Sektion Traunstein des Deutschen Alpenvereins

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sektion Traunstein des Deutschen Alpenvereins (DAV)
(DAV Traunstein)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 9. Dezember 1869[1]
Sitz Traunstein, Bayern
Vorsitz Hans Gfaller (1. Vorsitzender & Hüttenreferent),
Julia Jobst (2. Vorsitzende)
Mitglieder 8.516 (Stand: 31. Dezember 2023)[2]
Website Alpenverein-Traunstein.de

Die Sektion Traunstein des Deutschen Alpenvereins (DAV) e. V. (kurz DAV Traunstein) hat 8.516 Mitglieder (Stand: 31. Dezember 2023)[3] und ist damit der größte Verein Traunsteins und eine der fünfzig größten Sektionen des Deutschen Alpenvereins. Die am 9. Dezember 1869[1] gegründete Traunsteiner Sektion ist eine der ältesten des Deutschen Alpenvereins, sie wurde nur 7 Monate nach der Gründung des Hauptvereins gegründet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter den Gründern der Sektion München im Mai 1869 war auch der Jurist Franz von Schilcher, der kurz darauf als Assessor nach Traunstein versetzt wurde. Hier traf er sich mit 30 Bergfreunden und gründete am 9. Dezember 1869 die Sektion Traunstein. Er wurde auch zum ersten Vorsitzenden gewählt und führte das Amt bis 1873 aus. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Reiteralpe das Arbeitsgebiet der Sektion Traunstein. Dort wurde 1901 die erste Traunsteiner Hütte, auf dem Reitertrett, erbaut. Das Bergsteigerheim genügte aber bald nicht mehr den Anforderungen, so begann der Vorstand kurz vor dem Ersten Weltkrieg mit der Vergrößerung durch einen Anbau. Die Einweihungsfeier musste jedoch entfallen, da am 1. August 1914 der Krieg ausbrach.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Zahl der Schifahrer immer größer. Die Schifahrer, die ursprünglich alle der Sektion angehörten, schlossen sich in einem Schiklub zusammen. Schließlich baute der Schiklub die Bürgerwaldschanze und erreichte ansehnliche Erfolge. Einer der erfolgreichsten Schifahrer der nordischen Disziplin war Willy Bogner, der bayerische und deutsche Meistertitel errang und enge Beziehungen zu Norwegen herstellte. Im Jahr 1924 konnte die Sektion auf der Winklmoos-Alm im Gemeindegebiet von Reit im Winkl in den Chiemgauer Alpen einen Kaser als Schihütte pachten und 1925 käuflich erwerben. Die Traunsteiner Skihütte wurde noch im selben Jahr erweitert und 1987 renoviert und modernisiert.

Wegen Einführung der Tausend-Mark-Sperre für Deutsche nach Österreich war die Alte Traunsteiner Hütte ab 1933 nur noch gegen eine Gebühr von 1.000 Reichsmark erreichbar. Deshalb wurde 1935 die Notwendigkeit einer neuen Hütte auf der Reiteralpe auf bayerischem Gebiet besprochen. Trotz der Grenzöffnung 1936 gingen die Arbeiten an der Hütte weiter. Am 9. Oktober 1937 konnte das Richtfest gefeiert werden und ein Jahr später wurde die Neue Traunsteiner Hütte fertiggestellt. Auf Initiative des Traunsteiner Juristen Karl Merkenschlager, der damals Erster Vorsitzender war, wurde die Vereinshütte erbaut und wird deshalb auch Karl-Merkenschlager-Haus genannt. Die Alte Traunsteiner Hütte diente der Jugend als Bleibe und wurde als Ausweichquartier benützt. Heute ist sie nicht mehr öffentlich zugänglich und wird als Ausbildungsstätte der Sektion genutzt.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges enden die Aufzeichnungen der Sektion mit dem Satz: „Von 1940 bis Oktober 1950 Stillstand wegen der Kriegs- und Nachkriegsjahre“. Doch schon wenige Monate nach Kriegsende erhielt die Sektion, im Einvernehmen mit der Militär-Regierung von Traunstein die Genehmigung zur Wiedergründung. Der Hauptverein nunmehr vom Österreichischen Alpenverein abgetrennt, wurde erst am 21./22. Oktober 1950 durch die „12 Apostel“ in Würzburg unter dem Namen „Deutscher Alpenverein“ (DAV) wiedergegründet.

Die Einweihung der Kapelle auf der Reiteralpe am 5. Oktober 1954 war ein großes Ereignis. Gedacht wurde dabei der Opfer der Berge und der Gefallenen der beiden Weltkriege. Im Jahr 1963 bat eine Gruppe Traunreuter Bergsteiger um Aufnahme als Ortsgruppe in die Sektion. Der Hauptverein hatte die Traunreuter zuvor an die Sektion Traunstein und die Sektion Trostberg verwiesen, wobei von der Sektion Trostberg ein ablehnender Bescheid kam. Der Traunsteiner Ausschuss beschloss am 4. November 1963 die Traunreuter als Ortsgruppe mit rund 20 Mitgliedern aufzunehmen. Der Bau des Kletterturms neben dem städtischen Schwimmbad im Jahr 1989 bildete einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Sektion. Die Anlage wurde 2009 grundlegend erweitert und steht auch dem Schulsport zur Verfügung.[4][5][6]

Sektionsvorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine chronologische Übersicht über alle Präsidenten der Sektion seit Gründung.[1]

Amtszeit Vorsitzender
1869–1873 Franz von Schilcher
1873–1874 Valentin Kaltdorff
1875–1878 Carl von Lama
1878–1879 Valentin Kaltdorff
1880–1882 Hartwig Peetz
1883–1885 von Wening
1886–1891 Frank
Amtszeit Vorsitzender
1892–1893 Valentin Kaltdorff
1894–1902 Adalbert Zöhnle
1903–1904 Eugen Krazer
1905–1931 Gustav von der Pfordten
1931–1934 Willi Steger
1934–1949 Karl Merkenschlager
1949–1973 Willi Steger
Amtszeit Vorsitzender
1973–1989 Anton Einsiedl
1989–1997 Johannes Lell
1997–2021 Alfhart Amberger
Seit 2021 Hans Gfaller[7]

Einrichtungen der Sektion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf zwei Seiten einer großen, aus groben Steinen gemauerten Berghütte, der Neuen Traunsteiner Hütte; davor zwei leere Fahnenmasten
Östlicher Teil der Neuen Traunsteiner Hütte

Hütten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kletteranlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • DAV Kletterzentrum Traunstein[8]

Ortsgruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtige Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Alpenverein-Traunstein.de: Vereinsgeschichte
  2. Sektionsdetails in der Übersicht des Deutschen Alpenvereins, Stand 31. Dezember 2023
  3. Sektionsdetails in der Übersicht des Deutschen Alpenvereins, Stand 31. Dezember 2023
  4. Festschrift 100 Jahre Sektion Traunstein. (PDF) In: dav-bibliothek.de. S. 3–6, abgerufen am 6. März 2023 (eingescannte Festschrift in der DAV-Bibliothek).
  5. Festschrift 125 Jahre Sektion Traunstein. (PDF) In: dav-bibliothek.de. S. 4–18, abgerufen am 6. März 2023 (eingescannte Festschrift in der DAV-Bibliothek).
  6. Geschichte der Sektion Traunstein.
  7. Mitteilungen 2021/2022. (PDF) Sektion Traunstein des Deutschen Alpenvereins, S. 14, abgerufen am 8. Februar 2022.
  8. Alpenverein-Traunstein.de: Kletterzentrum Traunstein
  9. DAV-Traunstein.de: Ortsgruppe