Senna (Gattung)

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Senna

Geflügelte Senna (Senna didymobotrya)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae)
Tribus: Cassieae
Gattung: Senna
Wissenschaftlicher Name
Senna
Mill.

Senna ist eine Pflanzengattung, die zur Unterfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehört. Die allgemein als „Senna“ bekannte Pflanzenart, die die pharmazeutisch verwendeten Sennesblätter liefert, trägt den botanischen Namen Senna alexandrina.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter den Senna-Arten sind krautige Pflanzen, Sträucher und Bäume vertreten[1]. Die Laubblätter sind paarig gefiedert. Es sind Nebenblätter vorhanden.

Illustration aus Coleção Brasiliana Iconográfica von Senna sylvestris

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blüten stehen in traubigen oder rispigen Blütenständen zusammen mit meist früh abfallenden Hochblättern.

Die zwittrigen Blüten sind mehr oder weniger zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen und die fünf Kelchzähne sind mehr oder weniger gleich. Die fünf Kronblätter sind bei den meisten Arten gelb[1]. Meist sind zehn Staubblätter vorhanden. Die weitgehend aufrechten Staubfäden sind nicht mehr als doppelt so lang wie die Staubbeutel. Der gekrümmte Fruchtknoten enthält viele Samenanlagen.

Die zylindrischen bis geflügelten Hülsenfrüchte (manchmal als „Schoten“ bezeichnet) sind kürzer als 30 Zentimeter und enthalten viele Samen.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Senna-Arten sind weltweit überwiegend in den Tropen verbreitet; einige Arten kommen jedoch auch in gemäßigten Gebieten vor. Die größte Artenvielfalt der Gattung findet sich in der Neuen Welt.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Senna wurde 1754 durch Philip Miller in The Gardeners Dictionary, 4. Auflage, Band 1 bis 3, John & James Rivington, London aufgestellt.

Die Gattung Senna umfasst einen großen Teil der bisher zu den Kassien (Cassia) gerechneten Arten. Mit etwa 250 Arten ist sie eine sehr formenreiche Gattung.

Ehemalige Arten der Gattung Senna werden bei manchen Autoren anderen Gattungen zugeordnet:

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Teilen Südostasiens werden Blätter und Blüten der Art Senna siamea in der Küche verwendet. Sie werden gekocht und das Kochwasser verworfen, um die abführende Wirkung zu vermeiden. Durch den Gehalt an Anthrachinonen können aus Sennapflanzen Abführmittel hergestellt werden[5]; hierzu wird hauptsächlich die Alexandrinische Senna verwendet[6]. In der Pflanzenheilkunde sind auch andere Indikationen bekannt; in der Antike wurde Senna beispielsweise gegen Lepra und Augenleiden empfohlen[6]. Senna italica ist ein bewährtes Haarfärbemittel für blondes Haar und natürliches Haarpflegemittel zur Vergrößerung des Volumens, das auch als Henna-Neutral bezeichnet wird. Cassia auriculata wurde als Gerbmittel und für die Herstellung von Damaszener Stahl verwendet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • R. K. Brummitt, A. C. Chikuni, J. M. Lock, R. M. Polhill: Leguminosae in der Flora Zambesiaca, Volume 3, 2007: Senna – Online.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Geflügelte Senna: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Abgerufen am 5. März 2024.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl Senna im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 22. November 2021.
  3. Hamid A. Dirar: Kawal, meat substitute from fermented Cassia obtusifolia leaves. In: Economic Botany. Band 38, Nr. 3, Juli 1984, S. 342–349, doi:10.1007/BF02859013.
  4. Kumar, S. & Sane, P.V.: Legumes of South Asia. A Checklist: 1-536. Hrsg.: Royal Botanic Gardens, Kew. 2003.
  5. Bettina Rahfeld: Mikroskopischer Farbatlas pflanzlicher Drogen. Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 978-3-8274-2253-8.
  6. a b Matthias Borner: Alexandrinische Senna im Botanischen Garten Gütersloh. In: Stadtpark Gütersloh | Botanischer Garten Gütersloh | Der Förderkreis. 23. Juni 2016, abgerufen am 5. März 2024 (deutsch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kategorie: Senna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien