Schachbundesliga 1977/78

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Die Saison 1977/78 war die vierte Spielzeit der viergleisigen Schachbundesliga.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jeweils 8 Mannschaften spielten in den Staffeln Nord, West, Südwest und Süd ein einfaches Rundenturnier. Die vier Staffelsieger qualifizierten sich für die zentral an einem verlängerten Wochenende ausgetragene Endrunde, der Siebte und Achte jeder Staffel stiegen ab. Die Staffel Nord umfasste die Landesverbände Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Weser-Ems, die Staffel West beinhaltete die Landesverbände Hessen und Nordrhein-Westfalen, die Staffel Südwest bestand aus den Landesverbänden Baden, Mittelrhein, Pfalz und Saarland, während der Staffel Süd Vereine der Landesverbände Bayern und Württemberg-Hohenzollern angehörten. Über die Platzierung entschied zunächst die Anzahl der Mannschaftspunkte, bei Gleichstand wurde um den Gruppensieg und den Klassenerhalt Stichkämpfe gespielt, ansonsten entschied die Anzahl der Brettpunkte. Bei der Endrunde wurden generell keine Stichkämpfe gespielt, sondern bei Gleichstand nach Mannschaftspunkten entschied die Anzahl der Brettpunkte.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nord[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In die Staffel Nord waren mit dem SC Concordia und dem SK Bremen-Nord zwei Vereine mit Bundesligaerfahrung aufgestiegen. Während die Hamburger sich knapp in der Bundesliga halten konnten, mussten die Bremer direkt wieder absteigen, ebenso der SV Wilmersdorf. Der Delmenhorster SK gab wie im Vorjahr nur ein einziges Unentschieden ab und qualifizierte sich so bereits zum vierten Mal in Folge für die Endrunde.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. Delmenhorster SK (V) 7 6 1 0 13:1 37,5:18,5
2. Hamburger SK 7 3 3 1 9:5 31,5:24,5
3. SC Kreuzberg 7 4 1 2 9:5 30,0:26,0
4. Favorite Hammonia 7 3 1 3 7:7 28,5:27,5
5. Hamburger SG 7 2 3 2 7:7 28,5:27,5
6. SC Concordia von 1907 (N) 7 2 1 4 5:9 21,5:34,5
7. SV Wilmersdorf 7 1 2 4 4:10 26,0:30,0
8. SK Bremen-Nord (N) 7 0 2 5 2:12 20,5:35,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: Delmenhorster Schachklub
Absteiger: SV Wilmersdorf, SK Bremen-Nord
(V) Staffelsieger des Vorjahres
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. Delmenhorster SK 6 5 4 5
2. Hamburger SK 4 6 4 4
3. SC Kreuzberg 2 4 5 5 5
4. Favorite Hammonia 3 4 3 5
5. Hamburger SG 4 4 3 5 4 3
6. SC Concordia von 1907 ½ 2 3 3 4
7. SV Wilmersdorf 3 4 3 5 4
8. SK Bremen-Nord 4 4

West[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In die Staffel West waren die SG Bochum 31 und der SK Marburg aufgestiegen. Während die Bochumer den Klassenerhalt erreichten, musste Marburg direkt wieder absteigen, ebenso der PSV/BSV Wuppertal.

Königsspringer Frankfurt und die Düsseldorfer SG Rochade lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Staffelsieg. Nachdem der direkte Vergleich 4:4 endete und beide Mannschaften außerdem jeweils ein weiteres Unentschieden abgaben, musste ein Stichkampf über die Qualifikation zur Endrunde entscheiden. Dieser endete ebenfalls 4:4; aufgrund der besseren Berliner Wertung waren die Frankfurter Staffelsieger.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. Königsspringer Frankfurt (V) 7 5 2 0 12:2 34,0:22,0
2. Düsseldorfer SG Rochade 7 5 2 0 12:2 34,0:22,0
3. Sportfreunde Katernberg 7 4 1 2 9:5 29,5:26,5
4. Solinger SG 1868 7 3 2 2 8:6 31,0:25,0
5. SG Bochum 31 (N) 7 3 2 2 8:6 30,0:26,0
6. TSV Schott Mainz 7 1 1 5 3:11 26,5:29,5
7. PSV/BSV Wuppertal 7 1 0 6 2:12 22,5:33,5
8. SK Marburg (N) 7 1 0 6 2:12 16,5:39,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: Königsspringer Frankfurt
Absteiger: PSV/BSV Wuppertal, SK Marburg
(V) Staffelsieger des Vorjahres
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. Königsspringer Frankfurt 4 4 7
2. Düsseldorfer SG Rochade 4 4 5
3. Sportfreunde Katernberg 4 5
4. Solinger SG 1868 4 4 6
5. SG Bochum 31 4 4 5
6. TSV Schott Mainz 4 5
7. PSV/BSV Wuppertal 3 3 3 3
8. SK Marburg 1 2

Südwest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In die Staffel Südwest waren der Bonner SK und der SK Zähringen 1921 aufgestiegen. Während sich die Bonner in der Bundesliga halten konnten, stieg Zähringen direkt wieder ab, zusammen mit dem SV 03/25 Koblenz. Der SK Heidelberg gewann alle Wettkämpfe und qualifizierte sich damit für die Endrunde.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. SK Heidelberg 7 7 0 0 14:0 38,0:18,0
2. SK Frankenthal 7 4 2 1 10:4 37,5:18,5
3. SG Porz 7 4 1 2 9:5 33,0:23,0
4. Karlsruher Schachfreunde 7 3 2 2 8:6 29,0:27,0
5. SC Kettig (V) 7 3 1 3 7:7 26,0:30,0
6. Bonner SK (N) 7 2 0 5 4:10 23,0:33,0
7. SV 03/25 Koblenz 7 1 0 6 2:12 19,5:36,5
8. SK Zähringen 1921 (N) 7 1 0 6 2:12 18,0:38,0

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: SK Heidelberg
Absteiger: SV 03/25 Koblenz, SK Zähringen 1921
(V) Staffelsieger des Vorjahres
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. SK Heidelberg 5 5 8
2. SK Frankenthal 3 4 4 6
3. SG Porz 4 6 6 5 5
4. Karlsruher Schachfreunde 4 2 4
5. SC Kettig 4
6. Bonner SK 3 2 2
7. SV 03/25 Koblenz 3 3
8. SK Zähringen 1921 0 ½ 3 5

Süd[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In die Staffel Süd waren der VfL Sindelfingen und der Münchener SC 1836 aufgestiegen. Während die Sindelfinger als Dritter den Klassenerhalt sicher erreichten, mussten die Münchener zusammen mit den Stuttgarter Schachfreunden 1879 wieder absteigen. Um den Staffelsieg gab es einen Dreikampf zwischen dem deutschen Meister SC 1868 Bamberg, dem SC Anderssen Bavaria München und dem VfL Sindelfingen, den die Bamberger am Ende für sich entscheiden konnten. Im Wettkampf zwischen Sindelfingen und Bamberg ließen beide Seiten das erste Brett frei, so dass dieses 0:0 gewertet wurde. Der Wettkampf endete 3,5:3,5 und wurde mit 1:1 Mannschaftspunkten gewertet; nach heutigem Reglement würde der Wettkampf mit 0:0 Mannschaftspunkten gewertet.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. SC 1868 Bamberg (M, V) 7 5 2 0 12:2 32,0:24,0
2. SC Anderssen Bavaria München 7 5 1 1 11:3 31,0:25,0
3. VfL Sindelfingen (N) 7 4 2 1 10:4 29,5:26,5
4. TB Erlangen 7 3 1 3 7:7 29,0:27,0
5. SF Marktheidenfeld 7 1 4 2 6:8 26,5:29,5
6. PSV Ulm 7 1 3 3 5:9 25,0:31,0
7. Münchener SC 1836 (N) 7 1 1 5 3:11 25,5:30,5
8. Stuttgarter Schachfreunde 1879 7 1 0 6 2:12 24,5:31,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: SC 1868 Bamberg
Absteiger: Münchener SC 1836, Stuttgarter Schachfreunde 1879
(M) amtierender Deutscher Meister
(V) Staffelsieger des Vorjahres
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. SC 1868 Bamberg 5 4 5
2. SC Anderssen Bavaria München 4
3. VfL Sindelfingen 5 4
4. TB Erlangen 3 4 6
5. SF Marktheidenfeld 4 3 4 4 4 5
6. PSV Ulm 4 4 2 4 5
7. Münchener SC 1836 4 3
8. Stuttgarter Schachfreunde 1879 3 3

Endrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Endrunde fand vom 2. bis 4. Juni in Bad Kissingen statt. Königsspringer Frankfurt gewann alle Wettkämpfe und wurde damit deutscher Meister vor dem Titelverteidiger SC 1868 Bamberg, dem SK Heidelberg und dem Delmenhorster SK.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. Königsspringer Frankfurt 3 3 0 0 6:0 15,0:9,0
2. SC 1868 Bamberg (M) 3 2 0 1 4:2 14,5:9,5
3. SK Heidelberg 3 0 1 2 1:5 10,0:14,0
4. Delmenhorster SK 3 0 1 2 1:5 8,5:15,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutscher Meister: Königsspringer Frankfurt
(M) amtierender Deutscher Meister

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4.
1. Königsspringer Frankfurt 6
2. SC 1868 Bamberg
3. SK Heidelberg 4
4. Delmenhorster SK 2 4

Die Meistermannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Königsspringer Frankfurt
Schachfiguren

Bela Soos, Dieter Mohrlok, Peter Staller, Wolfram Bialas, Gerhard Fahnenschmidt, Jürgen Haakert, Egon Kurz, Hans-Joachim Clara.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Eising/Karl-Heinz Podzielny/Gerd Treppner: Schach-Bundesliga 1974–80, ISBN 3-923113-00-5