Sergei Nikolajewitsch Bagajew

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Sergei Nikolajewitsch Bagajew (russisch Сергей Николаевич Багаев; * 9. September 1941 in Nowosibirsk) ist ein russischer Festkörperphysiker und Hochschullehrer.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bagajew studierte an der Staatlichen Universität Nowosibirsk (NGU) mit Abschluss 1964. Darauf arbeitete er im Institut für Radiophysik und Elektronik (IRE) der Sibirischen Abteilung (SO) der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR, seit 1991 Russische Akademie der Wissenschaften (RAN)) im Nowosibirsker Akademgorodok.[1] Dort war er an Untersuchungen im Bereich der Laserphysik und der Entwicklung der ersten Laser beteiligt. Er fand neue Effekte bei der Absorption der Laserstrahlung in Gasen unter niedrigen Drücken. Dies ermöglichte die Beobachtung enger Spektrallinien zwischen dopplerverbreiterten Energieniveaus. Bagajew verteidigte 1975 seine Kandidat-Dissertation und 1984 seine Doktor-Dissertation. Später arbeitete er im Halbleiter-Institut der SO der AN-SSSR. Bagajew wurde 1990 zum Korrespondierenden Mitglied der AN-SSSR gewählt.[2]

Zusammen mit Weniamin Pawlowitsch Tschebotajew gründete Bagajew 1991 in Akademgorodok das Institut für Laserphysik der SO der RAN, das Bagajew von 1992 bis 2016 leitete.[1] 1994 wurde Bagajew zum Vollmitglied der RAN gewählt.[2] Bagajews Hauptarbeitsgebiete wurden die Quantenelektronik und die Laserspektroskopie. Er entwickelte die physikalischen Grundlagen für die optischen Femtosekundenuhren, mit denen eine Genauigkeit von 10−18 s erreicht werden konnte.[3] Ein superstabiles Frequenznormal auf der Basis eines He-Ne/CH4-Lasers zeigte eine Frequenzstabilität von 10−15. Damit konnte die Rydberg-Konstante mit einer Rekordgenauigkeit bestimmt werden. Es gibt mehr als 1000 Zitierungen seiner vielen Arbeiten.[4] Sein Hirsch-Index ist 30.[5]

Bagajew leitete Lehrstühle der NGU, der Staatlichen Technischen Universität Nowosibirsk und des Moskauer Instituts für Physik und Technologie. Er wurde Exekutivkomiteemitglied der European Physical Society. Von 2004 bis 2009 war er Präsident der russischen Gesellschaft Snanije als Nachfolger Guri Iwanowitsch Martschuks. Bagajews Nachfolger wurde Oleg Nikolajewitsch Smolin.

2012 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Academia Europaea gewählt.[6]

Ehrungen, Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Большая российская энциклопедия: БАГА́ЕВ Сергей Николаевич (abgerufen am 1. März 2018).
  2. a b c RAN: Багаев Сергей Николаевич (Историческая справка) (abgerufen am 1. März 2019).
  3. S. N. Bagaev, V. S. Egorov, A. A. Pastor, D. Yu. Preobrazhenskii, A. A. Preobrazhenskaya, P. Yu. Serdobintsev, I. A. Chekhonin, M. A. Chekhonin: Observation of parametric nonadiabatic excitation of collective resonances under femtosecond optical pumping of a dense resonant extended medium without population inversion under the conditions of strong light-matter coupling. In: Optics and spectroscopy. Band 121, Nr. 3, 2016, S. 391–394.
  4. Math-Net.Ru: Багаев Сергей Николаевич (abgerufen am 1. März 2019).
  5. Korpus ekspertov po estestwennym naukam (abgerufen am 1. März 2019).
  6. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  7. Указ Президента Российской Федерации от 4 июня 1999 года № 701 «О награждении государственными наградами Российской Федерации работников Российской академии наук» (abgerufen am 1. März 2019).
  8. Указ Президента Российской Федерации от 02.09.2006 г. № 964 "О награждении орденом «За заслуги перед Отечеством» IV степени Багаева С.Н." (abgerufen am 1. März 2019).
  9. Указ Президента Российской Федерации от 25.04.2012 г. № 513 "О награждении государственными наградами Российской Федерации" (abgerufen am 1. März 2019).