Schachbundesliga 1979/80

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Die Saison 1979/80 war die sechste und letzte Spielzeit der viergleisigen Schachbundesliga. Sie diente gleichzeitig als Qualifikation zur eingleisigen Schachbundesliga 1980/81.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jeweils acht Mannschaften spielten in den Staffeln Nord, West, Südwest und Süd ein einfaches Rundenturnier. Die vier Staffelsieger qualifizierten sich für die zentral an einem verlängerten Wochenende ausgetragene Endrunde, die ersten vier jeder Staffel qualifizierten sich für die eingleisige Schachbundesliga 1980/81, die letzten vier jeder Staffel stiegen in die 2. Bundesliga 1980/81 ab.

Die Staffel Nord umfasste die Landesverbände Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Weser-Ems, die Staffel West beinhaltete den Landesverband Nordrhein-Westfalen, die Staffel Südwest bestand aus den Landesverbänden Baden, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, während der Staffel Süd Vereine der Landesverbände Bayern und Württemberg-Hohenzollern angehörten. Über die Platzierung entschied zunächst die Anzahl der Mannschaftspunkte, bei Gleichstand wurde um den Gruppensieg und den Klassenerhalt Stichkämpfe gespielt, ansonsten entschied die Anzahl der Brettpunkte. Bei der Endrunde wurden generell keine Stichkämpfe gespielt, sondern bei Gleichstand nach Mannschaftspunkten entschied die Anzahl der Brettpunkte.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nord[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In die Staffel Nord waren mit dem SV Wilmersdorf und der Kieler SG zwei Vereine mit Bundesligaerfahrung aufgestiegen. Während die Berliner als Vierter die Qualifikation für die eingleisige Bundesliga erreichten, musste Kiel direkt wieder absteigen, ebenso der SC Concordia von 1907, der Hannoversche SK und die Hamburger SG.

Favorite Hammonia und der Hamburger SK lagen am Ende punktgleich an der Spitze und mussten einen Stichkampf um die Endrundenqualifikation bestreiten, den Favorite Hammonia gewann. Neben diesen beiden Mannschaften konnten sich auch der Delmenhorster Schachklub und der SV Wilmersdorf für die eingleisige Bundesliga qualifizieren.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. Favorite Hammonia 7 4 2 1 10:4 35,0:21,0
2. Hamburger SK 7 3 4 0 10:4 31,5:24,5
3. Delmenhorster SK 7 2 4 1 8:6 29,0:27,0
4. SV Wilmersdorf (N) 7 3 2 2 8:6 28,0:28,0
5. SC Concordia von 1907 7 2 3 2 7:7 29,5:26,5
6. Hannoverscher SK 7 3 0 4 6:8 26,0:30,0
7. Hamburger SG (V) 7 2 1 4 5:9 23,5:32,5
8. Kieler SG (N) 7 0 2 5 2:12 21,5:34,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: Favorite Hammonia
Für die eingleisige Schachbundesliga 1980/81 qualifiziert: Favorite Hammonia, Hamburger SK, Delmenhorster Schachklub, SV Wilmersdorf
Absteiger in die 2. Bundesliga 1980/81: SC Concordia von 1907, Hannoverscher SK, Hamburger SG, Kieler SG
(V) Staffelsieger des Vorjahres
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. Favorite Hammonia 4 4 6 6 6
2. Hamburger SK 4 4 4 4
3. Delmenhorster SK 4 4 4 2 4
4. SV Wilmersdorf 4 5 4
5. SC Concordia von 1907 4 4 4 6
6. Hannoverscher SK 2 6 3
7. Hamburger SG 2 4 2 6
8. Kieler SG 2 4 4 2

West[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Staffel West waren die SG Enger/Spenge und der PSV/BSV Wuppertal aufgestiegen. Beide Mannschaften mussten wieder absteigen, ebenso die Düsseldorfer SG Rochade und der SK Münster 32.

Zum einzigen Mal in der viergleisigen Bundesliga verpasste der amtierende deutsche Meister die Endrundenqualifikation; die SG Porz musste sich mit dem dritten Platz hinter der Solinger SG 1868 und der SG Bochum 31 begnügen, war aber ebenso wie die beiden vor ihnen platzierten Mannschaften und die Sportfreunden Katernberg für die eingleisige Bundesliga qualifiziert.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. Solinger SG 1868 7 6 1 0 13:1 38,0:18,0
2. SG Bochum 31 7 4 2 1 10:4 32,5:23,5
3. SG Porz (M, V) 7 4 1 2 9:5 31,0:25,0
4. Sportfreunde Katernberg 7 3 1 3 7:7 24,5:31,5
5. Düsseldorfer SG Rochade 7 1 4 2 6:8 26,5:29,5
6. SG Enger/Spenge (N) 7 2 1 4 5:9 27,0:29,0
7. PSV/BSV Wuppertal (N) 7 2 1 4 5:9 23,0:33,0
8. SK Münster 32 7 0 1 6 1:13 21,5:34,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: Solinger SG 1868
Für die eingleisige Schachbundesliga 1980/81 qualifiziert: Solinger SG 1868, SG Bochum 31, SG Porz, Sportfreunde Katernberg
Absteiger in die 2. Bundesliga 1980/81: Düsseldorfer SG Rochade, SG Enger/Spenge, PSV/BSV Wuppertal, SK Münster 32
(M) amtierender Deutscher Meister
(V) Staffelsieger des Vorjahres
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. Solinger SG 1868 4 5 5
2. SG Bochum 31 4 5 4 6
3. SG Porz 3 4 6
4. Sportfreunde Katernberg ½ 3 4
5. Düsseldorfer SG Rochade 4 4 4 4
6. SG Enger/Spenge 3 4 3
7. PSV/BSV Wuppertal 2 2 4 5 5
8. SK Münster 32 4 3

Südwest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In die Staffel Südwest waren der Sk Zähringen 1921 und der PSV Neustadt aufgestiegen. Während sich die Freiburger als Dritter in der Bundesliga halten konnten, stieg Neustadt direkt wieder ab, zusammen mit dem SK Frankenthal, dem SC Kettig und den Karlsruher Schachfreunden. Der Vorjahressieger Königsspringer Frankfurt gewann alle Wettkämpfe und qualifizierte sich damit für die Endrunde; für die eingleisige Bundesliga konnten außerdem der TSV Schott Mainz, der SK Zähringen 1921 und der SV 1920 Hofheim qualifizieren.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. Königsspringer Frankfurt (V) 7 7 0 0 14:0 40,0:16,0
2. TSV Schott Mainz 7 5 1 1 11:3 35,5:20,5
3. SK Zähringen 1921 (N) 7 5 1 1 11:3 31,5:24,5
4. SV 1920 Hofheim 7 4 0 3 8:6 26,5:29,5
5. SK Frankenthal 7 2 1 4 5:9 23,5:32,5
6. SC Kettig 7 1 1 5 3:11 24,0:32,0
7. PSV Neustadt (N) 7 0 3 4 3:11 21,0:35,0
8. Karlsruher Schachfreunde 7 0 1 6 1:13 22,0:34,0

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: Königsspringer Frankfurt
Für die eingleisige Schachbundesliga 1980/81 qualifiziert: Königsspringer Frankfurt, TSV Schott Mainz, SK Zähringen 1921, SV 1920 Hofheim
Absteiger in die 2. Bundesliga 1980/81: SK Frankenthal, SC Kettig, PSV Neustadt, Karlsruher Schachfreunde
(V) Staffelsieger des Vorjahres
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. Königsspringer Frankfurt 6
2. TSV Schott Mainz 4 6 6 6
3. SK Zähringen 1921 2 4 5 6
4. SV 1920 Hofheim 2 5 5 5
5. SK Frankenthal 2 3 3 4
6. SC Kettig 2 4 5
7. PSV Neustadt 2 3 4 4 4
8. Karlsruher Schachfreunde 3 3 4

Süd[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In die Staffel Süd waren Grundig Nürnberg und der SC Bad Cannstatt aufgestiegen. Beide Aufsteiger mussten direkt wieder absteigen, ebenso der SV Fortuna Regensburg und der SV Wolfbusch. Die SF Marktheidenfeld konnten die Staffel mit einem Punkt Vorsprung auf den SC 1868 Bamberg gewinnen, außerdem qualifizierten sich noch der FC Bayern München und der TB Erlangen für die eingleisige Bundesliga.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. SF Marktheidenfeld 7 4 3 0 11:3 31,5:24,5
2. SC 1868 Bamberg 7 4 2 1 10:4 34,0:22,0
3. FC Bayern München (V) 7 3 3 1 9:5 31,0:25,0
4. TB Erlangen 7 2 4 1 8:6 27,0:29,0
5. Grundig Nürnberg (N) 7 3 1 3 7:7 27,5:28,5
6. SV Fortuna Regensburg 7 3 0 4 6:8 26,5:29,5
7. SC Bad Cannstatt (N) 7 1 1 5 3:11 26,5:29,5
8. SV Wolfbusch 7 1 0 6 2:12 20,0:36,0

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: SF Marktheidenfeld
Für die eingleisige Schachbundesliga 1980/81 qualifiziert: SF Marktheidenfeld, SC 1868 Bamberg, FC Bayern München, TB Erlangen
Absteiger in die 2. Bundesliga 1980/81: Grundig Nürnberg, SV Fortuna Regensburg, SC Bad Cannstatt, SV Wolfbusch
(V) Staffelsieger des Vorjahres
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. SF Marktheidenfeld 4 4 4 6
2. SC 1868 Bamberg 4 4 3 5 5
3. FC Bayern München 4 4 4 3 5
4. TB Erlangen 4 4 4 5 4
5. Grundig Nürnberg 2 5 4 5
6. SV Fortuna Regensburg 3 5 3 3
7. SC Bad Cannstatt 3 3 4 6
8. SV Wolfbusch 2

Endrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Endrunde fand vom 3. bis 5. Oktober in Solingen statt. Trotz einer Niederlage gegen den Vizemeister Favorite Hammonia gewann die Solinger SG 1868, dritter wurde Königsspringer Frankfurt vor den SF Marktheidenfeld.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. Solinger SG 1868 3 2 0 1 4:2 16,5:7,5
2. Favorite Hammonia 3 2 0 1 4:2 12,5:11,5
3. Königsspringer Frankfurt 3 1 0 2 2:4 10,0:14,0
4. SF Marktheidenfeld 3 1 0 2 2:4 9,0:15,0

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutscher Meister: Solinger SG 1868

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4.
1. Solinger SG 1868 3 6
2. Favorite Hammonia 5 3
3. Königsspringer Frankfurt 2
4. SF Marktheidenfeld ½ 5

Die Meistermannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Solinger SG 1868
Schachfiguren

Lubomir Kavalek, Hans-Joachim Hecht, Heinz Lehmann, René Borngässer, Jürgen Dueball, Klaus Klundt, Ralf Lau, Heikki Westerinen.

Bemerkenswert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert Hübner spielte am ersten Brett für SG Porz mit einer 100-Prozent-Bilanz von sechs Siegen aus sechs Partien.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Eising/Karl-Heinz Podzielny/Gerd Treppner: Schach-Bundesliga 1974–80, ISBN 3-923113-00-5