Schöllkopf-Oxazolsynthese

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Die Schöllkopf-Oxazolsynthese, auch Schöllkopf-Reaktion genannt,[1] ist eine Namensreaktion in der organischen Chemie. Die Reaktion ist nach dem deutschen Chemiker Ulrich Schöllkopf (1927–1998) benannt, der erstmals über die Reaktion berichtete.[2]

Übersichtsreaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schöllkopf-Oxazolsynthese ist eine Kondensationsreaktion, bei der ein Isocyanid unter Einfluss einer Base mit einem Acylierungsmittel zu einem 4,5-disubstituierten Oxazol reagiert.[3]

Bei der verwendeten Base kann es sich beispielsweise um n-Butyllithium (n-BuLi), Kalium-tert-butanolat oder Natriumhydrid handeln.

Reaktionsmechanismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachfolgend wird ein möglicher Reaktionsmechanismus für die Schöllkopf-Oxazolsynthese dargestellt.[3] Als Base dient n-BuLi und als Acylierungsmittel ein Carbonsäurechlorid.

Im ersten Schritt wird das Isocyanid 1 in α-Stellung durch die Base deprotoniert. Im nächsten Schritt kommt es zur nucleophilen Addition des so entstandenen, mesomeriestabilisierten Caranions 2 an den Carbonylkohlenstoff des Carbonsäurechlorids 3. Das so entstandene Anion 4 cyclisiert daraufhin und bildet unter Eliminierung der Chloridgruppe das Oxazol 5.

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schöllkopf-Oxazolsynthese wird als Teilreaktion für die Synthese von Aminoestern und Aminoketonen verwendet.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Brian A. Lanman, Xiaojun Han: Schöllkopf Oxazole Synthesis. Hrsg.: Jie Jack Li, E. J. Corey. John Wiley & Sons, Inc., Hoboken, NJ, USA 2011, S. 242–258 (englisch).
  2. Ulrich Schöllkopf, Rolf Schröder: 2-Unsubstituted Oxazoles from α-Metalated Isocyanides and Acylating Agents. In: Angewandte Chemie International Edition. 10. Jahrgang, Nr. 5, 1971, S. 333, doi:10.1002/anie.197103331 (englisch).
  3. a b Zerong Wang: Comprehensive organic name reactions and reagents. Wiley, Hoboken, NJ 2009, S. 2529–2532 (englisch).
  4. Ignatius J. Turchi, Michael J. S. Dewar: Chemistry of oxazoles. In: Chemical Reviews. 75. Jahrgang, Nr. 4, 1975, S. 389–437, doi:10.1021/cr60296a002 (englisch).