Schatteburg

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Schatteburg
Gemeinde Rhauderfehn
Der Ortsteil führt kein eigenes Wappen
Koordinaten: 53° 11′ N, 7° 32′ OKoordinaten: 53° 10′ 32″ N, 7° 32′ 5″ O
Höhe: 3 m ü. NHN
Fläche: 6,01 km²
Einwohner: 90[1]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 26817
Vorwahl: 04952
Karte
Lage der Gemeinde Rhauderfehn im Landkreis Leer

Schatteburg wurde anlässlich der Verwaltungs- und Gebietsreform am 1. Januar 1973 in die neue Gemeinde Rhauderfehn eingegliedert.[2] Er ist mit rund 90 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde.[1] Die Streusiedlung, die aus kleinen Gruppen aus Höfen und Häusern besteht, liegt etwa acht Kilometer südöstlich der Kreisstadt Leer in Ostfriesland. Die 6,01 Quadratkilometer große Gemarkung wurde auf Gley-Podsol-Boden gegründet.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals wurde der Ort 1484 als Scarteborch erwähnt. Die heutige Schreibweise ist seit 1719 geläufig. Der Name des Ortes geht auf die im Mittelalter errichtete Schatteburg zurück. Deren Bezeichnung wiederum ist vom Rufnamen Sc(h)arte abgeleitet, der auch im Familiennamen des im 15. Jahrhundert in der Gegend ansässigen Focko Schartinghe enthalten ist.[3] Diese Burg wurde wahrscheinlich im 15. Jahrhundert an dem nach Backemoor führenden Karkweg errichtet.[1] Die Funktion der Burg war die einer Zollburg, die Abgaben für die Cirksena in Greetsiel und Norden eintreiben sollte. An ihr führte die Heerstraße von Collinghorst nach Nortmoor vorbei. Die Zollpächter sind als Familie von Schatteburg in den Niederadelsstand aufgestiegen und zwischen 1733 und 1735 auf die Münkeburg in Nortmoor übergesiedelt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Burg aufgegeben. Die Burg wurde erstmals 1503 in einer Urkunde erwähnt. Dieser waren Planzeichnungen beigelegt, nach denen die Burg aus einem runden und einem rechteckigen Turm beiderseits des Weges bestand. Um sie herum standen weitere Gebäude. Zur Burg gehörte ein mit Wall und Graben befestigtes Vorwerk 1 km nordwestlich auf einer Warft, das 1814 durch eine Sturmflut zerstört wurde.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Günter Müller: 293 Burgen und Schlösser im Raum Oldenburg-Ostfriesland. Ergänzungsband. Kayser, Oldenburg 1979, S. 94–99.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Rhauderfehn.de: Schatteburg, eingesehen am 20. Januar 2013.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 262.
  3. a b Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Schatteburg, Gemeinde Rhauderfehn, Landkreis Leer (PDF; 20 kB), eingesehen am 20. Januar 2013.
  4. Eintrag von Stefan Eismann zu Schatteburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 25. Juni 2021.