Schloss Arenshorst

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Schloss Arenshorst
Das Schloss von Norden

Das Schloss von Norden

Staat Deutschland
Ort Bohmte
Entstehungszeit 13. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Schloss von 1740
Ständische Stellung Niederadel
Geographische Lage 52° 21′ N, 8° 17′ OKoordinaten: 52° 21′ 28,2″ N, 8° 17′ 21,6″ O
Schloss Arenshorst (Niedersachsen)
Schloss Arenshorst (Niedersachsen)
Die Kirche St. Johannis auf dem Gutsgelände

Das Schloss Arenshorst ist ein Rittergut und ehemalige Burganlage westlich der Gemeinde Bohmte im niedersächsischen Landkreises Osnabrück.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Burg Arenshorst wurde erstmals 1354 erwähnt, als sie Helembert von der Horst der Familie von Quernheim vererbte. Die Burganlage gelangte 1388 in die Hände von Heinecke von Bar. Außerordentlich verwickelte Besitz- und Erbschaftsverhältnisse, bedingt durch große Kinderzahl in den folgenden Generationen, führten zur Zersplitterung des Besitzes. Als Folge von Teilungen kam es um 1500 auf dem Burgplatz zum Bau von nachweislich vier Herrenhäusern, die den Familien von Grothaus, von Leden, von Tribbe und von Sulingen gehörten. Davon waren drei schon vor 1700 wieder verschwunden. Das um 1740 errichtete heutige Herrenhaus entstand jedoch unter Einbeziehung der Bausubstanz von einem dieser Wohnbauten.

Am Ende des 16. Jahrhunderts etablierten sich zwei selbständige Güter mit je eigener Landtagsfähigkeit. Das der Familie von Ledebur gehörende Gut blieb bis 1961 in ihrem Besitz, dann wurde es an die Industriellenfamilie Claas verkauft. Das andere Gut fiel an die Familien von Fickensolt und später von Grothaus, die es 1685 an von Ledebur verkauften. Damit war Arenshorst wieder in einer Hand vereint.

Die Kirche des Gutes ist 1634 vermutlich auf dem Platz der alten Kapelle aus Fachwerk errichtet und 1742 sowie 1842 umgebaut worden.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Quelle von 1388 lässt auf eine Umwehrung der Burg durch Wall, Graben und eine Plankenbefestigung schließen. An Gebäuden werden darin auch Kapelle, Torhaus, Stall und Backhaus genannt. Die darin verwendete Bezeichnung „oberste Burg“ legt die Existenz einer „niederen Burg“ nahe, die aber ansonsten nicht nachgewiesen ist. Auch über das Aussehen der vier und später zwei Rittersitze, die im 16. Jahrhundert auf dem Gelände bestanden haben, lassen sich keine konkreten Angaben machen.

Das heutige Herrenhaus von 1740 besteht aus einem einstöckigen Gebäude über hohem Kellergeschoss mit Mansarddach. Es ist 1925 verlängert und im Dachgeschoss erweitert worden. Die Mitte des Gebäudes wird auf der Vorder- und Rückseite jeweils durch einen zweigeschossigen Risaliten mit Dreiecksgiebel betont.

1727 waren Haupt- und Vorburg mit rechteckigen Gräften und Wällen umgeben. Heute ist ein einfaches Gräftensystem von 280 × 85 m Größe vorhanden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, IV. Regierungsbezirk Osnabrück, 3. Die Kreise Wittlage und Bersenbrück, Hannover 1915, S. 7 f.
  • Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück. F. Schöningh, Osnabrück 1930. Nachdrucke: Wenner, Osnabrück 1965, S. 264–269 (online UB Bielefeld); Wenner, Osnabrück 1982; Wenner, Osnabrück 2004, ISBN 3-87898-384-0.
  • Edgar Warnecke: Burgen und Schlösser im Land von Hase und Ems. Osnabrück 1985, S. 194–196.
  • Wolfgang Huge: Bohmte. Spuren der Ortsgeschichte. Norderstedt 2013, S. 11–13.
  • Fritz-Gerd Mittelstädt, Karsten Mosebach: Schlösser und Burgen im Osnabrücker Land (= Schriften zur Kulturgeschichte des Osnabrücker Landes. Band 19). Osnabrück 2013, S. 44–51.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag von Stefan Eismann zu Arenshorst in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 12. August 2021.