Schulenburg (Altmark)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schulenburg
Burghügelreste der Schulenburg an der Jeetze

Burghügelreste der Schulenburg an der Jeetze

Staat Deutschland
Ort Salzwedel-Stappenbeck
Entstehungszeit Mittelalterlich
Burgentyp Niederungsburg, Motte
Erhaltungszustand Burgstall, Burghügelrest
Geographische Lage 52° 49′ N, 11° 11′ OKoordinaten: 52° 48′ 30,4″ N, 11° 11′ 8,4″ O
Schulenburg (Sachsen-Anhalt)
Schulenburg (Sachsen-Anhalt)

Die Schulenburg war eine mittelalterliche Turmhügelburg (Motte) im Gebiet der heutigen Stadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Sie liegt in der Nähe des Ortsteils Stappenbeck.

Lage und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burgstelle befindet sich einige Kilometer südlich von Salzwedel und etwa 3 km westlich des Ortes Stappenbeck auf der rechten Seite der Jeetze. Sie wurde auf einer Art Insel von zwei Armen der Jeetze umflossen erbaut und lag verborgen in den Jeetzesümpfen. Von der früheren Anlage ist heute nur noch ein Erdhügel vorhanden.

Die Burg soll im späten zwölften Jahrhundert errichtet worden sein und sei laut einer Andeutung in einer historischen Schriftquelle von den Salzwedelern um 1214 zerstört worden. Sie war namensgebend für das Adelsgeschlecht derer von der Schulenburg und dessen Stammsitz. Die Namensgebung der Burg Schulenburg leitete sich aus ihrer geographischen Lage und dem mittelhochdeutschen Wort schulen – sich verstecken (engl. to skulk – im Verborgenen lauern) ab. Die Redewendung te der sculenden borch bedeutete „bei der versteckten Burg“, und daraus wurde Schulenburg.

Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der im 14. Jahrhundert zerstörten Mottenanlage ist oberirdisch nichts mehr erhalten. An ihrem früheren Standort finden sich heute Reste des etwa 20 mal 25 Meter großen Burghügels. Bei Nachforschungen im 19. Jahrhundert waren noch Burgturm, Wohnhaus und Keller als Ruinen vorhanden[1], die damals wohl bei Planierungsarbeiten systematisch abgetragen wurden[2]. Landesdirektor Wilhelm von der Schulenburg richtete seinerzeit die Burgstelle wieder her und grub mittelalterliche Waffen sowie Geräte aus.

Im Jahr 2016 nahm die Universität Göttingen archäologische Untersuchungen an der Burgstelle vor. Dabei wurden Reste des achteckigen Burgturms mit 12 Meter Durchmesser und des Palas entdeckt sowie zum Teil freigelegt, die Fundamente und Wände waren bis zu 1,60 Meter stark. Den Durchmesser der gesamten Burganlage schätzten die untersuchenden Archäologen auf 60 bis 70 Meter.[2]

Sage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adalbert Kuhn und Wilhelm Schwartz überlieferten 1848 die Sage von der Zerstörung der Schulenburg. In dem Berg, die alte Schulenburg genannt, sollen die Schulenburgs und ihre Genossen eine Höhle gehabt haben, röverkule genannt, in der ein von ihnen geraubtes Mädchen die Wirtschaft führen musste. Sie konnte sich befreien und nach Stappenbeck flüchten. Daraufhin hat man die Höhle zerstört.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag zu Schulenburg in der privaten Datenbank Alle Burgen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Friedrich Danneil: Das Geschlecht der von der Schulenburg (= Das Geschlecht der von der Schulenburg. Band 1). Schmidt, Salzwedel 1847, S. 201 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10428053_00213~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  2. a b Burgreste entdeckt in Volksstimme vom 15. August 2016
  3. Adalbert Kuhn, Wilhelm Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 125–126, Nr. 144 Zerstörung der Schulenburg (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10020094~SZ%3D00173~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).