Schloss Hurlach

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Süd-/Westseite Schloss Hurlach
Lageplan von Schloss Hurlach auf dem Urkataster von Bayern
Schlossauffahrt
Schlossportal mit Wappen derer von Schnurbein

Das Schloss Hurlach befindet sich in der Gemeinde Hurlach im Landkreis Landsberg am Lech. Es ist ein rechteckiger, fünfgeschossiger Satteldachbau mit vier Ecktürmen, achteckigem Kuppelerker und Treppengiebel im Stil der Renaissance. Der weithin sichtbare Bau auf dem Lechfeld ist liegt 150 m südlich der Pfarrkirche St. Laurentius in Hurlach und ist nahezu in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Die Anlage ist unter der Aktennummer D-1-81-126-11 als Baudenkmal verzeichnet. „Untertägige frühneuzeitliche Befunde im Bereich des Hofmarkschlosses von Hurlach mit vorgelagertem Wirtschaftshof, abgegangener Schlosskapelle und barocker Gartenanlage“ werden zudem als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-1-7830-0167 geführt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1607/08 erwarben die Fugger die Hofmark Hurlach. Das Hochschloss wurde um 1610 von dem Landsberger Pfleger Markus Fugger (1587–1629) zu Kirchberg und Weißenhorn in Formen der Renaissance erbaut. Die Fugger, die bereits 1643/52 die Hofmark Hurlach und das Schloss verkauften, hatten einen großen Blumen- und Obstgarten um den imposanten Bau angelegt. Im Lauf der Jahrhunderte wechselten immer wieder die Schlossbesitzer. Dazu zählten die adeligen Geschlechter Langenmantel, Pemler, Donnersberg, Karwinsky, Leyen, Horlacher und Schnurbein. Otto von Schnurbein, der 1898 das Schloss erwarb, ließ das Gebäude unter Leitung von Jean Keller grundlegend renovieren. Erfolgte Erweiterungsbauten von Architekt Hans Schnell (1904) verleihen dem Schloss das Aussehen, beispielsweise der zinnenbewehrte Taubenturm aus den Jahren 1905/06 über der Schlossdurchfahrt. Über dem Eingangsportal befindet sich das Wappen derer von Schnurbein.

Heutige Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1965 kam das Schloss an den SOS-Kinderdorfverband, der dort eine jugendpsychiatrische Station errichtete. Seit 1972 ist es im Besitz des christlichen Missionswerks Jugend mit einer Mission (JMEM), welches das Schloss als Schulungs- und Bildungszentrum nutzt.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Dellinger: Hurlach, Schloß und Hofmarch im Landgerichte Landsberg am Lech in Oberbayern. In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte (Historischen Verein von Oberbayern, Hrsg.), Band 4, München 1843, S. 316–325 (online).
  • Markus Kluger: Die Fugger. Die deutschen Medici in und um Augsburg. Augsburg 2009, S. 200.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schloss Hurlach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ywam-hurlach.de

Koordinaten: 48° 7′ 3,9″ N, 10° 48′ 39,3″ O