Schümm

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Schümm
Gemeinde Gangelt
Koordinaten: 51° 1′ N, 6° 0′ OKoordinaten: 51° 1′ 3″ N, 5° 59′ 58″ O
Höhe: [1] 65 (63–67) m
Einwohner: 89 (31. Dez. 2015)
Eingemeindung: 1. Januar 1963
Eingemeindet nach: Breberen-Schümm
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02454
Karte
Lage von Schümm in Gangelt
Ortseingang
Ortseingang

Schümm ist ein Ortsteil der Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schümm liegt circa drei Kilometer nördlich von Gangelt an der Kreisstraße 17. In der Nähe des Ortes, am Saeffelbach, befindet sich das Naturschutzgebiet Höngener- und Saeffeler Bruch.[2]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Schümm in den Saeffelbach (GEWKZ 2818222)[3] und dann weiter über den Rodebach in die Maas. Der Saeffelbach hat eine Länge von 12,747 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 47,479 km².[4]

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Broichhoven Brüxgen Harzelt
Kleinwehrhagen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Langbroich
Kievelberg Gangelt Kreuzrath

Siedlungsform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schümm ist ein locker bebauter Weiler.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schümm auf der Tranchotkarte 1803–1820
Schümm auf der Urkatasterkarte von 1846
Schümm auf der Neuaufnahme von 1912

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1343 Scume
  • 1351 Scemme
  • 1447 Schume
  • 1595 Schum
  • 1666 Schummerquartier
  • 1820 Schüm
  • 1846 Schummerquartier
  • 1912 Schümmerquartier
  • 1946 Schümm

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schümm gehörte früher zum Jülicher Amt Millen. 1343 lag in Schümm ein zinspflichtiges Gut der Herrschaft Heinsberg. Ein Lehen im 16. Jahrhundert unterstand der Mannkammer Millen. Der Ort gehörte bis ins 19. Jahrhundert hinein zur katholischen Pfarre Gangelt (die Pfarrgrenze bildete der Saeffelbach) und zum Gericht Gangelt. Die Bezeichnung Schümmerquartier geht ins 17. Jahrhundert zurück, ohne dass sich angeben lässt, was ursprünglich zu diesem Quartier (Viertel) gehörte. Bis 1946 trug diesen Ortsnamen auch die "Gemeinde Schümmerquartier" mit den Ortschaften Schümm, Kievelberg, Hastenrath, Vintelen, Broichhoven und Brüxgen, zuletzt als "Amt Schümmerquartier/Amt Schümm" in Personalunion mit dem "Amt Gangelt".

Schümm hatte 1828 insgesamt 91 Einwohner, 1852 waren es 105, zum 31. Dezember 2015 wurden 89 gezählt. Am 1. Januar 1963 fusionierte die Gemeinde Schümm mit Breberen zur neuen Gemeinde Breberen-Schümm.[5] Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969[6] wurde die Gemeinde Breberen-Schümm am 1. Juli 1969 in die Gemeinde Gangelt eingegliedert.[5]

Religions- und Kirchengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die katholische Pfarre St. Maternus Breberen umfasst die Orte Breberen, Broichhoven, Buscherheide, Nachbarheid und seit dem 19. Jahrhundert auch Brüxgen und Schümm, die bis dahin zur Pfarre Gangelt gehörten. Die Bevölkerung im Pfarrgebiet besteht zum größten Teil aus Katholiken.

Die Pfarre wird urkundlich 1079 erwähnt. Die Herren von Millen waren die Grundherren. 1282 wurde die Grundherrschaft an die Herren von Heinsberg verkauft. Damit war auch das Patronat der Kirche verbunden. 1492 wurde die Kirche dem Heinsberger Gangolfusstift, das auch den Zehnt besaß, inkorporiert. Im 16. Jahrhundert war Breberen einer der regionalen Hauptorte der Aktivitäten der Täufer. Nach der Zugehörigkeit zum Bistum Lüttich, dem Erzbistum Köln und heute dem Bistum Aachen gehört die Pfarre Breberen seit 1925 zum Dekanat Gangelt. Die heutige Kirche wurde um 1830 erbaut und am 18. Oktober 1944 gesprengt. 1954 wurde die Kirche mit einer neuen Fassade und einem Westturm neu aufgebaut.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Maternus Breberen in die Weggemeinschaft der katholischen Pfarrgemeinden Gangelt eingegliedert.[7]

Schulwesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Volksschule Brüxgen, 1925: 2 Klassen, 2 Stufen, 1 Lehrer, 1 Lehrerin, 84 Kinder
  • Volksschule Breberen-Schümm 1965: 5 Klassen, 5 Lehrerstellen, 178 Kinder

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß § 3 (1) c) der Hauptsatzung der Gemeinde Gangelt bilden die Orte Breberen, Broichhoven, Brüxgen, Buscherheide, Nachbarheid und Schümm einen Gemeindebezirk. Der wird durch einen Ortsvorsteher im Gemeinderat der Gemeinde Gangelt vertreten.[8] Ortsvorsteher des Gemeindebezirks ist Günther Dammers. Stand 2014

Infrastruktur und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Dezember 2015 lebten in Schümm 89 Personen. Es existieren mehrere landwirtschaftliche Betriebe mit Tierhaltung. Ein landwirtschaftlicher Betrieb produziert Biogas zur Energiegewinnung. Der Ort hat Anschluss an das Radverkehrsnetz NRW.

Die AVV-Linien 423, 434 und 474 der WestVerkehr verbinden Schümm an Schultagen mit Breberen, Gangelt, Geilenkirchen und Heinsberg. Zu bestimmten Zeiten kann außerdem der MultiBus angefordert werden.[9]

Linie Verlauf
423 (Stahe – Niederbusch) / (Kreuzrath – Birgden – Schierwaldenrath – Langbroich) – Birgden Schule oder
Breberen Grundschule – (Schümm ←) Kievelberg – Hastenrath – Gangelt – Mindergangelt – Gangelt Bf – Vinteln – Langbroich
434 Geilenkirchen Bf – Bauchem – Niederheid – Hatterath – Gillrath – Birgden – Schierwaldenrath Bf – Langbroich – Schümm – Brüxgen – Breberen – Saeffelen – Heilder – Höngen
474 Heinsberg Busbf – (Aphoven – Laffeld –) Selsten – (Braunsrath – Löcken – Schöndorf – Obspringen – Brüggelchen) / Hontem – Waldfeucht – Bocket – Saeffelen / Abzw. Nachbarheid ← Breberen – (Harzelt ← Langbroich ←) (Kievelberg – Hastenrath) / (Brüxgen – Schümm) / Vinteln – Gangelt

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapelle in Schümm
  • Katholische Pfarrkirche St. Maternus in Breberen als Denkmal Nr. 29
  • Kirchenfenster des Künstlers Johannes Beeck in der katholischen Pfarrkirche in Breberen[10]
  • Windmühle in Breberen als Denkmal Nr. 30
  • Haus Altenburg in Breberen als Denkmal Nr. 31
  • Wasserpumpe in Breberen an der Römerstraße als Denkmal Nr. 33
  • Kapelle in Schümm. Eine Vorgängerin stand bis zur Straßenerneuerung 1964 mit Öffnung Richtung Westen/parallel zur Straße etwa gegenüber Haus Nr. 40.
  • Feldkapelle zwischen Schümm und Vintelen/Gangelt

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freiwillige Feuerwehr Gangelt, Löscheinheit Breberen, zuständig auch für Schümm
  • Vereinte Schützen e.V. Breberen-Brüxgen e.V.
  • Trommler- und Pfeifercorps Breberen e.V.
  • Instrumentalverein St. Josef Breberen-Schümm e.V.
  • Sportverein 1920 SV Breberen e.V.
  • Reit- und Fahrverein Breberen e.V.
  • Breberener Karnevalsverein 84 e.V.
  • Frauengemeinschaft Breberen e.V.
  • Kirchenchor St. Cäcilia Breberen e.V.
  • Jugendgruppe Breberen
  • Sozialverband VdK Deutschland - Ortsverband Breberen

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vogelschuss der Vereinte Schützen e.V.
  • Patronatsfest und Kirmes in Breberen
  • St. Martin-Umzug in Breberen
  • Schümmer Dorffest

Straßennamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Schümm gibt es keine Straßenbezeichnungen, sondern nur Hausnummern, nach denen sich Einwohner, Postboten, Lieferanten und Besucher orientieren müssen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen, ISBN 3-87448-172-7, S. 679f.
  • Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, ISBN 3-925620-13-3, S. 95
  • Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schümm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/HS_011
  3. http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/wasser/pdf/Gewaesserverzeichnis%20GSK3C.xls
  4. Gebietsverzeichnis (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  5. a b Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 101.
  6. https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?print=1&anw_nr=2&gld_nr=%202&ugl_nr=2020&val=4036&ver=0&sg=0&menu=1&aufgehoben=N&keyword=&bes_id=4036
  7. http://www.weggemeinschaft-gangelt.de
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gangelt.de
  9. MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.
  10. http://www.glasmalerei-ev.net/pages/b2624/b2624.shtml