Senador Guiomard

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Município de Senador Guiomard
„Quinari“
Senador Guiomard

Stadttor von Senador Guiomard
Senador Guiomard (Brasilien)
Senador Guiomard (Brasilien)
Senador Guiomard
Koordinaten 10° 9′ S, 67° 44′ WKoordinaten: 10° 9′ S, 67° 44′ W
Lage von Senador Guiomard im Bundesstaat Acre
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 14. Mai 1963
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Acre
Região intermediária Rio Branco (seit 2017)
Região imediata Rio Branco (seit 2017)
Mesoregion Vale do Acre (1989–2017)
Mikroregion Rio Branco (1989–2017)
Höhe 201 m
Fläche 2.321,5 km²
Einwohner 20.179 (2010)
Dichte 8,7 Ew./km²
Schätzung 23.024 Ew. (1. Juli 2019)
Gemeindecode IBGE: 1200450
Zeitzone UTC−5
Website senadorguiomard.ac (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Andre Luis Tavares da Cruz Maia (2017–2020)
Partei PSD
Wirtschaft
BIP 248.193 Tsd. R$
12.317 R$ pro Kopf
(2010)
HDI 0,640 (2010)
Karte

Senador Guiomard, amtlich Município de Senador Guiomard, ist eine Kleinstadt im Nordosten des brasilianischen Bundesstaates Acre mit rund 23.000 Einwohnern, die Guiomarenser genannt werden. Sie ist die an Bevölkerung siebtgrößte Stadt in Acre. Sie liegt 24 km nordöstlich von der Hauptstadt Rio Branco entfernt und grenzt im Norden an den Bundesstaat Amazonas. Bekannt ist sie für den Erdnussanbau.

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde zu Ehren des ehemaligen Gouverneurs von Acre und Senator José Guiomard dos Santos benannt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1930er Jahren betätigten sich mehrere Familien im östlichen Acre als Quinarizinhos, Sammler von chininhaltigen Rinden, und schufen einen Siedlungskern. 1947 wurde eine Verbindungsstraße nach Rio Branco gebaut und 1956 der Weiler in die Kategorie einer Vila erhoben und 1957 Vila Grande Quinari benannt. Acre war zu der Zeit noch ein weit unerschlossenes Bundesterritorium. 1959 gelangten die ersten japanischen Ansiedlerfamilien nach Senador Guiomard und führten dort den Anbau von Erdnüssen ein. In den 1970er Jahren wuchs die Bevölkerung durch staatliche Umsiedlungsprogramme aus dem Südosten Brasiliens nach den Norden. Die Gründung neuer Städte in Acre ist zeitnah mit den Autonomiebestrebungen verbunden, Acre wurde Bundesstaat, die Stadt erhielt am 14. Mai 1963 den Status als Município de Senador Guiomard mit Selbstverwaltung.[1]

Die Stadt ist als „Ort der Erdnüsse“ bekannt. Jedes Jahr veranstaltet die Gemeinde eine touristisch beliebte „Erdnuss-Party“, die Festa do amendoim.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fläche beträgt 2321,454 km² (Stand: 2015), die Bevölkerungsdichte betrug 2010 8,69 Einwohner pro km².

Im Norden grenzt die Stadt an den Bundesstaat Amazonas, im Südwesten liegt Rio Branco, im Osten und Nordosten grenzt sie an Plácido de Castro und Acrelândia.

Stadtverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtpräfekt (Bürgermeister) ist für die Amtszeit 2017 bis 2020 Andre Luis Tavares da Cruz Maia des Partido Social Democrático (PSD), der bei der Kommunalwahl 2016 mit 4533 Stimmen gewann.[2]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung betrug nach der Volkszählung des IBGE von 2010 20.179 Einwohner. Die Zahl wurde vom IBGE zum 1. Juli 2019 auf 23.024 Bewohner geschätzt.[3]

Sie verteilte sich 2010 zu 12.703 Personen im (städtischen) Ortsbereich und zu 7476 Personen im weiträumigen ländlichen Bereich.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: IBGE (Angaben für 1996, 2007 und 2019 sind lediglich Schätzungen)[3]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Rio Branco führt die Staatsstraße AC-040 nach Senador Guiomard und von dort verbindet die Straße 317 nach Boca do Acre im Bundesstaat Amazonas. Der nächstgelegene internationale Flughafen ist in der Hauptstadt Rio Branco. Über den Nachbarort Acrelândia besteht eine Verbindung durch die BR-364 zum Bundesstaat Rondônia.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren
Sektor Prozent
Dienstleistung
  
43 %
Landwirtschaft
  
35 %
Industrie
  
22 %
gerundet, Quelle: IBGE

Die Landwirtschaft hat bei 35 % Anteil am wirtschaftlichen Geschehen den höchsten Anteil am städtischen Sozialprodukt.

Anteile am BIP
Sektor Tsd. Real
Landwirtschaft
  
92.863
Dienstleistung
  
58.779
Industrie
  
43.997
Quelle: IBGE, 2014

Senador Guiomard verfügt mit der ZPE do Acre über eine der 24 brasilieneigenen Freihandelszonen, einer Zona de Processamento de Exportação (ZPE).[4]

Mit den umliegenden Gemeinden Acrelândia, Bujari, Capixaba, Plácido de Castro, Rio Branco und Porto Acre bildet sie die statistisch-geographische Mikroregion Rio Branco, eine der drei Mikroregionen der Mesoregion Vale do Acre.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl Religionsgemeinschaft
9.827 römisch-katholisch
6.855 evangelisch-protestantisch
49 Spiritualisten
Quelle: IBGE 2010

Größte Religionsgemeinschaft bilden die Anhänger der römisch-katholischen Kirche in Brasilien, gefolgt von Anhängern des evangelisch-protestantischen Glaubens. Senador Guiomard gehört zum Bistum Rio Branco.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Governo do Estado do Acre: Acre em números 2013. Rio Branco 2013. Abgerufen am 1. Januar 2017 (PDF; 34,3 MB; brasilianisches Portugiesisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Senador Guiomard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IBGE: Cidades@Acre: Senador Guiomard - histórico. Abgerufen am 2. Januar 2017 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Posse do Prefeito Eleito 2017 - Candidatos a Prefeito 2016 - SENADOR GUIOMARD AC. Abgerufen am 2. Januar 2017 (portugiesisch).
  3. a b IBGE: Cidades@Acre: Senador Guiomard. Abgerufen am 9. September 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Associação Brasileira de Zonas de Processamento de Exportação (ABRAZPE): FAQs. Abgerufen am 2. Januar 2017 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Diocese de Rio Branco. Abgerufen am 2. Januar 2017 (brasilianisches Portugiesisch).