Sabine Meienreis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sabine Meienreis (* 2. Juli 1938 in Elbing, Westpreußen, heute Polen) ist eine deutsche Filmregisseurin und Puppenspielerin.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Abitur absolvierte Meienreis eine Schriftsetzerlehre in Berlin und bewarb sich anschließend auf ein Puppenspieler-Gesuch. Von 1960 bis 1961 wurde sie in Naumburg zur Marionettenspielerin ausgebildet. Kurz nach dem Mauerbau kehrte sie nach Berlin zurück und begann im Puppenstudio des Deutschen Fernsehfunks in der Unterhaltungsabteilung zu arbeiten. Die Abteilung produzierte insbesondere Trickfilme, die zur Untermalung von Schlagermusik dienten.[1] Zunehmend arbeitete Meienreis an Beiträgen für Unser Sandmännchen und assistierte dem Regisseur Gerhard Behrendt.

Meienreis entwickelte den Wunsch, selbst bei Trickfilmen Regie zu führen. Ein dafür notwendiges Studiums wollte sie aufgrund der langen Puppentheater-Tradition in der Tschechoslowakei absolvieren. 1966 begann sie ein Studium an der Theaterfakultät der Akademie der Musischen Künste in Prag (DAMU). Nach dem Prager Frühling musste sie ihr Studium an der Theaterhochschule Leipzig beenden.[1] Im Anschluss arbeitete sie erneut für den Deutschen Fernsehfunk und wirkte als Regisseurin für den Abendgruß des Sandmännchens. Kontakte zur künstlerischen Leiterin des DEFA-Studios für Trickfilme, Marion Rasche, ermöglichten ihr den Dreh eines Animationsfilms bei der DEFA. Zusammen mit der Grafikerin Stephanie Bluhm inszenierte sie den abstrakten und collageartigen Kurzfilm David und Goliath. Die Musik verantwortete der Komponist Thomas Ehricht. Der Film stieß in der Abnahmekommission auf Ablehnung und wurde 1982 lediglich einmal im Rahmen des 5. Nationalen Festivals für Dokumentar- und Kurzfilme der DDR in Neubrandenburg aufgeführt. Ein anschließendes Filmprojekt, das Meienreis zusammen mit Bärbel Dalichow und Wolfram Witt verwirklichte, trägt den Titel Der schwarze Fleck. Dieser fünf Minuten lange Animationsfilm wurde jedoch verboten und konnte zusammen mit David und Goliath erstmals 1990 in einem Sonderprogramm der Kurzfilmtage Oberhausen präsentiert werden.[2]

Im März 1984 reiste Meienreis aus der DDR aus. 1985/86 führte sie für den Hessischen Rundfunk bei Kurzbeiträgen der Sandmann-Reihe Regie. Für den ORB schrieb und inszenierte sie von 1991 bis 1993 Sandmann-Beiträge. Freiberuflich fertigte sie mehrere Jahre Trickgestaltungen für Image- und Industriefilme sowie Kinderfilme.[3]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1981: David und Goliath
  • 1983: Der schwarze Fleck (verboten, erstmals aufgeführt 1990)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sala Deinema: Sabine Meienreis – Kalter Krieg am Kinderbett. In: Ralf Schenk und Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme (= Schriftenreihe der DEFA-Stiftung). Bertz + Fischer, Berlin 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 223.
  2. Sala Deinema: Sabine Meienreis – Kalter Krieg am Kinderbett. In: Ralf Schenk und Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme (= Schriftenreihe der DEFA-Stiftung). Bertz + Fischer, Berlin 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 225.
  3. Sala Deinema: Sabine Meienreis – Kalter Krieg am Kinderbett. In: Ralf Schenk und Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme (= Schriftenreihe der DEFA-Stiftung). Bertz + Fischer, Berlin 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 226.