Schloss Rothenthurn

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Schloss Rothenthurn
Innenansicht der Schlosskapelle
Fresko der hl. Kümmernis in der Schlosskapelle

Das Schloss Rothenthurn liegt oberhalb des gleichnamigen Ortes am Südhang des Insberges in der Gemeinde Spittal an der Drau. Es steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg war ein Lehen der Grafen von Ortenburg, später der Grafen von Cilli und der Grafen von Görz-Tirol. Erster nachweisbarer Besitzer war 1478 Hans Kreutzer. Mitte des 16. Jahrhunderts war das Schloss im Besitz der Khevenhüller, die es dem Schloßpfleger Ehrenholdt Eschey überließen. Im 18. Jahrhundert waren die Eigentümer die Gewerkenfamilien Eineter und Perscher. 1882 war das Schloss im Besitz der Familie Normann-Ehrenfels. Der heutige Besitzer, die Familie Pereira-Arnstein, betreibt im Schloss einen Beherbergungsbetrieb.

Baubeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der älteste Teil der Anlage ist der „Roter Turm“ genannte Mitteltrakt, dessen Kern wahrscheinlich auf das 11. Jahrhundert zurückgeht. Von ihm führte ein unterirdischer Verbindungsgang zur „Maximiliansburg“, einem Burgstall zwischen Molzbichl und Rothenturn. Ansonsten wurde das Gebäude hauptsächlich im 16. und 17. Jahrhundert errichtet, bei Valvasor ist bereits der weitläufige Komplex abgebildet.

Der langgestreckte Bau besteht aus mehreren langgestreckten zwei- und dreigeschoßigen Trakten. Auf dem Mitteltrakt erhebt sich ein Dachreiter. Über dem Renaissanceportal im Westtrakt ist das Wappen der Khevenhüller angebracht. Beim Hauptportal an der Nordseite des Roten Turmes handelt es sich um ein Bauteil aus dem 16. Jahrhundert, das 1882 bei einer historisierenden Restaurierung überarbeitet wurde. Im gesprengten Segmentgiebel findet sich ebenfalls das Wappen der Khevenhüller.

Schlosskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kapelle im östlichen Haupttrakt ist der heiligen Barbara geweiht. Der dreijochige, kreuzgratgewölbte Raum wurde 1644 durch Ehrenholdt Eschey erbaut und 1737 unter Matthias Ferdinand Eineter mit Fresken versehen. Ein Wasserschaden brachte eine ältere Darstellung der hl. Kümmernis zum Vorschein. Am Altar von 1710 ist die Marienkrönung plastisch dargestellt. Seitlich stehen die Statuen der Heiligen Barbara und Dorothea.

BW

Nördlich des Schlosses befindet sich ein Grabbau für Graf Konstantin Normann-Ehrenfels († 1882) in Form einer dreiseitig offenen Laube.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 691 f.
  • Georg Clam Martinic: Burgen & Schlösser in Österreich. Tosa-Verlag, Wien 1996, ISBN 3-85001-679-1.
  • Hermann Wiessner, Margareta Vyoral-Tschapka: Burgen und Schlösser in Kärnten. Band 3. Hermagor, Spittal/Drau, Villach. Birken-Verlag, Wien 1986 (2. Auflage), ohne ISBN, S. 117.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schloss Rothenthurn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Rothenthurn (Drautal). In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;

Koordinaten: 46° 45′ 49,1″ N, 13° 35′ 6,1″ O