Schwarzes Moor bei Resse

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Schwarzes Moor bei Resse

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Lage Nordwestlich von Hannover, Region Hannover, Niedersachsen
Fläche 140 ha
Kennung NSG HA 162
WDPA-ID 165513
Geographische Lage 52° 30′ N, 9° 36′ OKoordinaten: 52° 29′ 50″ N, 9° 36′ 29″ O
Schwarzes Moor bei Resse (Niedersachsen)
Schwarzes Moor bei Resse (Niedersachsen)
Meereshöhe von 45 m bis 48 m
Einrichtungsdatum 9. Dezember 1993
Verwaltung NLWKN
f2
Wasserfläche im Schwarzen Moor

Das Schwarze Moor bei Resse ist ein Naturschutzgebiet in der niedersächsischen Stadt Garbsen und der Gemeinde Wedemark in der Region Hannover.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG HA 162 ist 140 Hektar groß. Es ist nahezu vollständig Bestandteil des FFH-Gebietes „Helstorfer, Otternhagener und Schwarzes Moor“. Das Naturschutzgebiet „Otternhagener Moor“ liegt unmittelbar nördlich. Die beiden Moorgebiete sind durch einen schmalen Mineralbodenrücken voneinander getrennt.[1] Das Gebiet, das von der Landesjägerschaft Niedersachsen betreut wird,[2] steht seit dem 9. Dezember 1993 unter Naturschutz. Zuständige untere Naturschutzbehörde ist die Region Hannover.

Das Naturschutzgebiet liegt nordwestlich von Langenhagen und westlich von Resse in der Hannoverschen Moorgeest, einer eiszeitlichen Geest- und Grundmoränen­landschaft. Es stellt ein Hochmoor­gebiet unter Schutz, welches in der Vergangenheit entwässert und bis in die 1950er-Jahre durch bäuerliche Handtorfstiche teilabgetorft wurde.[2] Es wird von Kiefern-Birken-Moorwald, der insbesondere auf den Dämmen zwischen den schmalen Bändern der Torfstiche stockt, aber auch offenen Moorflächen mit Glocken- und Besenheide, Wollgras und Torfmoosen geprägt. In den ehemaligen Handtorfstichen hat sich Torfmoos­schwingrasen entwickelt. Die Moorränder sind überwiegend von Moorwald und Birken-Bruchwald bestanden.

Insbesondere im Süden des Naturschutzgebietes sind am Rand Grünland­flächen, vereinzelt auch Acker­flächen zu finden. Die Grünlandflächen werden von Weiden-Faulbaum­gebüschen und Hochstaudenfluren gesäumt.

Wiedervernässungs­maßnahmen dienen der Regeneration des Moores. Durch Entkusselung­smaßnahmen werden die offenen Moorheide- und Moorflächen gefördert.

In den trockeneren Randbereichen des Naturschutzgebietes kommen u. a. Schmetterlinge und Heuschrecken, darunter auch Sumpfschrecke und Kurzflüglige Schwertschrecke vor. Der innere Bereich des Gebietes bietet neben zahlreichen Vögeln auch Reptilien, Amphibien und Insekten wie z. B. Libellen einen Lebensraum.[1]

Das Gebiet entwässert nach Osten zum Reester Graben und nach Süden zur Auter, einem Nebengewässer der Leine.

Entwicklung des Gebietes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen des LIFE+-Projekts „Hannoversche Moorgeest“ sollen bis 2023 mehrere Moore auf einer Fläche von 2.240 Hektar, darunter das Schwarze Moor, ökologisch aufgewertet werden. Der Planfeststellungsbeschluss für das Vorhaben erging 2016. Zur Optimierung der Regenwasserrückhaltung sollen bisherige Entwässerungen zurückgebaut und neue Dämme und Staue angelegt werden. Zusätzlich wurden schon Flächen entkusselt, Kleingewässer freigestellt und Grünlandbereiche extensiviert. Informationstafeln unterrichten Interessierte vor Ort. Die Kosten werden zu 60 % aus EU-Mitteln finanziert und zu 35 % vom Land Niedersachsen sowie zu 5 % von der Region Hannover getragen. Die wasserbaulichen Arbeiten mit schwerem Gerät sollen 2019 beginnen.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Naturschutzgebiet Schwarzes Moor bei Resse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Schwarzes Moor bei Resse, Hannoversche Moorgeest, Hannover.de. Abgerufen am 8. Oktober 2012.
  2. a b Hegering Wedemark, Jägerschaft Burgdorf e. V. Abgerufen am 18. Januar 2021.
  3. Moorschutz mal vier in der Wedemark: Umweltstaatssekretär Frank Doods besucht EU-Projekt, Pressemitteilung des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, 29. Juni 2018. Abgerufen am 2. Juli 2018.