Schloss Falkenburg (Pommern)

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Schloss Falkenburg

Daten
Ort Złocieniec, Powiat Drawski, Woiwodschaft Westpommern
Koordinaten 53° 32′ 8″ N, 16° 0′ 24″ OKoordinaten: 53° 32′ 8″ N, 16° 0′ 24″ O
Schloss Falkenburg (Westpommern)
Schloss Falkenburg (Westpommern)

Schloss Falkenburg (polnisch Zamek w Złocieńcu) befindet sich im hinterpommerschen Złocieniec (Falkenburg) und gilt als das bedeutendste Schloss im historischen Landkreis Dramburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Falkenburg, um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Burg und Dorf Falkenburg wurden vom Templerorden Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet. Falkenburg wird 1251 in der Posener Grenzurkunde genannt. Im Jahr 1312 bildet die Burg einen Grenzpunkt zwischen Brandenburg und Polen. Ein Hasso von Wedel aus dem Adelsgeschlecht von Wedel ist 1312 als Burgherr genannt, der von den von Güntersberg gegen die unter polnischem Schutz stehenden von dem Wolde unterstützt wurde. Diese Familien werden 1436 gleichzeitig als wohl anteilige Besitzer genannt. Im Jahr 1470 erwarb Heinrich von Borke, der auf Labes und Pansin saß, den Wedelschen Anteil von Falkenburg. Sohn Carsten kam in Besitz der übrigen Anteile. Für 1550 ist überliefert, dass Matzke von Borke in Falkenburg wohnte und sich 1550 dem Brandenburger Grafen Johann widersetzte, der Falkenburg als Lehen einzog. Bis Ende des Jahrhunderts waren die von Borke wieder Besitzer. Der letzte der von Borke, der Besitzer von Falkenburg war, starb 1824. Im Jahr 1842 war Bernhard von Mellenthin Besitzer. Von 1878 bis 1945 gehörte das Schloss mit dem Schlossgut der Familie von Griesheim. Der letzte Besitzer war Kammerherr Kurt von Griesheim. Griesheim hatte mehrere hohe Ehrenämter inne und war mit Carola Freiin von Dörnberg (1877–1969) verheiratet. Aus ihrer Ehe stammt der Schloss-Erbe, Kurt-Apel von Griesheim-Netzschkau.[1] Ein anderer Sohn des Hauses, Witilo von Griesheim, machte nachfolgend als Beamter Karriere.

Rittergut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte zum Herrenhaus der Gutsbesitz des Schlosses selbst, von Rittergut Falkenburg sowie den Vorwerken Alexanderthal, Büddow, Hausrode, Kalenzig, Pridlow und den Förstereien Luisenhof, Neu-Falkenburg, Philippshof. In der Gesamtheit umfasste diese Fläche 3190 ha, davon 1876 ha Wald. Schloss Falkenburg war ein Besitz mit großem Gutsbetrieb, mit jeweils dreistelligen Zahlen in der Viehwirtschaft.[2] Aus dem 1939 letztmals amtlich publizierten Landwirtschaftlichen Adressbuch für Pommern geht die Konstanz des Besitzes zu Schloss Falkenburg hervor, die Gesamtgröße von 3033 ha, davon 1872 ha Wald.[3]

Die Burg überstand den Zweiten Weltkrieg unversehrt, verfiel aber zusehends. Nur Kellergewölbe aus dem dreizehnten Jahrhundert und der Schlosspark mit einer Ulmenallee sind erhalten geblieben.[4]

Bauwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ältesten Teile des erhaltenen Baus stammte aus dem 13. Jahrhundert. Umbauten von 1700, 1780 und 1854 sind belegt. Der letztere Umbau beinhaltete offenbar einige Formen der Neugotik.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schloss Falkenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen v. Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel/ bis 1400 nobilitiert) 1965. In: Ausschuss f. adelsrechtl. Fragen d. dt. Adelsverbände/ Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels. Band VII, Nr. 34. C. A. Starke, 1965, ISSN 0435-2408, S. 109–112 (d-nb.info [abgerufen am 16. Dezember 2021]).
  2. Ernst Seyfert: Niekammer`s Güter-Adressbücher. I. Güter-Adreßbuch für die Provinz Pommern 1914. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfe der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Handbuch der Königlichen Behörden. Mit Unterstützung vieler Behörden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet (Hrsg.): Adressbuch Land-und Forstwirtschaft. 4. Auflage. I Reihe Paul Niekammer, Kreis Dramburg. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 128 f. (google.de [abgerufen am 16. Dezember 2021]).
  3. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Niekammer. 9. Auflage. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 326 (d-nb.info [abgerufen am 16. Dezember 2021]).
  4. pojezierze-drawskie.pl