Sebnitz (Fluss)

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Sebnitz
im Sebnitztal

im Sebnitztal

Daten
Gewässerkennzahl DE: 537122
Lage Tschechien; Sachsen, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Lachsbach → Elbe → Nordsee
Quelle 2 km nordwestlich des Dorfes Brtníky, Tschechien
Vereinigung bei Porschdorf mit der Polenz zum LachsbachKoordinaten: 50° 56′ 35″ N, 14° 8′ 6″ O
50° 56′ 35″ N, 14° 8′ 6″ O

Länge 30,8 km[1]
Einzugsgebiet 162 km²[1]
Abfluss am Pegel Sebnitz 2[2]
AEo: 101,8 km²
Lage: 17 km oberhalb der Mündung
NNQ (30.09.1992)
MNQ 1969/2005
MQ 1969/2005
Mq 1969/2005
MHQ 1969/2005
HHQ (08.12.1974)
181 l/s
588 l/s
1,47 m³/s
14,4 l/(s km²)
12,1 m³/s
31,6 m³/s
Mittelstädte Sebnitz

Die Sebnitz ist der linke, größere Quellfluss des Lachsbaches und verläuft in Tschechien sowie in Sachsen. Auf böhmischem (tschechischem) Gebiet trägt sie die Bezeichnung Vilémovský potok (deutsch: Wölmsdorfer Bach).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sebnitz, bzw. der Wölmsdorfer Bach, entspringt im Böhmischen Niederland in einem breiten Tal zwischen dem 608 m hohen Hrazený (Pirsken) und dem 593 m hohen Plešný (Plissenberg), 2 km nordwestlich des Dorfes Brtníky (Zeidler). Der Bach fließt in nordwestlicher Richtung bis Velký Šenov (Groß Schönau), wo er dem Tal des Šenovský potok folgend seinen Lauf nach Südwesten ändert und zwischen Vilémov (Wölmsdorf) und Mikulášovice hindurchfließt.

Unterhalb dieser Orte wird der Wölmsdorfer Bach zwischen dem Spálený vrch (Hillebrand, 443 m) und dem Wolfstein (392,9 m) bei Dolina (Franzthal) zum Grenzbach zwischen Tschechien und dem in das böhmische Gebiet hineinragenden deutschen Zipfel des Sebnitzer Waldes. Ab diesem Abschnitt wird er als Sebnitz oder Sebnitzbach bezeichnet. Nach dem Grenzübergang Sebnitz-Dolní Poustevna fließt er noch einige hundert Meter als Grenzbach und durchfließt dann die nach ihm benannte Stadt Sebnitz sowie das malerische Sebnitztal, um sich nach 30,8 Kilometern mit der Polenz oberhalb von Porschdorf zum Lachsbach zu vereinigen. Mit einem mittleren Abfluss von rund 1,9 m³/s ist die Sebnitz eigentlich als der Oberlauf des Lachsbaches zu bezeichnen, da die Polenz mit etwa 1,1 m³/s weniger Wasser führt. Der untere Teil des Sebnitztales wurde vor allem durch den Verlauf der Sebnitztalbahn mit ihren 7 Tunneln bekannt.

Nebenflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutendste Zuflüsse der Sebnitz sind

  • Šenovský potok (Schönauer Bach) bzw. Velkošenovský potok (Groß Schönauer Bach); rechts; Velký Šenov
  • Liščí potok (Hainsbach, wörtlich übersetzt: Fuchsbach); rechts; unterhalb Velký Šenov
  • Mikulášovičky potok (Nixdorfer Bach); links; Vilémov
  • Luční potok (Heimichbach, wörtlich übersetzt: Wiesenbach); rechts; Dolní Poustevna
  • Hertigswalder Bach, Hertigswalde
  • Finkenbach, Hofhainersdorf
  • Schönbach, Amtshainersdorf
  • Fischbach, unterhalb der Ulbersdorfer Mühle
  • Schwarzbach, an der Buttermilchmühle
  • Kohlichtgraben, an der Kohlmühle

Ehemalige Mühlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele Mühlen existieren nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken[3].

  • Niedereinsiedler Papiermühle Niedereinsiedel (Dolní Poustevna)
  • Hesse-Weberei (Nutzung der Wasserkraft, keine Mühle)
  • Hammermühle Sebnitz
  • Weicht-Mühle Sebnitz
  • Lenk-Mühle (oder Vettermühle) Sebnitz
  • Müller-Mühle Sebnitz
  • Steinmühle oder Schöpsmühle Sebnitz
  • Brückenmühle Sebnitz
  • Niedermühle Sebnitz
  • Zwirn-Mühle
  • Mühle Hofhainersdorf
  • Dorfmühle Amtshainersdorf
  • Ulbersdorfer Mühle
  • Sputhmühle Mittelndorf
  • Buttermilchmühle (oder Buttrichsmühle)
  • Kohlmühle
  • Ochelmühle

am Hertigswalder Bach

  • Hertigswalder Mühle
  • Sonnenmühle in Hertigswalde

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1995 existiert das länderübergreifende Projekt Elbe-Lachs, welches eine Wiederbesiedlung der Elbe und einiger Nebenflüsse, unter anderem der Sebnitz, mit Lachsen zum Ziel hat. Dieses Projekt ist erfolgreich und hat dazu geführt, dass der Lachs in der Sebnitz wieder heimisch wurde.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Gewässer in Sachsen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Topographische Karte 1:25.000
  2. Hydrologisches Handbuch. (PDF; 637 kB) Teil 3 – Gewässerkundliche Hauptwerte. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 39, abgerufen am 25. Dezember 2017.
  3. Jochen Viehrig: Mühlen in Sebnitz, siehe Archivkopie

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sebnitz (river) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien