Schenkenau (Itzgrund)

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Schenkenau
Gemeinde Itzgrund
Koordinaten: 50° 8′ N, 10° 52′ OKoordinaten: 50° 7′ 51″ N, 10° 52′ 17″ O
Höhe: 250 m ü. NN
Postleitzahl: 96274
Vorwahl: 09533
Schloss Schenkenau
Schloss Schenkenau

Schenkenau ist eine Einöde in der oberfränkischen Gemeinde Itzgrund im Landkreis Coburg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schenkenau liegt etwa 16 Kilometer südwestlich von Coburg entfernt, nördlich der Mündung der Alster in die Itz, auf einer Insel. Das Anwesen besteht aus dem Schloss und einer ehemaligen Mühle.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schenkenau wurde 1258 erstmals urkundlich genannt.[1][Anmerkung 1] Ludwig I. von Rotenhan erbaute um 1250 das Schloss, vermutlich ein Wasserschloss, das bis ins 15. Jahrhundert Familienstammsitz war. 1525 wurde das Schloss im Verlauf der Bauernkriege zerstört und wieder aufgebaut.[2] 1693 bis 1711 gehörte das Gut Philipp Gaston Graf Wolf von Wolfsthal, den die Grafen von Schönborn-Wiesentheid beerbten. Mitte des 18. Jahrhunderts veranlassten die Herren von Greiffenclau zu Vollrath den Umbau zu einer dampfbetriebenen Baumwollspinnerei. Aus der Mühle an der Itz entstand unter der Familie Prieger 1778 eine Kunstmühle. Die Stilllegung erfolgte 1955, die Stromerzeugung begann 1961. Seit 1973 wird die Schlossanlage als Ferienhof genutzt.[3]

Im 19. Jahrhundert wurde Schenkenau in Schottenstein eingemeindet. 1862 erfolgte die Eingliederung Schenkenaus in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein.

1875 zählte Schenkenau vier Einwohner und fünf Gebäude. Die Kinder gingen im einen Kilometer entfernten Untermerzbach zur Schule.[4] 1925 hatte der Weiler 22 Einwohner und 5 Wohnhäuser. Der Ort gehörte zum Kirchsprengel der evangelischen Pfarrkirche in Untermerzbach.[5] Im Jahr 1987 umfasste die Einöde fünf Einwohner und ein Wohnhaus mit zwei Wohnungen.[6]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Seitdem gehört Schenkenau zum Landkreis Coburg. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform verlor Schottenstein am 1. Mai 1978 seine Selbstständigkeit als Gemeinde und wurde, wie sein Ortsteil Schenkenau, ein Gemeindeteil der Gemeinde Itzgrund.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1875 1900 1925 1950 1970 1987
Einwohner 4[4] 11[7] 22[5] 28[8] 15[9] 5[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schenkenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter Schneier: Das Coburger Land. 2. Auflage, Coburg 1990. S. 209
  2. Georg Aumann, Karl-Ulrich Pachale: Die Itz. Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e. V. Band 15, S. 32
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 12. August 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.die-schenkenau.de
  4. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1124., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1159. (Digitalisat).
  6. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 299. (Digitalisat).
  7. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1122. (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1001. (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 153. (Digitalisat).

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1286 nach Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 12. August 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.die-schenkenau.de