet seinen Mitgliedern zwei Rugbyplätze, sechs Tennisplätze und eine Bouleanlage; ferner gehört zum Verein eine Kleingartenanlage am Mittellandkanal.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein wurde 1900 als einer der ersten deutschen Rugby-Clubs gegründet. Er stieß in den 1940er Jahren in die nationale Spitze vor als er 1942 und 1949 das Finale um die deutsche Meisterschaft erreichte, wobei er beide Spiele verlor. Danach folgten zwei weitere Jahrzehnte ohne größere Erfolge. Die erfolgreichste Phase des Clubs war zwischen 1968 und 1980. In dieser Zeit gewann Germania dreimal die deutsche Meisterschaft und viermal den DRV-Pokal. Vor allem in den Finalspielen zeigte die Mannschaft sich stark: wenn sie ein Endspiel erreichte, gewann sie es – Finalniederlagen gab es in diesen Jahren nicht.

In der Folgezeit ließen die Erfolge nach. Zwar konnte noch zweimal der Ligapokal gewonnen werden und 2000 ein letztes Mal der DRV-Pokal, seitdem blieben aber weitere Titel aus. Stattdessen wurde die neugegründete Damenmannschaft zum Spitzenteam und gewann die Vizemeisterschaft und die 7er Rugby-Meisterschaften jeweils zweimal und wurde 2003 und 2004 Deutscher Meister im 7er-Rugby. Die Schüler- und Jugendmannschaften konnten 10 nationale Meistertitel und darüber hinaus eine Vielzahl an Niedersachsenmeisterschaften erringen. Der Verein war im Jahr 2015 Deutscher Meister der Junioren (U18) im olympischen 7er-Rugby und zum dritten Mal hintereinander Vizemeister der Junioren im klassischen 15er-Rugby. Darüber hinaus gehörten in den letzten Jahren rund 10 Spieler zum engeren Kader der deutschen Jugend- und Juniorennationalmannschaften.

Rugbyabteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Abteilung besteht aus der 1. Herrenmannschaft (1. Bundesliga Nord) und der 2. Herrenmannschaft (Regionalliga Nord). Die Germania-Frauen spielen in der Deutschen 7er-Rugby-Liga.

Die Abteilung wird geleitet von Matthias Tietgen und Achim Kloss, die Jugendleitung hat Johannes Augspurger.[3]

Titel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutscher Meister

Deutscher Vizemeister

DRV-Pokal

Ligapokal

Ligapokal Finalist

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutscher Vizemeister

  • 2003: Endspiel 0:25 gegen FC St. Pauli in Hamburg
  • 2006: Endspiel 5:17 gegen FC St. Pauli in Hamburg

Meister im 7er Rugby

  • 2003: Endspiel 5:0 gegen SC Neuenheim in Hannover
  • 2004: Endspiel 20:0 gegen SC Neuenheim in Heidelberg
  • 2023: Endspiel 10:7 gegen Heidelberger RK in Hannover

U-16 Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsche Meisterschaften

  • 2011: Deutscher 15-er Vizemeister gegen RG Heidelberg in Berlin
  • 2011: Deutscher Meister im 7-er Rugby gegen RK Heusenstamm in Heusenstamm

1. Bundesliga Mannschaftskader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sturm
Nat. Name[4] Position Geburtstag
Deutschland Leon Faust Hakler
Deutschland Sean Weirauch Hakler
Deutschland Michael Wilckens Prop
Deutschland Felix Hartmann Prop
Deutschland Hauke Kock Prop
Deutschland Jens Mönikes Prop 09.06.1990
Deutschland Fabian Hagedorn Zweite Reihe 09.06.1989
Deutschland Stefan Mau Zweite Reihe 12.02.1989
Deutschland Connor Brockmann Zweite Reihe
Deutschland Paavo Materna Zweite Reihe
Deutschland Felix Struckmann Zweite Reihe
Deutschland Carsten Hartwig Dritte Reihe 21.06.1991
Deutschland Fabian Tacke Dritte Reihe 23.03.1992
Deutschland Henrik von der Osten Dritte Reihe
Deutschland Melvin Treder Dritte Reihe 01.03.1994
Deutschland Felix Hufnagel Dritte Reihe
Deutschland Pascal König Dritte Reihe
Hintermannschaft
Nat. Name[4] Position Geburtstag
Deutschland Moritz Clasen Gedrängehalb
Deutschland Niklas Koch Gedrängehalb
Deutschland Daniel Koch Verbinder
Deutschland Julian Nachtsheim Innendreiviertel
Deutschland Nico Windemuth Innendreiviertel
Deutschland Henrik Meyer Innendreiviertel
Deutschland Tjark Janssen Außendreiviertel
Deutschland Johannes Lucas Außendreiviertel
Deutschland Pascal Dahle Außendreiviertel
Deutschland Maurice Riege Außendreiviertel
Deutschland Tino Dietz Außendreiviertel
Deutschland Helge Köhn Außendreiviertel
Deutschland Martin Gerlach Schluss
Deutschland Ruben Pollakowski Schluss

Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Liga Position
1997/98 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 2.
1998/99 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 5.
Bundesliga Qualifikationsrunde 2.
1999/2000 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 4.
Bundesliga Qualifikationsrunde 1.
2000/01 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 4.
Bundesliga Qualifikationsrunde 2.
2001/02 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 2.
2002/03 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 1.
2003/04 Rugby-Bundesliga 7.
2004/05 Rugby-Bundesliga 8.
2005/06 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 2.
2006/07 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 1.
2007/08 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 5.
Jahr Liga Position
2008/09 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 7.
2009/10 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 6.
2010/11 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 3.
2011/12 2. Rugby-Bundesliga Nord/Ost 2.
2012/13 Bundesliga Qualifikationsrunde – Nord 3.
Rugby-Bundesliga Championship – Nord-Ost 5.
2013/14 Bundesliga Qualifikationsrunde – Nord 3.
Rugby-Bundesliga Championship – Nord-Ost 4.
2014/15 Bundesliga Qualifikationsrunde – Nord 2.
Rugby-Bundesliga Championship – Nord-Ost 3.
2015/16 1. Bundesliga Nord/Ost 2.
2016/17 1. Bundesliga Nord/Ost 2.
2017/18 1. Bundesliga Nord/Ost 2.
2018/19 1. Bundesliga Nord/Ost 5.

Handballabteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Abteilung besteht aus der 1. Herren[5] und der 1. bis 4. Damenmannschaft. Ferner werden A-D Jugendmannschaften unterhalten. Die Spartenleiterin ist Cornelia Volkmann.

Die Damenmannschaft war Gründungsmitglied der 1975 eingeführten zweigleisigen Bundesliga. Diese Klasse konnte nicht gehalten werden. Später gelang der Aufstieg erneut für eine Saison (2000/01). Nach der Saison 2002/03 zog man sich auch aus der 2. Handball-Bundesliga zurück.

Die Feldhandball-Abteilung spielte in den 1930er-Jahren in der erstklassigen Handball-Gauliga Niedersachsen.

Bekannte Spielerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lacrosse Abteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom Jahr 2000 bis 2008 gab es eine Lacrosse Abteilung mit einer Herren- und Damenmannschaft. Die Mannschaft hatte den Namen Dragons.[6]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich 'Heiner' Ehlers war – ähnlich wie Werner Behring (SV 1908 Ricklingen) und Klaus Wesch (TSV Victoria Linden) – Mitglied der technischen Kommission des europäischen Rugby-Verbandes Fédération Internationale de Rugby Amateur Association Européenne de Rugby (FIRA).[7] Zu Ehren von Heinz Bodenstein und Heiner Ehlers, die sich durch ihre herausragende Schüler- und Jugendförderung im Rugbysport beim SC Germania–List verdient gemacht haben, veranstaltet der Verein seit 1978 alle zwei Jahre das Bodenstein-Ehlers Turnier.[8] Es handelt sich dabei um Norddeutschlands größtes Jugendturnier seiner Art.[9]

Zu den bekannten Spielern des Vereins zählen u. a. die Handballer Kim Birke und Randy Bülau, sowie Karl-Heinz Seligmann, ehemaliger Kapitän der Nationalmannschaft[10], Daniel Koch, Kapitän der Jugend-Nationalmannschaft[11], Manfred Kohrs und Christian Doering Spieler der Rugby-Union-Nationalmannschaft.

Der SC-Germania-Spieler Willi Pagelsdorf junior, Onkel des Fußball-Bundesliga-Trainers Frank Pagelsdorf, wurde für seine sportlichen Leistungen vom deutschen Bundespräsidenten mit der Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes geehrt.[12]

Für die vorbildliche Jugendarbeit erhielt der Verein in den Jahren 1993, 2002, 201 und 2016 das Grüne Band des Deutschen Sportbundes.[13][14]

Der Jugend-Rugby-Trainer Dieter Tacke (25. August 1963 bis 15. Mai 2017)[15] erhielt am 11. Mai 2016 für seine langjährige erfolgreiche Jugendarbeit vom Bezirksrat Vahrenwald-List den Bürgerpreis 2016.[16]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Germania List. Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum 1900–2000, 2000
  • Karl-Heinz Grotjahn M.A.: Sportclub (SC) Germania List v. 1900 e.V.. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 578; Vorschau über Google-Bücher

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: SC Germania List – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rugby 1. Bundesliga Website sport.de. Abgerufen am 2. Juni 2023.
  2. Christian Kaufer: SC Germania List sucht Nachwuchs für Frauen-Rugby-Team. In: wochenblaetter.de. Abgerufen am 10. Dezember 2015.
  3. Rugby Website Germania List. Abgerufen am 22. April 2024.
  4. a b totalrugby.de: 1. Bundesliga Mannschaftskader SC Germania List
  5. HR Hannover 2015/16. Regionsklasse Männer St. 5, Tabelle und Spielplan (Aktuell). In: Handball-Verband Niedersachsen e.V. Abgerufen am 18. Januar 2016.
  6. europeanlacrossemagazine.com
  7. Heinz Balzer: Rugby, in Lothar Wieser, Hubert Dwertmann, Arnd Krüger, Hans Langenfeld, Joachim Schlüchtermann, Ludwig Schulte-Huxel (Red.): Sport in Hannover. Von der Stadtgründung bis heute, hrsg. vom Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte, Hoya e.V., hrsg. vom NISH mit wissenschaftlichem Beirat durch Arnd Krüger und Hans Langenfeld, 1. Auflage, Hoya: Niedersächsisches Inst. für Sportgeschichte, 1991, ISBN 3-923478-56-9, S. 286ff.
  8. 2. September 2008 von Max Joachim: Rugbyjugend trifft sich in Hannover. In: scrum.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Dezember 2015; abgerufen am 4. Dezember 2015.
  9. 30. August 2005 von Christian Düncher: 14. Bodenstein-Ehlers-Turnier Hannover. In: rugby-news.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Dezember 2015; abgerufen am 4. Dezember 2015.
  10. gewann am 21. November 1970, gegen Frankreichs Team von Kapitän Roland Bertranne (RC Bagnères de Bigorre) mit 3:18.
  11. Susanna Bauch: Daniel Koch ist Spielmacher der Jugendnationalmannschaft im Rugby. In: Hannoversche Allgemeine vom 28. Juli 2011. Abgerufen am 30. März 2016.
  12. o. V.: Pagels Mutter in Sorge um den Ruf des Sohnes auf der Seite der Hamburger Morgenpost vom 30. Dezember 1998, zuletzt abgerufen am 14. Januar 2017
  13. Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein: Stadtlexikon Hannover: Von den Anfängen bis in die Schlütersche 2010, S. 578.
  14. Carsten Schmidt: Die ausgezeichnete Talenteschmiede. In: HAZ. 15. Oktober 2016, abgerufen am 19. Juni 2017.
  15. Hannoversche Neue Presse vom 20. Mai 2017, S. 7.
  16. Ehrung für Dieter Tacke

Koordinaten: 52° 24′ 16,4″ N, 9° 46′ 10,6″ O